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Feministisch inszenierte Fotografie und Body-Art stehen im Zentrum des Schaffens der 1946 geborenen Künstlerin und ihrer vollkommen eigenen Bildsprache. Fäden durchziehen Fotografien und tatsächliche Körper, zerschneiden sie, hinterfragen menschliche, vor allem weibliche Identität. Damit stellt Soltau die Einheit des Körpers, wie sie patriarchalischem Ideal entspricht, auf den Prüfstand.
Wie stehen Identität und Körper in Verbindung? Welche Rolle wird dem weiblichen Körper aus männlichem Blick beigemessen? Annegret Soltau dekonstruiert vorgeblich Ganzes und legt Stich für Stich, Faden für Faden die komplexe menschliche Konstitution - Gefühle des Haderns, des Schmerzes, einschneidende Erfahrungen wie Schwangerschaft und Mutterschaft- von innen nach außen frei. Der Band versammelt Fotografien, Objekte, Videos und Installationen aller Schaffensphasen und offenbart in schonungsloser Offenheit ein ausdrucksstarkes Werk, das unter die Haut geht.
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»"In ihren Selbstporträts hinterfragt Soltau Rollenbilder von Frauen und beleuchtet gesellschaftliche Normen, indem sie komplexe Gefühlswelten, innere Konflikte und emotionale Zustände sichtbar macht. Seit Ende der 1970er-Jahre widmet sie sich der künstlerischen Auseinandersetzung mit Schwangerschaft und Mutterschaft – Themen, die über Jahrhunderte in der Kunst unterrepräsentiert waren und erst in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus von Gesellschaft und Kunstwelt gerückt sind. Das Altern des weiblichen Körpers und Fragen der Vergänglichkeit finden in ihren Arbeiten eine eindringliche Form. Soltaus Werke waren immer wieder der öffentlichen Zensur ausgesetzt, ihre Darstellungen wichen von etablierten ästhetischen Konventionen ab und wurden als provokant empfunden. Die Ausstellung im Städel Museum leistet eine wichtige Korrektur dieser Rezeption und ist zugleich eine längst überfällige Würdigung dieser großen Feministin und Künstlerin."«Kulturexpress {ts '2025-05-05 00:00:00'}
Report
»"Der weibliche Körper radikal fragmentiert"«
Pharmazeutische Zeitung {ts '2025-06-03 00:00:00'}