Description
Product details
Authors | Anne Stern |
Publisher | Aufbau-Verlag |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 12.03.2025 |
EAN | 9783351042363 |
ISBN | 978-3-351-04236-3 |
No. of pages | 383 |
Dimensions | 135 mm x 32 mm x 222 mm |
Weight | 450 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Frau, Familie, Emanzipation, Sohn, Familienleben, Alleinerziehend, Mutter, Midlife, Begehren, Geige, Familienprobleme, Dörte Hansen, Selbstermächtigung, auseinandersetzen, Anne Stern, Alena Schröder, leichtlesen, wie Ewald Arenz |
Customer reviews
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Sehr warm und gefühlvoll
Das Buch "Wenn die Tage länger werden" von Anne Stern stellt zwei sehr unterschiedliche Frauen in den Mittelpunkt.
Zum einen ist da Lisa, eine alleinerziehende Mutter eines sechsjährigen Sohnes. Sie ist zum ersten Mal seit Jahren für ein paar Wochen alleine ohne ihren Sohn und sie weiß dabei manchmal gar nicht was sie mit dieser ungewohnten Freiheit anfangen soll. Und dann ist da noch Ute, eine alleinstehende Obstbäuerin die gegen den Krebs und manchmal auch gegen die Einsamkeit kämpft.
Diese zwei unterschiedlichen Frauen lernen sich zufällig kennen und zwischen ihnen entwickelt sich ganz langsam eine Freundschaft. Obwohl das Buch von Alltagsproblemen von "ganz normalen Frauen" erzählt, hat es Anne Stern geschafft mich zu verzaubern. Der Roman und die Figuren darin haben mich berührt und mich zum Nachdenken über mein eigenes Leben und meine Herkunftsfamilie gebracht. -
Sommerroman mit schöner Sprache
In dem Roman "Wenn die Tage länger werden" von Anne Stern geht es um Lisa Fischer, Musiklehrerin und alleinerziehende Mutter eines sechsjährigen Sohnes. Zum ersten Mal seit der Geburt ihres Kindes hat sie einen ganzen Sommer für sich allein, denn ihr Ex-Lebensgefährte, Janusz, nimmt den Sohn mit in den Urlaub nach Polen an die Ostsee.
Planlos lebt Lisa anfangs in den Tag hinein, bis sie irgendwann die Idee hat auf ihrer alten Geige, die sie von ihrem Vater bekommen hat, zu spielen. Da diese aber nicht mehr ganz intakt ist, fährt sie zu dem Geigenbauer Hans, der mit seiner Tochter Ute abseits der Stadt lebt. Durch ihn entdeckt sie, dass ihre Geige tiefe Geheimnisse mit sich trägt.
Stern hat einen Roman geschaffen, der wirklich schön geschrieben ist. Die bildhafte und poetische Sprache hat mir gut gefallen. Auch die Beschreibungen rund um und in Freiburg und den Titisee haben mich in Erinnerung an einen zurückliegenden Urlaub in dieser Gegend schwelgen lassen. Im Roman finden sich viele Themen, wie z.B. die Rolle der Frau und damit einhergehend eine alleinerziehende Mutter zu sein, aber auch eine schwierige Beziehung zur Mutter zu haben, sowie die Rolle des Mannes (als Vater), aber auch die eigene Familiengeschichte zu recherchieren und zu hinterfragen.
Da einige dieser Themen relativ komplex sind, wurden sie manchmal nicht ganz so tief ausgearbeitet und haben dadurch nicht die Tiefe bekommen, die sie verdient hätten. Einige Handlungen waren zudem vorhersehbar und hangelten in der Mitte von Normalität und Kitsch.
Zusammenfassend hat mir "Wenn die Tage länger werden" aber gut gefallen und ist ein guter Sommerroman bei dem ich auch noch etwas dazulernen durfte.
Daher vergebe ich 3,75 Sterne. -
Ein ganz besonderer Sommer
Der ganze Sommer liegt noch vor Lisa – und das ganz ohne ihren sechsjährigen Sohn Paul, der die Ferien mit seinem Vater in Polen verbringen wird. Einerseits hadert Lisa mit der Trennung von Paul, auf der anderen Seite ergeben sich neue Möglichkeiten, sich Zeit für sie selbst zu nehmen und sich mit ihrer Familiengeschichte auseinanderzusetzen.
Die Geige, die sie von ihrem Großvater geerbt hat und mit der sie eine Hass-Liebe verbindet, taucht wieder auf. Nachdem sie viele Jahre ungespielt in der Ecke verstaubte, entscheidet sich Lisa das Instrument reparieren zu lassen. Bei der Geigenwerkstatt Allenstein erfährt sie, dass das Instrument mutmaßlich viel älter ist als es scheint. Bei dem Besuch lernt sie außerdem Ute, die Tochter des Geigenreparateurs kennen und freundet sich mit ihr an.
Der Roman behandelt vielfältige Themen wie Muttersein, Freundschaft, Sinnsuche, Krankheit und Alter und ganz besonders die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und der NS-Geschichte.
Für mich persönlich ist vor allem der Schreibstil des Romans hervorgestochen. Einerseits mit klarer und gleichzeitig fast schon poetischer Sprache schaffte es die Autorin, Anne Stern, wunderschöne bunte Bilder vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen. Ich konnte mich direkt in Lisas Sommer hineinversetzen. Die Sonne auf der Haut, das kühle Gras unter den Füßen, der Geschmack von Kirschen auf der Zunge…
Die Geschichte selbst war eher unaufgeregt und kam ohne große Höhepunkte aus. Das hat der Geschichte meiner Meinung nach aber keinen Abbruch getan und die Handlung hat dennoch Tiefgang. Ich habe die langsam vor sich hinplätschernde Handlung und vor allem den nachdenklichen Ton sehr genossen.
Das Buch hat sich für mich wie eine tröstliche, sonnige Umarmung angefühlt und hat mich insgesamt sehr berührt. -
Meine Erwartungen wurden übertroffen
"Wenn die Tage länger werden" ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und sie konnte mich damit restlos begeistern. Nie hätte ich gedacht, dass sich hinter dem für mich recht schlichten Klappentext so eine intensive und tiefgründige Geschichte verbirgt. Der Schreibstil von Anne Stern ist so herrlich harmonisch und flüssig, sodass ich das Buch innerhalb weniger Tage gelesen habe, obwohl ich normalerweise recht langsam lese. Dieses Buch konnte ich einfach nicht aus der Hand legen. Die Protagonistinnen Lisa und Ute waren mir innerhalb kürzester Zeit so nah und ich habe mich beiden sehr verbunden gefühlt. Ganz besonders toll und interessant fand ich auch die Reise in die Vergangenheit und das Geheimnis um Lisas Geige.
Die Autorin hat mich mit ihrem Buch bestens unterhalten und mir emotionale Lesemomente geschenkt. Ich konnte so unglaublich mitfühlen wie schon lange bei keinem Buch mehr. Trotz einiger schwieriger Themen habe ich das Buch einfach nur genossen. Ein toller Roman mit vielen schönen, aber auch traurigen Momenten, der mich nachdenklich, aber auch glücklich gestimmt hat. Ein sehr berührendes Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle. -
Generationskonflikte
Die alleinerziehende Lisa ist zum ersten Mal von ihrem 6jährigen Sohn Paul getrennt, und das direkt für die gesamte Zeit der Sommerferien. Erst jetzt merkt sie, dass sie sich als Individuum völlig aus den Augen verloren hat. Anne Stern versteht es hervorragend, den Konflikt einer Frau darzustellen, die plötzlich keine Mutterpflichten mehr hat und sich gezwungen sieht, sich mit ihrem Leben und ihrer Vergangenheit auseinander zu setzten. Denn die Beziehung zu ihrer eigene Mutter Barbara ist sehr belastet. Und noch weiter zurück gehen die Probleme unter den Generationen, denn Barbaras Vater löste als Nazi die Schwierigkeiten in der Familie aus. Man spricht nicht über Vergangenes, Probleme werden unter den Teppich gekehrt. Mutig versucht Lisa, sich der Scham und dem Schweigen aus der Vergangenheit zu stellen und sich dabei selber zu finden.
Nicht nur um das Verhältnis von Lisa zu ihrer Mutter und ihrem Großvater geht es hier, sondern zugleich gibt es noch zwei interessante Nebencharaktere mit ähnlichen Problemen. Auch die ruppige Ute hat keinen Zugang zu ihrem Vater, der mit seinen eigenen Dämonen aus dem Krieg kämpft. Die Schicksale von Vater und Tochter sind mit ebenfalls beim Lesen stark unter die Haut gegangen.
In einem angenehmen Schreibstil und mit großer Empathie erzählt die Autorin von den Problemen einer gestressten Mutter, einer verschwiegenen Großmutter, der Schuld der Vorfahren und immer wieder von der Gefahr der fehlenden Kommunikation. Man leidet mit Lisa, ihrer Sehnsucht nach Paul und einem selbstbestimmten Leben. Genauso fühlt man mit Ute, schaut hinter die barsche und zornige Fassade. Die Charakter sind interessant und realistisch und damit weit entfernt davon, perfekt zu sein.
Ein toller Roman mit vielen Facetten, intensiv und berührend. Eine unbedingte Leseempfehlung für alt und jung, Frauen und Männer. -
Ein Sommer, der vieles verändert
Ein schönes sommerliches Cover, sowohl durch die hellen Farben als auch durch die vielen Blumen, die auf der Wiese wachsen, auf der sich die Protagonistin niedergelassen hat. Das malerische Bild gefällt mir sehr gut und strahlt auch in Kombination mit dem Titel eine frische und freundliche Stimmung aus.
Die Kapitel wechseln zwischen der Lehrerin Lisa, die zum ersten Mal allein ohne ihren Sohn die Sommerferien verbringt, und der älteren Obstbäuerin Ute, deren Wege sich kreuzen, wobei für beide eine Geige eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt.
Der Schreibstil ist einfach und eher schlicht gehalten, jedoch gefiel er mir gut, da er nicht überladen oder langatmig wirkte, sondern klar. Die sommerliche Szenerie wurde gut in die Geschichte hineingearbeitet, was ein stimmiges Bild zum Cover bildete.
Insgesamt ein interessantes Werk, das sich um zwei Frauen dreht, die zwar unterschiedlich scheinen, aber doch mehr Gemeinsam haben, als es anfangs scheint.
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