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Thomas Mann im Exil
Eintauchen in die Welt Thomas Manns in Kalifornien - das habe ich mir von diesem Buch erwartet und ich habe es auch bekommen. Der Literaturnobelpreisträger musste, so wie viele andere jüdische Bürgerinnen und Bürger Deutschlands auch, vor den Nazis fliehen. Viele von ihnen verschlug es in die USA. In Amerika war der deutsche Autor weiterhin sehr gefragt, sei es bei seinen neuen, oder auch seinen alten Landsleuten. Er reiste in den USA umher, hielt Vorträge und Lesungen und sprach auch aus dem Exil über den Rundfunk zu seinen Landsleuten in der fernen Heimat. Nur leider fehlte dem ansonsten fleißigen Schriftsteller, wegen der vielen Verpflichtungen, die Zeit zum Schreiben.
Auch finanziell stand die Familie Mann gut da. Sie mussten sich nicht einschränken oder um was fürchten. Im Gegensatz zu anderen, die sich mühen mussten, sich mit dem Notwendigsten versorgen zu können.
Das Heimweh von Mann zeichnet sich in dem Roman vor allem durch die Sehnsucht nach seiner Muttersprache aus.
Ich fand die Romanbiographie sehr spannend. Man konnte sich ein Bild der damaligen Situation vieler Exilanten machen. -
Exil unter den Palmen
Heimweh im Paradies nimmt uns mit in die faszinierende Welt der Exilanten in Kalifornien – eine bunte Mischung aus Künstlern, Intellektuellen und Geflüchteten, die sich zwischen Traumstränden und politischem Ernst neu erfinden müssen. Im Mittelpunkt steht Thomas Mann, gefeierter Literat und moralische Instanz, der hier seinen Doktor Faustus schreibt und über Deutschland nach Hitler nachdenkt.
Martin Mittelmeier fängt diese besondere Zeit mit viel Gespür für Atmosphäre ein. Die Gegensätze zwischen Sonnenschein und Heimweh, zwischen hitzigen Debatten und mondänen Partys machen das Buch lebendig. Der Stil ist mal erzählerisch, mal essayistisch – informativ, aber nie trocken.
Kleine Schwächen? Vielleicht hätte man sich an manchen Stellen noch näher an die Figuren herangewünscht. Aber insgesamt ist es ein kluges, unterhaltsames und eindrucksvolles Buch über eine Epoche, in der Weltgeschichte und Literatur aufeinandertreffen. -
Heimatlos im Paradies
Das Buch "Heimweh im Paradies" von Martin Mittelmeier ist ein historischer Roman und es erzählt von Thomas Manns Leben im Exil in Kalifornien. 1938 ist Thomas Mann mit seiner Familie in die USA emigriert um dem Regime in Deutschland zu entfliehen.
Er hatte dort auf den ersten Blick ein recht angenehmes Leben, er schreibt weiter Bücher, er geht auf verschiedene Vortragsreisen und wird mit Ehrungen überhäuft. Das Buch gibt Einblicke in sein Leben und beschreibt dabei aber nicht nur die schönen Seiten seines Ruhms, sondern auch seine Zerrissenheit und die Konflikte mit den anderen Exilanten.
Das Buch hat mich zum Nachdenken angeregt und ich konnte definitiv nachvollziehen, dass es schwierig ist irgendwo leben zu müssen und sich dabei heimatlos zu fühlen und keine Wurzeln schlagen zu können. Gleichzeitig ist das Buch auch sehr anspruchsvoll geschrieben und war deshalb etwas anstrengend zu lesen. -
Interessanter Einblick
Martin Mittelmeier schreibt über die Zeit von Thomas Mann im Exil. Die Familie Mann lebte ab 1938 in den USA, zunächst in Princeton und ab 1941 in Los Angeles. Es ist ein Traumort, die Sonne, das Licht, die Wärme, doch Thomas Mann ist innerlich ein zerrissenener Mensch, trägt viele schwere Gedanken in sich. Er kommentiert die Ereignisse des Krieges, er hält Vorträge, schreibt an neuen Werken. Auch gesellschaftlich ist er engagiert, trifft sich mit vielen anderen Künstlern, feiert, debattiert, streitet mit ihnen. Auch Feuchtwanger, Döblin, Horkheimer und Adorno befinden sich im Exil, einige leben in unmittelbarer Umgebung der Manns. Die meisten von ihnen verfügen über genügend Einnahmen und können ihren Lebensstandard aufrechterhalten.
1947 ist Thomas Mann das 1. Mal nach 9 Jahren wieder in Europa. Er hält Lesungen und ist froh, dass die Vernunft über die Barberei gewonnen hat. Doch Mann hat nicht nur Bewunderer, er ist auch Anfeindungen ausgesetzt.
Über all diese Ereignisse im Leben des Nobelpreisträgers erzählt Mittelmeier, leicht, lebensnah und atmosphärisch. Ein interessanter Einblick.
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