Description
Product details
Authors | Alice Berend |
Assisted by | Margret Greiner (Afterword) |
Publisher | Reclam, Ditzingen |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 01.02.2025 |
EAN | 9783150115237 |
ISBN | 978-3-15-011523-7 |
No. of pages | 200 |
Dimensions | 142 mm x 24 mm x 221 mm |
Weight | 351 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Main work before 1945
Gesellschaftskritik, Deutsche Literatur, Emigration, Berlin, Weimarer Republik, Jüdische Literatur, entspannen, Goldene Zwanziger, Frauenliteratur, Klassische Literatur, Literaturklassiker, literarische Erzählungen, klassikerin, eintauchen, Uwe Wittstock, literarische Unterhaltung, nostalgische Geschichten, Literatur mit Charme, Literatur für Harmonie und Genuss, Reclam Geschenkausgabe, Erzählungen für Ästheten, Geschichten über Liebe und Träume, Literarische Geschenkideen, Jahrhundertwende Berlin, Berlin der Jahrhundertwende, Ästhetische Literatur, Geschichten mit Herz |
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Wunderbare Wiederentdeckung
Der Reclam Verlag hat "Frau Hempels Tochter", den Roman der deutsch-jüdischen Autorin Alice Berend, der erstmalig 1913 erschienen ist, in überarbeiteter Fassung neu veröffentlicht.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Lina Hempel, die mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter Laura in einem Berliner Mietshaus lebt, in dem viele sehr unterschiedliche Menschen wohnen. Ihr Mann ist Schuster, während Lina als Portiersfrau tätig ist. Sie ist die gute Seele des Hauses, hilft jedem, der Hilfe benötigt und kümmert sich um die Wohnungen und Haustiere, wenn die Bewohner verreist sind. Hempels führen ein bescheidenes, aber zufriedenes Leben, und die fleißige Lina nimmt jede hauswirtschaftliche Arbeit an, um etwas dazuzuverdienen. Sie spart eisern, denn ihre zarte und schöne Tochter soll es einmal besser haben als ihre Eltern.
Lauras Schulzeit ist zu Ende, und sie wird von Herrn Bombach, dem Hausbesitzer, als Kindermädchen für den neugeborenen Stammhalter eingestellt. Doch schon bald, Laura ist gerade 17 Jahre alt, wechselt sie in den Haushalt des Sohns vom Bankdirektors und dessen Ehefrau und arbeitet dort als Hausangestellte und Zofe. Auch sie träumt von einem besseren Leben, aber ist der junge Graf Egon aus verarmtem Adel von gegenüber, den sie so anziehend findet, der Richtige für sie?
Die Autorin erzählt die Geschichte über die fleißige Portiersfrau in der Sprache der zwanziger Jahre. Mit viel Herz und noch mehr Humor beschreibt sie Linas Träume und den Alltag der Hempels. Das Buch hat einen ganz besonderen Erzählstil und liest sich sehr flüssig. Die Charaktere sind so wunderbar und authentisch skizziert, dass ich sie mir gut vorstellen konnte. Meine absolute Lieblingsfigur war die fleißige und strebsame Lina, die in einer dunklen Kellerwohnung lebt und von einem Haus mit zwei Zimmern, Schornstein und zwei kleinen Gärten träumt. Ich mochte ihre zupackende Art und Zielstrebigkeit, aber auch ihren Mut, vollkommen neue Wege zu gehen.
"Frau Hempels Tochter" hat mir sehr gut gefallen, ich liebte den herrlichen Humor der Autorin und ihre präzise Schilderung des Lebens in einem Berliner Mietshaus. Ich habe mich von dem Buch, das vom Kernthema her zeitlos ist, bestens unterhalten gefühlt, auch wenn ich das Ende etwas unrealistisch fand.
Alice Berend war als Autorin von etwa 25 Romanen äußerst erfolgreich, bis die Nationalsozialisten ihre Bücher verboten und verbrannten. Sie wanderte in die Schweiz aus und lebte später in Italien, wo sie 1938 im Alter von 63 Jahren mittellos starb. Weitere Informationen finden sich im auch sehr lesenswerten 11-seitigen Nachwort der Germanistin und Publizistin Margret Greiner am Ende des Buches.
Absolute Leseempfehlung für diese wunderbare Wiederentdeckung!
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