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Wer gilt heute als »studierfähig«? Und wer bestimmt darüber? Auf welche Art und Weise formen strukturell-institutionelle Bedingungen und gesellschaftliche Vorstellungen die Möglichkeiten, ein Studium an einer Universität aufzugreifen - und es auch abzuschließen? Und wie hat sich das im Laufe der Zeit verändert? Magdalena Fellner untersucht in ihrer historisch-vergleichenden Studie, welchen Machenschaften die Bedeutungen und Zuschreibungen des Begriffs der Studierfähigkeit von den Anfängen der Hochschulgeschichte bis heute unterliegen. Erfüllen die potenziellen Studierenden nicht die Anforderungen der herrschenden Machtelite einer Zeit, führt dies zum Ausschluss sozialer Gruppen und damit zur Aufrechterhaltung einer hierarchischen Klassengesellschaft. Deutlich wird, dass der klassische Begriff der Studierfähigkeit Probleme birgt, die soziale Ungleichheiten verstärken, anstatt ihnen entgegenzuwirken. Auf Grundlage der theoretischen und empirischen Analysen wird die Dynamik zwischen normativen Erwartungen und kollektiven sowie individuellen Lebenswelten veranschaulicht. Die Studie schlägt schließlich eine Rekonzeptualisierung des Begriffs der Studierfähigkeit aus einer relationalen Perspektive vor.https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/legalcode
About the author
Magdalena Fellner ist Senior Researcher im Forschungsbereich »Studierende und Absolvent:innen« am International Center for Higher Education Research (INCHER) der Universität Kassel. Sie ist Post-Doc Track Fellow der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), erhielt den Wissenschaft Zukunft Preis vom Land Niederösterreich und den Ulrich-Teichler-Preis für herausragende Dissertationen der Gesellschaft für Hochschulforschung und absolvierte zahlreiche Forschungsaufenthalte im Ausland, darunter an der City University of New York. Zudem ist sie als Associate Editor für das Journal Tertiary Education and Management tätig. Ihr besonderes Forschungsinteresse gilt der Analyse der vielfältigen Verbindungen zwischen Bildung, Bildungsinstitutionen und sozialer Ungleichheit.