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Eindrucksvoll, mit leuchtendem Humor und großer Menschenkenntnis erzählt Morgan Talty über die Welt, aus der er selbst kommt, über das Aufwachsen im Reservat, über das Amerika von heute vom Rand der Gesellschaft.
Ein Junge wächst im Reservat der Penobscot in Maine auf. Das Leben ist geprägt von den Mythen der Ahnen und den Härten des Alltags. Mit der zufälligen Entdeckung eines Gefäßes, auf dem ein alter Fluch lastet, setzt der Junge die Auflösung seiner Familie in Gang. Die demente Großmutter sieht in ihm einen wichtigen Menschen aus ihrer Vergangenheit, doch er muss mit der Gegenwart fertigwerden: kein Job, keine Perspektive, und die illegale Stachelschweinjagd löst die ewigen Geldprobleme nicht. Da kommt ihm die Idee, das Stammesmuseum um wertvolle antike Streitkolben zu erleichtern.
«Es steckt so viel rohe und schöne Kraft in diesem Buch. Morgan Talty schreibt gnadenlos ehrlich, komisch und traurig zugleich. Welch eine Leistung! Beim Lesen dieses Buches habe ich buchstäblich gelacht und geweint.» Tommy Orange
About the author
Morgan Talty gehört der Penobscot Indian Nation an. Sein Debüt Sein Name ist Donner wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem PEN/Robert W. Bingham Prize, dem American Academy of Arts and Letters Sue Kaufman Prize, dem National Book Critics Circle John Leonard Prize, dem New England Book Award und dem National Book Foundation′s 5 Under 35 Honor. Talty unterrichtet Kreatives Schreiben und Native American and Contemporary Literature an der University of Maine, Orono. Er lebt in Levant, Maine.
Thomas Überhoff studierte Anglistik, Amerikanistik und Germanistik und arbeitete lange als Lektor und Programmleiter Belletristik beim Rowohlt Verlag. Er übersetzte unter anderem Sheila Heti, Nell Zink, Jack Kerouac und Denis Johnson.
Report
Morgan Talty erzählt ohne Urteil und ohne Selbstmitleid, zuweilen aber mit feiner Ironie von den emotionalen und sozialen Abgründen im Leben der native americans, von den Folgen der Auslöschung von Kulturen und Traditionen, vom Wechselspiel zwischen Diskriminierung und Selbstaufgabe. Mit seiner mehrfach preisgekrönten Prosa beweist Talty, dass zuweilen auch die Literatur einen Ausweg aus diesem Kreislauf bieten kann. Cornelius Wüllenkemper Deutschlandfunk Kultur 20250618