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Interessante neue Serie, die ich im Auge behalten werde
In der dystrophischen Welt von ‚I am Wolf‘ existiert ein Element namens Anthrylen, welches Metall Leben einhauchen kann. Diese so entstandenen Tiere werden mit Hilfe von menschlichen Crews gelenkt und bilden eine Art Symbiose miteinander.
Carls Crew ist die von Wolf. Seine Mutter ist Alpha der Crew, aber von Vorteil ist dies für ihn nicht. Dazu ist er ‚anders‘ und trägt Prothesen. Als vollwertiges Mitglied wird er nicht angesehen. Coll aber ist Wolf durch und durch. Selbst dann noch als er mit zwei weiteren Kindern bei einem Kampf am Boden zurückgelassen wird. Gemeinsam mit Rabe-Mädchen Brann erschaffen sie aus den Überresten eines Konstrukt ein neues Wesen mit dem Ziel ihrer beiden Crews zu erreichen.
Das Wesen dieser Welt, die Funktions- und Lebensweise der Tiermaschinen und Menschen begreift man sehr schnell und man baut auch rasch Sympathie für die 4 jungen Helden dieser Reihe auf. Entsprechend einer Dystrophie ist die Stimmung eher gedrückt, die Kämpfe aber wirken weder übermäßig brutal noch verstörend. Viel mehr ist man gefesselt von den Erlebnissen der Welpe-Crew und verfolgt interessiert deren Entwicklung. Als Auftakt einer Reihe ist die Handlung nicht abgeschlossen und wirkt noch etwas ,unfertig‘. Rätsel, wie das um den Norden bleiben noch völlig unangetastet, was aber auch sehr neugierig aufs folgende Band macht.
Die Literatur für größere Kinder und Jugendliche ist für mein Empfinden sehr feminin. Ein Buch wie dieses tut gut um hier etwas Ausgleich zu schaffen. -
Tierreich-Allterrain-Angriffstransporter
Inzwischen werden (zumindest gefühlt) mehr und mehr Dystopien für Kinder bzw. Jugendliche verfilmt – und das mit ziemlichem Erfolg auch bei Erwachsenen. Und der Beginn von Alistair Chisholms „I am Wolf“ weckte Erinnerungen, nur woran?
Worum es geht, ist schnell umrissen: Coll ist ein Wolf, lebt also in einer wolfförmigen Tiermaschine. Diese Maschinen kämpfen mit anderen ihrer Art gegen andere Tiermaschinen, es geht zu, wie es das eben in der Natur oft tut, survival of the fittest. Doch bei einem Kampf „seines Wolfs“ landet Coll auf dem Boden (sowohl im wahrsten Sinne, als auch im übertragenen) und muss sehen, wie er nun zurechtkommt. Das gelingt erfahrungsgemäß am besten durch Kooperation, doch wem kann er trauen, auf seinem Weg zurück zu seinem Wolf und wird er dort noch wirklich Wolf sein wollen?
Manches in „I am Wolf“ bedient übliche Erzählmuster bzw. erinnert an andere Geschichten: Da ist das übliche Gut gegen Böse, hier in Form von Menschen, die Tierclans angehören; die Frage, wem man vertrauen kann, wenn man aus seiner Welt herausfällt; da gibt es natürlich auch Klischees zu Tieren zugewiesenen Eigenschaften und Spiele mit Klischees (ein Mädchen ist die Technikaffinste aller „Bodenkinder“). Außerdem fließt wie bei Reihenstarts üblich einiges an Erzählzeit in Einführung von Personen, Schaffen einer Welt usw., was oft mit einem Spannungsabzug einhergeht. Klingt nach „Kennen wir alles schon“? Jain, man mag vieles kennen, aber mit Coll, einem Helden, dessen Handicap wie in unserer Welt einerseits keine und doch eine große Rolle spielt, der sich außerhalb seiner ihm bekannten Welt bewährt, schafft Chisholm einen für die Zielgruppe ermutigenden Protagonisten, den er in einer für Science-Fiction plausible Welt in eine spannende Geschichte „setzt“. Wobei Spannung hier nicht wie bei Erwachsenenbüchern blutrünstiges Gemetzel heißt (denn es sind ja die Maschinen, die kämpfen), sondern eine der Altersgruppe der ab 10-Jährigen angemessene. Die Lernbotschaft kommt klar rüber, also eine Leseempfehlung für Kinder bzw. Jugendliche, die man evtl. ans Lesen heranführen bzw. dabei halten will. Vielleicht nicht das Level eines Harry Potters, aber allemal gut. Ach ja, und am Ende fiel mir auch ein, woran mich „I am Wolf“ vorrangig erinnerte: „Die Bestimmung …“ wegen der Clans, „Mortal Engines“ wegen der Grundidee und „Star Wars“ wegen der Allterrain-Angriffstransporter.
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