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Europa und die USA stehen 2024 vor einem Wendepunkt in ihrer Beziehung. Diese Publikation analysiert die Veränderungen im transatlantischen Verhältnis, die Auswirkungen der europäischen und US-amerikanischen Wahlen, sowie zentrale geopolitische Krisen wie den Ukrainekrieg und den Status Taiwans. Expertinnen und Experten geben Einblicke in die Zukunft der Partnerschaft und diskutieren mögliche Szenarien.
About the author
Patrick Horvath ist Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft für wissenschaftliche
Wirtschaftspolitik (WIWIPOL), Direktor der Lazarsfeld Gesellschaft und Forschungspartner des MARKET INSTITUTS.
Studium der Philosophie und Politikwissenschaft (Universität Wien), Publizistik und Geschichte (Universität Wien), Master of Advanced International Studien (Diplomatische Akademie Wien), 2004 Doktor der Philosophie (Auszeichnung, Universität Wien).
Nach dem Studium wissenschaftlicher Mitarbeiter beim in Wien ansässigen Think Tank "WIWIPOL - Arbeitsgemeinschaft für wissenschaftliche Wirtschaftspolitik". Lehraufträge an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich, zahlreiche Fachartikel und Buchpublikationen.Dr. Wolfgang Petritsch ist Präsident des Österreichischen Institutes für Internationale Politik, der Österreichischen Marshallplan Stiftung Wien und des Herbert C. Kelman Institutes für interaktive Konflikttransformation, Wien-Jerusalem sowie Mitglied des European Leadership Network, London.
Er war Pressesprecher von Bundeskanzler Bruno Kreisky, Österreichs Botschafter in Belgrad, Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen, Genf (2002-2008) und bei der OECD, Paris (2008-2013). 1998/99 war Petritsch EU-Chefverhandler für Kosovo, sowie Vorsitzender der Internationalen Kommission für die Auflösung der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien. Als Hoher Repräsentant der Internationalen Gemeinschaft hat er nach Abschluss des Friedensvertrages von Dayton 1995 den Wiederaufbau Bosniens geleitet. Petritsch war 2013/14 Schumpeter Fellow in Harvard und 2016 Gastprofessor in Berkeley, USA.
Er ist Autor zahlreicher Analysen, Kommentare, und Bücher die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Zuletzt: Epochenwechsel – Unser digital-autoritäres Jahrhundert (2024 in serbischer und albanischer Sprache); 2025 erscheint Diplomatic Interventions in Times of Unpeace. Träger des Europäischen Menschenrechtspreises, Straßburg 2007.
Summary
2024 wird oftmals als „Schicksalsjahr“ bezeichnet. Obwohl diese plakative Ausdrucksweise die Gefahr der Vereinfachung mit sich bringt, kann man diese Einschätzung durchaus argumentieren, wählt doch etwa die Hälfte der Weltbevölkerung eine neue politische Führung. Die Vielzahl von Wahlen innerhalb nur eines Jahres bewirkt in diesen Staaten wichtige Weichenstellungen für die Zukunft.
Die Absicht des vorliegenden Bandes ist es, den gegenwärtigen Stand und Zustand der Beziehungen zwischen Europa und den USA gewissermaßen einer Neubewertung zu unterziehen – unabhängig vom Ausgang der US-Wahlen.
Wer hätte noch vor kurzem vor dem Hintergrund der Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts gedacht, dass auf den Straßen Europas oder den Universitäten der USA offen antisemitische Demonstrationen stattfinden würden? Wer hat eine Rückkehr der Inflation im heutigen Ausmaß für möglich gehalten oder eine öffentliche Debatte um die Notwendigkeit deutscher „Kriegstüchtigkeit“? Eine Publikation, die sich an die bessere Bewältigung der Zukunft wagt, begibt sich auf ungesichertes Terrain, wenn das Behauptete rasch und umstandslos überholt sein kann.
Wir hoffen mit dem vorliegenden Texten einen Beitrag zur notwendigen Neubewertung des transatlantischen Verhältnisses im Zeitalter der Polykrise zu leisten. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges haben die Beziehungen immer wieder Spannungen zu bewältigen gehabt. Nicht immer erfolgreich, wie die Zerwürfnisse von Vietnam bis zum Irak zeigen.
Die vorliegende Publikation setzt bewusst auf Meinungsvielfalt der Autorinnen und Autoren und begreift sie als Beitrag zu einer breiten und inhaltlich durchaus kontroversiellen Debatte der aktuellen Krisen.
Foreword
Zwischen Partnerschaft und Konkurrenz: Die Zukunft der transatlantischen Beziehungen.