Description
Product details
Authors | Wendy Wauters |
Assisted by | Andreas Ecke (Translation) |
Publisher | WBG Academic |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 11.03.2025 |
EAN | 9783534610648 |
ISBN | 978-3-534-61064-8 |
No. of pages | 368 |
Dimensions | 157 mm x 32 mm x 231 mm |
Weight | 720 g |
Illustrations | Mit einem umfangreichen vierfarbigen Bildteil in der Buchmitte sowie zahlreichen einfarbigen Abbildungen |
Subjects |
Non-fiction book
> History
> Middle Ages
Kulturgeschichte, Kirchengeschichte, Humanismus, Renaissance, Europa, Kathedrale, Belgien, Spätmittelalter, Antwerpen, Alltagsgeschichte, Westeuropa, Europäische Geschichte: Mittelalter, Stadtgeschichte, auseinandersetzen, Alltag im Mittelalter |
Customer reviews
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Lebendige Geschichte durch Gerüche
Der belgischen Kunsthistorikerin Wendy Wauters ist ein lebendig geschriebenes Buch über das Leben in und um die Kathedrale von Antwerpen im Spätmittelalter gelungen, das auch historisch und soziologisch zu überzeugen weiß.
Im Zentrum ihrer kenntnisreichen Analyse steht die Zeit zwischen 1481 und 1566, bewegt sich also auf der Schwelle zwischen Spätmittelalter und früher Neuzeit. Die Allmacht der Katholischen Kirche wurde gerade von Lutheranern, Calvinisten und anderen reformistischen Strömungen aufgebrochen. Der Buchdruck sorgt insbesondere für die Verbreitung der Bibel. Um Gottes Wort in sich aufzunehmen, müsste man nicht mehr unbedingt in die Kirche gehen, man konnte sie auch selbst lesen, wenn man denn des Lesens mächtig war.
Doch noch bestand die Pflicht zum sonntäglichen Kirchgang. Und auch sonst war die Kirche das städtische Zentrum der Menschen. Vor den Toren lungerten Prostituierte, fanden Märkte statt - selbst zur Zeiten der Pestepidemien fanden sich hier dicht gedrängt Menschen, um für Gesundung zu beten.
Zwischen all dem roch man Weihrauch, Urin von Hunden, andere übel riechende Körpersäfte von Kranken und Toten sowie allerlei wohlriechende Düfte als Kontrapunkt gegen die schlechten. All das beschreibt Wendy Wauters äußerst lebendig und lebensnah mit spannenden Anekdoten und Verweisen auf so manch antike Ursprünge gewisser Riten oder Gewohnheiten.
Am Ende des Buches finden sich eine detaillierte Quellendokumentation zu den einzelnen Kapiteln, eine Zeittafel, der Antwerpener Festkalender, eine Bibliographie, Abbildungen und ein kurzes Register.
Fazit: Die Gerüche der Kathedrale von Antwerpen nimmt mit in eine Zeit des Übergangs und weiß dabei, alle Sinne einzubeziehen. Das Buch hat mich sehr begeistert und ich lege es jedem ans Herz, der meint, wissenschaftlich historische Bücher seinen trocken und unverständlich. Dieses Argument weiß Wendy Wauters überzeugend zu widerlegen. -
Sachbuch mit grandioser Erzählung aus dem 16.Jhd
Wow, für ein Sachbuch wird hier wirklich toll erzählt.
Man wird recht schnell auf eine Zeitreise geschickt - zurück ins 16. Jahrhundert, eine Mischung aus historischer Erzählung und gesellschaftlicher Beobachtung. Toll gelungen ist die präzise und lebendige Darstellung von Alltagsleben und Kultur im mittelalterlichen Europa.
Das Buch macht auch häufig sehr nachdenklich, auch das finde ich außergewöhnlich für ein Sachbuch.
„Die Gerüche der Kathedrale“ ist ein faszinierendes und tiefgründiges Werk.
Insgesamt ist „Die Gerüche der Kathedrale“ ein tiefgehendes, vielschichtiges Werk, das sich durch seine poetische Sprache und seine komplexen Charaktere auszeichnet. Die Kathedrale wird nicht nur als kirchliches, sondern auch soziales Zentrum beschrieben - ihr kommt eine große Bedeutung zu.
Absolut zu empfehlen für Geschichtsliebhaber:innen.
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Meisterwerk
Die Kunsthistorikerin Wendy Wauters hat mit ihrem Buch DIE GERÜCHE DER KATHEDRALE ein detailliertes Meisterwerk erschaffen.
Sie beschreibt in vielen Einzelheiten die Vorgänge in und außerhalb der Kathedrale in Antwerpen im Spätmittelalter. Zu dieser Zeit war die Kirche nicht nur ein Ort der Andacht, sondern auch Treffpunkt und Schauplatz zahlreicher Begegnungen, verschiedener kirchlicher Tätigkeiten diverser Zünfte, Gilden usw. sowie Lebensmittelpunkt von Händlern und anderen Personen.
Insbesondere die Farben und Gerüche werden sehr anschaulich beschrieben, z.B. die damalige Tradition, Leichen innerhalb der Kathedrale beizusetzen – während nebenan eine Messe gehalten wurde und der Geruch kaum auszuhalten war.
Die Kathedrale war immer eng verknüpft mit der Entwicklung der Stadt Antwerpen, was ebenfalls anschaulich beschrieben wird, so dass man tief in die Geschichte der Stadt eintauchen kann.
Aus meiner Sicht ein gelungenes Meisterwerk.
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