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Sommer 1966. Lyrik auf dem Markt. Der Poet Peter Rühmkorf und die Jazzmusiker Michael Naura (Piano) und Wolfgang Schlüter (Vibraphon) besteigen einen Lastwagen in der Hamburger Innenstadt und geben ein erstes Jazz-und-Lyrik-Konzert vor 3000 Zuhörern. Gemeinsame Auftritte mit dem Bassisten Eberhardt Weber, dem Saxophonisten Leszek Zadlo und dem Fagottvirtuosen Klaus Thunemann schlossen sich an und fanden begeisterten Wiederhall bei Freunden der modernen Literatur und Jazzenthusiasten. Die Verbindung von Tonkassette und Buch ist in diesem sphärenübergreifenden Sinn auch ein Zeugnis für die immer wieder neu zu entdeckende Wahlverwandtschaft von Poesie und Musik. Neben einer umfassenden Anthologie der zum Vortrag gebrachten Texte gibt das Buch Aufschluß über zwanzig Jahre gemeinsamen Musizierens und Experimentierens, wobei eine Fülle von Szenenfotos, Karikaturen, Notenbeispielen, faksimilierten Zeitkuriosa und diskografischen Hinweisen die Dokumentation anschaulich ergänzt. Der Abdruck eines nächtlichen Zwiegesprächs zwischen dem Dichter und seinem Tonsetzer Michael Naura (" Hochseil - Vorschlag an die Künste, sich gemeinsam in die Luft zu heben, statt sich einen Strick zu kaufen") eröffnet Einblicke in ein Reich des "Symphathiezaubers und des sphärischen Einvernehmens" wie sie derart freimütig und anregend selten zu lesen waren.
About the author
Peter Rühmkorf, geboren 1929 in Dortmund, aufgewachsen in Niedersachsen. 1950 Abitur und zur selben Zeit Herausgabe der Zeitschrift "Die Pestbeule". Ab 1951 Studium der Pädagogik, Kunstgeschichte, Germanistik und Psychologie in Hamburg. Während des Studiums Beteiligigung an der Gründung der "Neuen Studentenbühne", "arbeitskreis progressive kunst" und war Mitgründer des Kabaretts "Die Pestbeule". Mitherausgeber der Monatszeitschrift "Zwischen den Kriegen" und Arbeit an der Zeitschrift "Studentenkurier", die ab 1958 in "konkret" umbenannt wurde. Von 1958-1964 Lektor im Rowohlt-Verlag; lebte seither als freier Schriftsteller in Hamburg. Für sein umfangreiches lyrisches und essayistisches Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen wie zum Beispiel 1993 den Georg-Büchner-Preis und 2003 den Nicolas-Born-Preis des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, 2009 postum den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor . 2008 verstarb Peter Rühmkorf.
Wolfgang Schlüter, geb. 1948, lebt als freier Übersetzer und Autor in Berlin. Er hat u. a. einen Band mit englischer Lyrik, John Aubrey, William Cowper, T. H. Lawrence und Christopher Marlowes sämtliche Dramen ins Deutsche übersetzt.
Summary
Sommer 1966. Lyrik auf dem Markt. Der Poet Peter Rühmkorf und die Jazzmusiker Michael Naura (Piano) und Wolfgang Schlüter (Vibraphon) besteigen einen Lastwagen in der Hamburger Innenstadt und geben ein erstes Jazz-und-Lyrik-Konzert vor 3000 Zuhörern. Gemeinsame Auftritte mit dem Bassisten Eberhardt Weber, dem Saxophonisten Leszek Zadlo und dem Fagottvirtuosen Klaus Thunemann schlossen sich an und fanden begeisterten Wiederhall bei Freunden der modernen Literatur und Jazzenthusiasten. Die Verbindung von Tonkassette und Buch ist in diesem sphärenübergreifenden Sinn auch ein Zeugnis für die immer wieder neu zu entdeckende Wahlverwandtschaft von Poesie und Musik. Neben einer umfassenden Anthologie der zum Vortrag gebrachten Texte gibt das Buch Aufschluß über zwanzig Jahre gemeinsamen Musizierens und Experimentierens, wobei eine Fülle von Szenenfotos, Karikaturen, Notenbeispielen, faksimilierten Zeitkuriosa und diskografischen Hinweisen die Dokumentation anschaulich ergänzt. Der Abdruck eines nächtlichen Zwiegesprächs zwischen dem Dichter und seinem Tonsetzer Michael Naura („ Hochseil – Vorschlag an die Künste, sich gemeinsam in die Luft zu heben, statt sich einen Strick zu kaufen“) eröffnet Einblicke in ein Reich des „Symphathiezaubers und des sphärischen Einvernehmens“ wie sie derart freimütig und anregend selten zu lesen waren.