Description
Product details
Authors | Michèle Yves Pauty |
Publisher | Haymon Verlag |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 01.03.2025 |
EAN | 9783709982464 |
ISBN | 978-3-7099-8246-4 |
No. of pages | 208 |
Dimensions | 131 mm x 22 mm x 212 mm |
Weight | 310 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Angst, Kindheit, Gesundheit, Trauma, Trauer, Entfremdung, Vergangenheit, Schilddrüse, Schlaganfall, Tirol, Gendermedizin, Hashimoto, Krankheiten, Überleben, Verletzungen, Erinnerungen, Generationen, Frauengeschichten, Familiengeschichte, psychische Gesundheit, Belastung, Olympisches Dorf, Haymon Grundrabatt, Aufwachsen, Verstrahlung, Hoffnungslosigkeit, Innsbruck, KOMPLIKATIONEN, auseinandersetzen, Erzählerisches Thema: Identität / Zugehörigkeit, medizinische Behandlung, Medical Gaslighting, Familiengefüge, Familienkörper, Falschdiagnosen, Gebärmutterentfernung, Tschernobyl-Unglück, generationenübergreifendes Trauma, Hilde-Zach-Literaturförderstipendium |
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Familienverflechtungen und Krankheiten – ein intensives und anspruchsvolles Buch
Michèle Yves Pauty ist eine österreichische Autorin und Fotografin. Nach einem Studium der Fotografie und Deutschen Philologie in Wien absolvierte sie zusätzlich Literarisches Schreiben in Hildesheim und Leipzig. Ihre literarischen Arbeiten wurden bereits in verschiedenen Magazinen und Anthologien veröffentlicht, ihre fotografischen Werke auf internationalen Ausstellungen gezeigt. "Familienkörper", ihr autofiktionaler Debütroman, wurde mit Förderstipendien ausgezeichnet und erschien 2025 im Haymon Verlag.
Worum geht’s genau?
Der Roman erzählt die Geschichte einer Familie über drei Generationen hinweg und beleuchtet dabei die Verstrickungen von Krankheit, Geschlecht und Herkunft. Die Ich-Erzählerin wächst im Tirol der 1980er-Jahre auf – in einem Umfeld, in dem die Frauen ihrer Familie von gesundheitlichen Problemen und medizinischer Ignoranz betroffen sind. Während sich die Großmutter, Mutter und Schwestern mit chronischen Krankheiten, Operationen und Erschöpfungszuständen arrangieren müssen, reagieren Ärzt:innen abweisend oder bagatellisieren ihre Beschwerden.
Die Erzählung setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen: persönliche Erinnerungen, sachbuchartige Einschübe zu Gender-Medizin und Medical Gaslighting sowie zeitgeschichtliche Fakten. Dabei geht es nicht nur um gesundheitliche Aspekte, sondern auch um familiäre Beziehungen, generationsübergreifende Traumata und das Bedürfnis nach Abgrenzung und Selbstfindung.
Meine Meinung
Ich habe den Roman im Rahmen einer Leserunde als Rezensionsexemplar erhalten. Der Klappentext und das wunderschöne Cover haben mich sofort angesprochen. Ich hab mir eine tiefgehende, aber zugängliche Reflexion über Krankheit und Familie erwartet – ähnlich wie "Easy Beauty" von Chloé Cooper Jones –, doch diese Erwartung wurde leider nicht erfüllt.
Positiv ist der Schreibstil und die inklusive Sprache: Sie ist nicht übermäßig kompliziert, sodass sich der Text grundsätzlich leicht lesen lässt. Auch die Themen sind für sich genommen spannend – besonders die Aspekte von Medical Gaslighting, Abtreibung und Gender-Medizin sowie die über Generationen hinweg weitergegebenen Traumata und Krankheiten. Die Mutter-Kind-Beziehungen und generell die komplexen Verbindungen zwischen den Familienmitgliedern sind sehr gut beschrieben.
Allerdings fiel es mir sehr schwer, mich in die fragmentarische Erzählweise einzufinden. Das Buch verzichtet auf klare Kapitelstrukturen oder Kapitelüberschriften, was dazu führt, dass Erinnerungen, sachliche Passagen, Med ienberichterstattungen/Zeitungsaus schnitte und Interviews oft abrupt ineinander übergehen. Ich musste mich durchgehend sehr konzentrieren zu müssen, um die Zusammenhänge zwischen den Figuren und den Zeitebenen halbwegs zu verstehen. Über weite Strecken ist mir das trotz allem leider nicht gelungen.
Hinzu kommt, dass die verschiedenen Frauenfiguren schwer auseinanderzuhalten sind. Namen werden nur sporadisch erwähnt, und die Erzählstimmen unterscheiden sich für mich nicht stark genug. Ein Stammbaum oder eine Übersicht der Familienmitglieder hätte mir sicherlich geholfen, mich besser zurechtzufinden.
Letztlich fehlte mir eine klarere Struktur, um mich emotional mit der Geschichte verbinden zu können. Ich wollte das Buch nach etwa 50 Seiten abbrechen, weil ich mich zunehmend verloren fühlte. Zwar sind die Inhalte zweifellos wichtig und die erzählerische Ambition spürbar, aber die Umsetzung konnte mich nicht begeistern.
Fazit
"Familienkörper" behandelt hochrelevante gesellschaftliche Themen, aber die fragmentarische Erzählweise erschwerte für mich den Zugang zur Geschichte. Ohne klare Struktur fiel es mir schwer, den roten Faden zu erkennen und eine emotionale Verbindung zu den Figuren aufzubauen. Eine interessante Idee mit wichtigen Inhalten – aber in einer Form, die mich nicht überzeugen konnte. 2 von 5 Sternen.
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