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Zeitgleich mit dem New Hollywood-Kino entstand Ende der 1960er-Jahre mit dem Roadmovie ein Filmgenre, das dem vom Western geschaffenen Mythos vom amerikanischen Traum eine neue, zeitgemäßere Form gab. Allerdings ist Bewegung bereits seit den Anfängen des Films eines der zentralen Motive. »Un arrivee de traine«, einer der ersten Filme überhaupt, zeigt die Ankunft eines Zuges. Verfolgungsjagden mit Autos bestimmen erste One-Reelers. Dass die Bewegung im Bild eben nicht im Foto abzubilden war, machte sie zum spannenden und oft erzählungsbestimmenden Element des Films. Bis heute erzählen Roadmovies vom Unterwegssein auf den Straßen, von der Suche nach den letzten Residuen von Freiheit unter den Bedingungen der Moderne.
Die Beiträge in diesem Buch verweisen darauf, dass sich Roadmovies häufig mit anderen Genres verbinden: Wenn Gangsterpärchen auf der Flucht sind. Wenn mit getunten Automobilen illegale Wettrennen gefahren werden. Oder wenn in der Postapokalypse die letzten Gefechte ausgetragen werden.
About the author
Norbert Grob, geboren in Frankfurt am Main, ist Autor, Kritiker, Essayist und Wissenschaftler. Dissertation in Berlin, Habilitation in Marburg, Dozentur in Mainz. Zahlreiche filmhistorische Bücher - Texte und Kritiken für Zeitungen und Filmmagazine - filmische Essays fürs Fernsehen des WDR, Köln.
Thomas Klein ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Institut für Filmwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.