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Beeren pflücken - Roman | Bestseller aus Kanada | Ein fesselndes Debüt über Verlust und Liebe | Für Fans von Celeste Ng, Delia Owens & Barbara Kingsolver | Amazon Best Book of the Year

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Description

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»Ein atemberaubendes Debüt über Liebe, Ethnie, Brutalität und den Balsam der Vergebung.« People
Juli 1962. Eine Mi'kmaq-Familie aus Nova Scotia kommt in Maine an, um den Sommer über Blaubeeren zu pflücken. Einige Wochen später ist die vierjährige Ruthie verschwunden. Sie wird zuletzt von ihrem sechsjährigen Bruder Joe gesehen, als sie auf ihrem Lieblingsstein am Rande eines Beerenfeldes sitzt. Ihr Verschwinden wirft Rätsel auf, die Joe und seine Familie verfolgen und fast 50 Jahre lang ungelöst bleiben.
In Maine wächst ein Mädchen namens Norma als Einzelkind in einer wohlhabenden Familie auf. Ihr Vater ist emotional distanziert, ihre Mutter erdrückend überfürsorglich. Norma wird oft von wiederkehrenden Träumen geplagt. Mit zunehmendem Alter ahnt sie, dass ihre Eltern ihr etwas verheimlichen. Da sie nicht bereit ist, von ihrem Gefühl abzulassen, wird sie Jahrzehnte damit verbringen, dieses Geheimnis zu lüften.
»Beeren pflücken« ist eine berührende Geschichte über ungebrochene Hoffnung, unerschütterliche Liebe und die Kraft der Familie - selbst im Angesicht von Trauer und Verrat.
Der Nr. 1 Bestseller aus Kanada

About the author

Amanda Peters ist eine Schriftstellerin mit Mi'kmaq- und Siedlerabstammung. Ihr Bestseller-Debütroman 'Beeren pflücken' gewann den Barnes and Noble Discover Prize, die Andrew Carnegie Medal for Excellence in Fiction und wurde für den Amazon First Novel Award nominiert, zusätzlich zu zahlreichen anderen Preisnominierungen. Bis heute wurde der Roman in 17 Länder verkauft. Peters hat einen Abschluss in Kreativem Schreiben von der University of Toronto und ist Absolventin des Master-of-Fine-Arts-Programms am Institute of American Indian Arts in Santa Fe. Sie lebt und schreibt im Annapolis Valley, Nova Scotia, zusammen mit ihren Fellbabys Holly und Pook.


Summary

»Ein atemberaubendes Debüt über Liebe, Ethnie, Brutalität und den Balsam der Vergebung.« People
Juli 1962. Eine Mi'kmaq-Familie aus Nova Scotia kommt in Maine an, um den Sommer über Blaubeeren zu pflücken. Einige Wochen später ist die vierjährige Ruthie verschwunden. Sie wird zuletzt von ihrem sechsjährigen Bruder Joe gesehen, als sie auf ihrem Lieblingsstein am Rande eines Beerenfeldes sitzt. Ihr Verschwinden wirft Rätsel auf, die Joe und seine Familie verfolgen und fast 50 Jahre lang ungelöst bleiben.
In Maine wächst ein Mädchen namens Norma als Einzelkind in einer wohlhabenden Familie auf. Ihr Vater ist emotional distanziert, ihre Mutter erdrückend überfürsorglich. Norma wird oft von wiederkehrenden Träumen geplagt. Mit zunehmendem Alter ahnt sie, dass ihre Eltern ihr etwas verheimlichen. Da sie nicht bereit ist, von ihrem Gefühl abzulassen, wird sie Jahrzehnte damit verbringen, dieses Geheimnis zu lüften.
»Beeren pflücken« ist eine berührende Geschichte über ungebrochene Hoffnung, unerschütterliche Liebe und die Kraft der Familie – selbst im Angesicht von Trauer und Verrat.
Der Nr. 1 Bestseller aus Kanada

Foreword


»Ein atemberaubendes Debüt über Liebe, Ethnie, Brutalität und den Balsam der Ver-


gebung.«
People Magazine

Additional text

»der Autorin gelingt es mit ihrer feinfühligen Erzählung ein tiefes Verständnis [...] für die vielfaltigen Charakteristika unter Menschen [...] zu schaffen.«

Report

»"Beeren pflücken" könnte ich in Dauerschleife lesen« Susanne Schumann Brigitte Online 20250417

Customer reviews

  • Das Verschwinden eines Kindes und die Folgen

    Written on 18. May 2025 by lesenlesen.

    „Beeren pflücken“ erzählt die Geschichte eines verschwundenen Kindes und den Auswirkungen auf seine Familie, speziell auf den Bruder, der die 4-jährige Ruthie zuletzt sah. Dazu nutzt die Autorin zwei Blickwinkel, den des Bruders Joe und den von Ruthie selbst, die als Norma aufwächst und ihre Vergangenheit fast vergessen hat.
    Während man von Joe erfährt, wie es der Familie ergangen ist und wie er selbst immer mehr auf die schiefe Bahn gerät, erzählt Norma vom Aufwachsen bei ihrer „neuen Familie“. Nach und nach nimmt sie Unstimmigkeiten in ihrer Geschichte wahr, aus denen sie ihre eigenen Schlüsse zieht, die aber nicht das ganze Ausmaß der Tragödie umfassen, das ihr erst viel später klar wird.
    Ich habe Ruthies / Normas Perspektive deutlich lieber gelesen als die von Joe. Diesen Part habe ich irgendwie als romanhafter wahrgenommen, während Joe realer, autobiographischer rüberkam. Dennoch war der Erzählstrang der weiblichen Protagonistin deutlich spannender. Ihre Story hat mehr Antrieb und hat sich flüssiger gelesen. Joe erzählt eher ruhig, dieser Teil ist trauriger und lebt mehr von Rückblenden.
    Das Setting im ländlichen Neuengland und Kanada hat mir gut gefallen, ebenso die vagen Erinnerungen von Ruthie, das Gefühl von Nostalgie, Verlust und Vergänglichkeit. Ganz nachvollziehen konnte ich dennoch nicht, warum sie ihre Mutter nie mit ihren Vermutungen konfrontiert hat. Das Ende war etwas vorhersehbar, aber nicht schlecht.
    Ich habe mich kurz gefragt, ob nicht politische und gesellschaftliche Bezüge etwas kurz gekommen sind. Andererseits ist da das schnelle „Zu-den-Akten-legen“ und das Kaum-Reagieren der Behörden auf das Verschwinden von Ruthie. Und natürlich kann auch eine Angehörige der First Nations eine tragische Geschichte erzählen, in der das „Indianer“-Sein zwar Bestandteil ist, aber nicht im Vordergrund steht und in der nicht der mahnende Zeigefinger erhoben wird. Insgesamt ein schönes Buch, das ich gern gelesen habe.

  • Gestohlene Leben

    Written on 08. May 2025 by SimoneF.

    Die Geschichte spielt in der Grenzregion zwischen den USA und Kanada. In den frühen 60er Jahren kommt eine indigene siebenköpfige Familie wie jedes Jahr nach Maine, um Beeren zu pflücken. Eines Tages verschwindet in der Mittagspause die vierjährige Ruthie. Die intensive Suche der Familie nach ihr bleibt vergebens, und ihr Fehlen verursacht Wunden, die niemals heilen. Insbesondere ihr Bruder Joe, zwei Jahre älter, der sie als Letzter sah, kommt nie darüber hinweg.

    Das Buch erzählt die Geschichte aus zwei Perspektiven, die sich kapitelweise abwechseln. Joe blickt am Ende seines Lebens zurück, und anhand seiner Erinnerungen wird nachvollziehbar, wie einzelne Ereignisse die Weichen stellen können für ein ganzes Leben. Sie zeigen aber auch, dass seine Geschwister und Eltern ihre eigenen Wege gefunden haben, um mit Trauer und Verlust umzugehen.
    Die andere Perspektive ist die von Norma, einer Frau, die zeitlebens spürt, dass irgendetwas nicht stimmt. Ihre wiederkehrenden Träume fühlen sich real an wie Erinnerungen, und das Verhalten ihrer Eltern ist mehr als seltsam.

    Durch die gewählte Erzählweise und den Inhalt des Prologs ist bereits von Anfang an relativ klar, was mit Ruthie passiert ist, und auch, wie die Geschichte wohl ausgehen wird. Spannung kommt daher beim Lesen keine auf. Der sehr ruhig und einfühlsam erzählte Roman legt den Fokus eher auf andere Aspekte: Was macht der Verlust eines Familienmitgliedes mit dem Leben der anderen, wie stark sind familiäre Bande, selbst wenn man nichts von dieser Familie weiß? Und wie geht eine andere Familie mit einem ungeheuerlichen Geheimnis um? Auch die Diskriminierung, der Indigene ausgesetzt waren klingt immer wieder an, wenn auch eher am Rande. So zeigt die US-Polizei im Maine kein Interesse, nach Ruthie zu suchen, und auch die kanadischen Residential Schools, in denen die Kinder der First Nations zwangsweise untergebracht wurden, werden erwähnt.

    Insbesondere der Erzählstrang um Joe hat mich sehr berührt, und ich konnte seine Verlorenheit, seine Rastlosigkeit und seine Wut beim Lesen spüren. Bei Norma war ich hin- und hergerissen. Es gab bereits früh Hinweise, die sie hätten stutzig machen können, denen sie aber nicht weiter nachgegangen ist. Das ist auf den ersten Blick seltsam, aber aus eigener Erfahrung im familiären Umfeld weiß ich, dass diese Reaktion durchaus nicht ungewöhnlich ist. Weniger greifbar war für mich die Gleichmut, mit der Norma später alles hinnimmt. Ich hätte mit Wut, mit Verzweiflung, mit massiven Vorwürfen gerechnet. Normas Reaktion erschien mir wenig glaubhaft.

    Angesichts des enormen Erfolgs ins Kanada, mit dem auch hier das Buch beworben wurde, hatte ich mir noch etwas mehr erwartet. Dennoch habe ich „Beeren pflücken“ sehr gerne gelesen.

  • Verloren, gesucht, gefunden – Was bleibt, wenn ein Kind verschwindet?

    Written on 06. May 2025 by Seitenmusik.

    "Ich habe meine Schwester verloren, als ich sechs war. Ich ließ meinen Bruder sterben, als ich fünfzehn war, und vor zwei Wochen habe ich meine Frau blutig geschlagen und verletzt zurück-gelassen. Das ist meine Geschichte." (Buchzitat, S. 208)

    Amanda Peters, selbst mit Mi'kmaq- und Siedlerabstammung, legt mit "Beeren pflücken" ein eindrucksvolles Romandebüt vor, das bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Der Debütroman hat nicht nur den Barnes & Noble Discover Prize und die Andrew Carnegie Medal for Excellence in Fiction gewonnen, sondern wurde auch für den Amazon First Novel Award nominiert. Die in Nova Scotia lebende Autorin ist Absolventin des renommierten Master-of-Fine-Arts-Programms am Institute of American Indian Arts & verarbeitet in ihren Texten eindrucksvoll die Perspektiven & Erfahrungen der Mi’kmaq-Kultur.

    Worum geht’s genau?

    Im Sommer 1962 verschwindet in Maine die vierjährige Ruthie, ein Mi'kmaq-Mädchen, spurlos. Zurück bleiben ihr Bruder Joe, der sie zuletzt gesehen hat, und eine Familie, die an der Ungewissheit zerbricht. Jahrzehnte später lebt Norma in einer wohlhabenden, aber emotional kalten Familie – ohne zu wissen, dass ihre Geschichte mit Ruthies Verschwinden verknüpft ist. Als sie spürt, dass etwas nicht stimmt, beginnt eine lange Suche nach der eigenen Herkunft, bei der Hoffnung, Schuld und Vergebung eng miteinander verflochten sind.

    Meine Meinung

    „Ich hätte Brüder und Schwestern haben können, ich hätte in einem Haus leben können, wo die Fenster offen waren, wo gelacht und gestritten wurde und man sich wieder versöhnt hat.“ (S. 278) – Mit diesem Zitat beginnt für mich die emotionale Tiefe dieses Romans. Beeren pflücken ist ein bewegendes Buch über Verlust, Schuld und die zähe Suche nach Zugehörigkeit. Amanda Peters schreibt eindringlich und doch angenehm flüssig. Ich habe das Buch in zwei Tagen verschlungen – der Hype in meiner Buchbubble war berechtigt, auch wenn es für mich kein Lesehighlight war.

    Die abwechselnde Erzählperspektive zwischen Norma und Joe bringt eine interessante Dynamik in die Geschichte. Besonders Norma/Ruthies Sicht empfand ich als sehr zugänglich und authentisch. Joe hingegen bleibt mir durch seine selbstzerstörerische Art stellenweise fremd, auch wenn seine Verzweiflung nachvollziehbar ist. Dennoch hätte ich mir zusätzlich Perspektiven von Ruthies und Joes Mutter oder ihren Geschwistern gewünscht – das hätte den Roman emotional noch reicher gemacht.

    Besonders stark finde ich, wie das Thema Schuld verarbeitet wird. Da ist einerseits Joe, der sich die Schuld am Verschwinden seiner Schwester gibt, weil er sie zuletzt gesehen hat und auch seinem Bruder nicht zur Hilfe eilt, als er es am dringendsten benötigen würde. Norma wiederum, wächst im Schatten einer gelebte Lüge auf und ist ständig mit den Verlustängsten ihrer Mutter konfrontiert. Die familiären Beziehungen, vor allem Mae (Joes und Ruthies Schwester) – meiner absoluten Lieblingsfigur – geben dem Roman einen lebendigen, rebellischen Puls. Mae spuckt nicht nur in den Kaffee rassistischer Männer (S. 124), sondern hält die Familie mit ihrer stillen Kraft zusammen.

    Die Themen, die Peters behandelt, sind vielfältig und tiefgründig: der Tod von Geschwistern, der Schmerz über Fehlgeburten, queere Identität, der Rassismus gegenüber den Mi'kmaq, die Sprachlosigkeit nach Verlust und die Frage, wie viel ein Mensch tragen kann, bevor er zerbricht.

    Fazit

    Ich vergebe 4 von 5 Sternen. Amanda Peters legt ein starkes Debüt vor, das emotional berührt, sprachlich überzeugt und wichtige Themen in den Mittelpunkt stellt. Nur kleine erzählerische Lücken bzw. der Mangel an vielfältigeren Perspektiven verhindern für mich das ganz große Lesehighlight. Trotzdem: eine klare Empfehlung für alle, die literarisch tief eintauchen möchten.

    "Ich hätte Brüder und Schwestern haben können, ich hätte in einem Haus leben können, wo die Fenster offen waren, wo gelacht und gestritten wurde und man sich wieder versöhnt hat. Ich hätte..." (Buchzitat, S. 208)

  • Familiensaga, die das Herz berührt

    Written on 02. May 2025 by Bücherwurm.

    Beeren pflücken ist ein Debüt Roman aus Kanada und beinhaltet 320 Seiten.
    Das Cover stellt Blaubeerensträuche in sehr intensivem Blautönen dar. Es ist sehr passend zu dieser Geschichte, wenn man sie gelesen hat, stellt man fest, dass es gut zum Inhalt passt. Optisch ist es auf jeden Fall ein Hingucker für jedes Bücherregal. Die Hardcover Version gefällt mir persönlich sehr gut.
    Der Leser wird in das Jahr 1962 versetzt. Es ist Sommer. Wie jedes Jahr reist die 7 köpfige indianische Wanderarbeiterfamilie aus Nova Scotia nach Main, um Blaubeeren zu pflücken und, um Geld zu verdienen. Dieses Jahr wird aber alles anders sein, das ahnen sie bei ihrer Ankunft aber erstmal nicht. Nach einigen Wochen harter Arbeit ist die 4-jährige Tochter Ruthie spurlos verschwunden. Ihr 6-jähriger Bruder Joe hat sie zuletzt auf ihrem Lieblingsstein gesehen, am Rande des Beerenfeldes. Nun, wo ist Ruthie denn hin? Keinem ist etwas aufgefallen. Ihr Verschwinden bleibt ungelöst und verfolgt die Familie fast 50 Jahre lang. Parallel wächst in einer wohlhabenden Familie in Boston ein Mädchen namens Norma auf. Der Vater ein Richter, beruflich viel beschäftigt, die Mutter sehr labil, sie wirkt nach außen sehr überfürsorglich, hat mehrere Fehlgeburten hinter sich, kämpft dauernd mit starken Kopfschmerzattacken. Norma wirkt nach außen hun glücklich, innerlich aber hat das Kind viele Sorgen, nachts wird sie von wiederkehrenden Träumen geplagt. Ihre Hautfarbe macht sie besonders, ihre Familie erzählt ihr, sie hätte italienische Vorfahren. Stimmt es? Je älter sie wird, da merkt sie, dass ihre Eltern etwas verheimlichen und sie fühlt sich eingeengt, wie in einem Käfig. Erfährt sie irgendwann einmal die Wahrheit oder bleibt dieses Rätsel um Norma ein Geheimnis für immer?
    Das Buch wird aus 2 Perspektiven geschrieben. Einmal von Norma, ihre Kindheit, Jugend und das Erwachsendasein. Norma, die auf eigene Art und Weise stark, aber gleichzeitig sehr verletzlich wirkt und nach ihren Wurzeln sucht. Die zweite Person ist Joe, der sich dauernd Vorwürfe macht. Er fühlt sich sein ganzes Leben lang schuldig. Er kommt mit der Situation aus seiner Kindheit gar nicht klar. Es plagt ihn sein ganzes Leben lang. Auch nachdem er älter und krank wird, plagen ihn die Vorwürfe weiter. Er hat die Situation nie verarbeitet.
    Es ist ein Roman über Verlust, Tod, Trauer, Angst, aber auch Liebe, Hoffnung und Zuversicht. Das Leben der indigenen Bevölkerung wird sehr bildlich dargestellt und auch ihre schwierige Situation in der Gesellschaft. Die Suche nach der Wahrheit im Leben der zwei so unterschiedlichen Familien und deren Schicksale liest sich sehr gut. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet, sie wirken lebensecht und authentisch. Sie kämpfen mit ihren Gefühlen, zeigen aber dadurch die Stärke ihrer Persönlichkeiten. Das Ende finde ich aus meiner Sicht gut gelungen. Ich vergebe 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.

  • Lebenslüge

    Written on 18. April 2025 by Barbara Bayer.

    Als die 4jährige Ruthie plötzlich verschwindet ist ihre Familie am Boden zerstört. Geplagt von Schuldgefühlen, Wut und Ängsten verändert sich das Leben der Eltern und Geschwister für immer. Das kleine Mädchen wächst als Norma in einer gut situierten Familie auf, in der die überfürsorgliche Mutter sie fast erdrückt. Doch Norma hat Erinnerungen an ihre frühen Jahre, die jedoch als Albträume abgetan werden. Auch ihr Leben wird geprägt durch die große Lüge, die sie schwierige Entscheidungen fällen lässt.
    Einfühlsam und sehr intensiv erzählt hier Amanda Peters in ihrem Debüt-Roman von Liebe und Familienbanden, von Hoffnung und Trauer, von Wut und Vergebung. Dabei erzählt sie die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Norma und ihrem Bruder Joe, die beide sehr ergreifend sind.
    Die Trauer der Mi´kmaq-Familie über den Verlust der Tochter ist groß. Hilfe von der Polizei ist nicht zu erwarten, da 1962 die Indianer von den Weißen nicht wirklich akzeptiert oder respektiert wurden. Die abwertende Haltung gegenüber den Indigenen ist immer wieder Thema und zeigt sich häufig in kleinen Episoden im Verlauf der Geschichte.
    Während der Vater seine Gefühle zu verbergen sucht, überwiegt bei der Mutter neben der Verzweiflung die Hoffnung. Der Bruder Joe erholt sich nie wieder ganz von dem Gefühl, dass er Schuld hat an Ruthies Verschwinden, da er zuletzt mit ihr zusammen war. Sein Schicksal berührt mich besonders, da sein ganzes Leben durch diesen Verlust geprägt wurde und ihn überwiegend einsam und unglücklich gemacht hat.
    Normas Leben wird bestimmt von der klammernden Mutter, die immer wieder emotionalen Druck ausübt. Ihre Erinnerungen dürfen nicht thematisiert werden, trotz der innigen Liebe wächst sie einsam und angepasst auf, hat keine glückliche Kindheit. Sehr traurig, dass sie als erwachsenen Frau eine Entscheidung trifft, die sie mit den Erlebnissen ihrer falschen Mutter begründet.
    Obwohl man von Anfang an weiß, dass Ruthie als Norma aufwächst und wie die Geschichte ausgeht, bleibt doch ein guter Spannungsbogen bis zuletzt erhalten. Die Figuren sind authentisch, das Thema Ethnie wird ganz unspektakulär und fast selbstverständlich in den 1960er Jahren behandelt.
    Ein wunderbarer Roman über große Gefühle und mit intensiven Naturbeschreibungen, themenreich und in seinem Schreibstil angenehm zu lesen.

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