Read more
In ihrer narratologischen Studie analysiert Mirjam Daume-Wolff die in den lukanischen Geburtenerzählungen berichteten "Ereignisse" unter raumsemantischen Fragestellungen. Dabei versteht sie Raum nicht wie in vorhergehenden Studien geographisch oder topographisch als "Container" für Handlungen, sondern topologisch im Sinne eines Beziehungsgefüges. Dies bedeutet, dass Raum als kulturelle Größe bzw. als soziales Konstrukt wahrgenommen wird. Damit folgt Daume-Wolff u.a. den Ansätzen Lotmans, Cassirers, Foucaults und Löws. Ziel ist es, "Grenzüberschreitungen" im Text zu ermitteln, um so die Ereignisstruktur der Erzählungen zu erfassen.Durch die Identifizierung von "Ereignissen" und "Nicht-Ereignissen" lassen sich Akzentuierungen vornehmen und Bedeutungsgewichte verteilen. Auf diese Weise ermöglicht die Autorin z.B. einen neuen Blick auf die Bedeutung des göttlichen Wortes gegenüber der Jesusgeburt. Die Analyseergebnisse generieren neue Fragen und Erkenntnisse, die in die Ergebnislandschaft der traditionellen historisch-kritischen Exegese einzuspeisen und zu diskutieren sind.
About the author
Mirjam Daume-Wolff ist Pfarrerin in der EKHN in Mörlenbach.Martin Ebner ist Professor em. für die Exegese des Neuen Testaments an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.Peter Lampe ist Professor für Neutestamentliche Theologie an der Universität Heidelberg.Heidrun E. Mader ist Professorin für Biblische Literatur und ihre Rezeption an der Universität Köln und Research Fellow an der Universität Stellenbosch.Stefan Schreiber ist Professor für Neues Testament und Direktor des Seminars für Zeit- und Religionsgeschichte des Neuen Testaments an der Universität Münster.Jürgen Zangenberg ist Professor für Neues Testament und Frühchristliche Literatur an der Universität Leiden.
Summary
In ihrer narratologischen Studie analysiert Mirjam Daume-Wolff die in den lukanischen Geburtenerzählungen berichteten „Ereignisse“ unter raumsemantischen Fragestellungen. Dabei versteht sie Raum nicht wie in vorhergehenden Studien geographisch oder topographisch als „Container“ für Handlungen, sondern topologisch im Sinne eines Beziehungsgefüges. Dies bedeutet, dass Raum als kulturelle Größe bzw. als soziales Konstrukt wahrgenommen wird. Damit folgt Daume-Wolff u.a. den Ansätzen Lotmans, Cassirers, Foucaults und Löws. Ziel ist es, „Grenzüberschreitungen“ im Text zu ermitteln, um so die Ereignisstruktur der Erzählungen zu erfassen.
Durch die Identifizierung von „Ereignissen“ und „Nicht-Ereignissen“ lassen sich Akzentuierungen vornehmen und Bedeutungsgewichte verteilen. Auf diese Weise ermöglicht die Autorin z.B. einen neuen Blick auf die Bedeutung des göttlichen Wortes gegenüber der Jesusgeburt. Die Analyseergebnisse generieren neue Fragen und Erkenntnisse, die in die Ergebnislandschaft der traditionellen historisch-kritischen Exegese einzuspeisen und zu diskutieren sind.
Foreword
In ihrer narratologischen Studie analysiert Daume-Wolff die in den lukanischen Geburtenerzählungen berichteten „Ereignisse“ unter raumsemantischen Fragestellungen. Dabei versteht sie Raum nicht wie in vorhergehenden Studien geographisch oder topographisch als „Container“ für Handlungen, sondern topologisch im Sinne eines Beziehungsgefüges. Dies bedeutet, dass Raum als kulturelle Größe bzw. als soziales Konstrukt wahrgenommen wird. Ziel ist es, „Grenzüberschreitungen“ im Text zu ermitteln, um so die Ereignisstruktur der Erzählungen zu erfassen.
Durch die Identifizierung von „Ereignissen“ und „Nicht-Ereignissen“ lassen sich Akzentuierungen vornehmen und Bedeutungsgewichte verteilen. Die Analyseergebnisse generieren neue Fragen und Erkenntnisse, die in die Ergebnislandschaft der traditionellen historisch-kritischen Exegese einzuspeisen und zu diskutieren sind.