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Rasantes Wachstum, provokante kulturelle Avantgarden, die Infragestellung von Geschlechterrollen oder neue Industrien und Vergnügungen prägten bereits das wilhelminische Berlin. Ermöglicht wurden diese Entwicklungen auch durch Konsummöglichkeiten und technische Innovationen, die auf der Verfügbarkeit von Kolonialwaren beruhten. Dafür schuf sich das Kaiserreich seit den 1880er Jahren »eigene« koloniale Räume. Weniger bekannt dagegen sind die früheren materiellen und immateriellen Verflechtungen mit Kolonien anderer europäischer Mächte. Die Beiträger*innen zeigen, wie von dort aus immer mehr Rohstoffe, Heilpflanzen und Genussmittel nach Berlin gelangten - und seitdem koloniale Fantasien und Sehnsüchte viele Dimensionen der Stadt durchdringen.
About the author
Samuel Eleazar Wendt (M.A.), geb. 1980, promovierte an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Global- und postokolnialen Geschichte, der Geschichte der Tropenbotanik und globaler Pflanzentransfers sowie der Hygiene- und Körperpflegegeschichte in Europa.Felix Töppel, geb. 1991, ist akademischer Mitarbeiter an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und promoviert dort mit einer Arbeit zur Preußischen Seehandlung und den Konsulaten. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Global- und postkoloniale Geschichte, insbesondere aber Preußen im globalen Kontext sowie Universitätsgeschichte.Lilja-Ruben Vowe, geb. 1986, ist seit 2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Bildung und Vermittlung am Deutschen Historischen Museum Berlin. Sie lehrte bis 2022 an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und promovierte dort mit einer Arbeit zu politischen Bildern im Iconic Turn während der Weimarer Republik. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die interdisziplinäre Bildgeschichte und Geschlechtergeschichte.Klaus Weber, geb. 1960, lehrt seit 2011 an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) Europäische Wirtschafts- und Sozialgeschichte, mit einem Schwerpunkt auf den kolonialen Verflechtungen Zentraleuropas in der Frühmoderne. Er arbeitet außerdem zu globalen Transfers konservativer Ideologien in der Moderne.
Summary
Rasantes Wachstum, provokante kulturelle Avantgarden, die Infragestellung von Geschlechterrollen oder neue Industrien und Vergnügungen prägten bereits das wilhelminische Berlin. Ermöglicht wurden diese Entwicklungen auch durch Konsummöglichkeiten und technische Innovationen, die auf der Verfügbarkeit von Kolonialwaren beruhten. Dafür schuf sich das Kaiserreich seit den 1880er Jahren »eigene« koloniale Räume. Weniger bekannt dagegen sind die früheren materiellen und immateriellen Verflechtungen mit Kolonien anderer europäischer Mächte. Die Beiträger*innen zeigen, wie von dort aus immer mehr Rohstoffe, Heilpflanzen und Genussmittel nach Berlin gelangten – und seitdem koloniale Fantasien und Sehnsüchte viele Dimensionen der Stadt durchdringen.
Additional text
Besprochen in:
https://www.dahms-projekt.de/wordpress, 22.03.3035, Marcus M. Rommel
Report
»Eine lesenswerte, interessante Arbeit.«
Peter Dahms www.dahms-projekt.de, 17.01.2025 20250117