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Sehr lustig und annehmlich - daneben auch erschröcklich!
Der barocke Mensch schwankt zwischen Weltverneinung und Weltgenuss, glaubt sich mal an den Tod verloren, giert dann wieder nach Lebensfreude und schüttet seinen Spott über diese gar nicht heile Welt aus.
Dieser komplexen und schwer verständlichen Epoche versucht das Arbeitsheft gerecht zu werden. Dafür sind die Kapitel in vier Kategorien eingeteilt:
- Das Basiskapitel als erste Kategorie spricht die wichtigsten Themen der Epoche an, exemplarisch veranschaulicht durch vier typologisierende Sichtweisen. Diesen lassen sich die Einzelwerke in Entgegensetzung oder oft vielfältiger Verschränkung zuordnen. Die Vielfalt der barocken Themen wird so überschaubarer, zugleich aber auch verstehbar.
- Die Kapitel der zweiten Kategorie enthalten repräsentative Ganzschriften der Zeit: der Roman Grimmelshausens sowie Dramentexte aus dem gegenreformatorischen Jesuitentheater bzw. Gryphius' Gesellschaftssatire Herr Peter Squentz.
- Die Kapitel der dritten Kategorie liefern Texte und Materialien zum historischen Umfeld der Epoche und zu ausgewählten Aspekten des täglichen Lebens. Sie zeigen die Variationsbreite des literarischen Umgangs mit den Themen Krieg und Hexenverfolgungen. Das Kapitel über Maria Sybille Merian als eine herausragende Frauengestalt zeigt in besonderem Maße die Verbindungen zwischen künstlerischem Schaffen, schriftstellerischer Tätigkeit und Teilhabe am wirtschaftlich-gesellschaftlichen Leben der Zeit.
- Der vierten Kategorie ist die Rätselseite am Ende zuzuordnen, die - im Sinne barocken Spiels - zusammenfasst und erinnert.
- Eine Literaturliste nennt neben den im Arbeitsheft zitierten Werken auch weitere Titel, die sich für den Schulgebrauch eignen.
Dem Arbeitsheft ist ein Extrateil mit Lösungshinweisen beigelegt. Diese sind zuerst ausführlicher, später eher prinzipieller: Leserinnen und Leser haben sich schon eingearbeitet und sind mit Geist und Stil der Epoche vertrauter geworden.
Summary
Kreative Aufgaben, grafische Abbildungen, Lückentexte...
Ziemlich ungewöhnliche Stichpunkte zum Thema Literaturgeschichte. Aber hier geht es darum, das Stiefkind Literaturgeschichte auf neue Art abwechslungsreich und motivierend zu vermitteln und neue Methoden einzusetzen.
Kein nutzloser Bildungsballast
Literaturgeschichte sollte lebendig sein, Spaß machen und die Aktualität älterer Literatur zeigen. Anstatt nutzloser Bildungsballast kann sie auch als Teil und Voraussetzung heutiger Denk- und Lebensformen verstanden werden.
Warum nur war der Werther so ein Bestseller?
Herkömmliche Literaturgeschichten umfassen vor allem eins: reichlich Textmaterial der jeweiligen Epoche und viele theoretische Betrachtungen der Zeitgenossen. Dies erledigen unsere Arbeitshefte selbstverständlich auch, denn sie enthalten literarische Texte ebenso wie eine kleine Auswahl theoretischer Texte. Aber sie gehen weiter: Um zu verstehen, weshalb ein Drama, ein Roman oder auch ein Gedicht zu seiner Zeit so bedeutsam oder gar revolutionär war, muss man wissen, was zu dieser Zeit gedacht wurde, wie die Menschen lebten, was sie beschäftigte. Deshalb werden zusätzlich interessante Einblicke in die Kultur- und Sozialgeschichte der Zeit vermittelt. Der Zusammenhang mit der Literatur geht dabei aber nie verloren.
Mehr lernen als im Buche steht
Das Arbeitsheft wurde ganz bewusst als Arbeitsheft und nicht als reine Textsammlung angelegt. Wir möchten, dass unsere Leser/-innen mehr tun als nur zu lesen, um mehr daraus zu lernen als was darinsteht. Wer einen Text nicht nur liest, sondern an ihm arbeitet, dringt tiefer in den Text ein. Dabei helfen die kreativen Aufgaben.
Der Aufbau nach dem Schema „Text - Kontext - Epoche“ gleicht sich in jedem Heft und gewährleistet die solide Erarbeitung epochenspezifischer Merkmale. Begleitet werden die Arbeitshefte durch kurze Lehrkräftekommentare und eine achtseitige Lösungsbeilage.