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Essay aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Klassische Philologie - Sonstiges, Note: 1.0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Veranstaltung: Forschungsarbeit: Phänomenologie und Hermeneutik, Sprache: Deutsch, Abstract: Es braucht keine 'große Erzählung', um die ungebrochene Relevanz des Problems des Skeptizismus für die philosophische Moderne einzusehen. Hierfür genügt eine Momentaufnahme der neueren Forschung, wo eine Wiederbelebung der Metaphysik breit dokumentiert ist und wo ein realistischer Gestus den Reanimierungen der skeptischen Potentiale des letzten Jahrhunderts selbstsicher die Stirn bietet. Wenn der Skeptizismus aber wirklich "so alt wie die Philosophie selbst" ist, wäre es keineswegs verfehlt, die philosophische Skepsis für mehr als ein Symptom verletzter Erkenntnishoffnungen zu halten.Vielmehr wäre es möglich und angebracht, den Skeptizismus (als eine Dialektik von Erkenntnisansprüchen und deren Anzweiflung) der Philosophie (als die zielgerichtete und doch unvollendbare Tätigkeit, die sie ist) wesenhaft anzurechnen. Das daraus resultierende Dilemma und das daran anknüpfende Bedürfnis einer Synthese von Begrenzung und konstitutiver Einlösung von Erkenntnisansprüchen findet jedenfalls in jenen Ansätzen einen Niederschlag, welche an der ungebrochenen Möglichkeit von welthaltiger Erkenntnis festhalten und so den epigonalen Strömen der Moderne trotzen. Dies gilt nun auch gerade für die Phänomenologie im Zeichen Husserls und seiner Erben. Phänomenologische Philosophie gewinnt ihr Selbstbild nämlich nicht zuletzt dadurch, dass sich in ihr wissenschaftliche Ansprüche und eine angemessene Sensibilität im Umgang mit dem Subjektivismus-Problem der Neuzeit nicht ausschließen müssen...