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Provenienz ist heute ein zentraler Gegenstand für Sammlungs- und Gedächtnisinstitutionen: Wie schreiben sich die Überlieferungswege von Büchern und Manuskripten in die Literaturgeschichte ein?Nicht nur Museen und Galerien, auch Bibliotheken und Archive stellen sich zunehmend der Frage nach der Rechtmäßigkeit der Herkunft und der Überlieferungswege ihrer Bestände. Die Aufarbeitung von Provenienz trägt dazu bei, der Forderung nach mehr Transparenz zu begegnen. Außerdem beleuchtet sie das Zusammenspiel von privatem Sammlungsinteresse, institutioneller Sammlungspolitik, gewerblichem Buchhandel und literaturwissenschaftlichem Forschungsinteresse. Der vorliegende Band lotet wesentliche Aspekte des Themas aus: die Akteur:innen privaten und öffentlichen Büchersammelns, die Instrumente der Provenienzforschung, den literarischen und literaturwissenschaftlichen Diskurs um Provenienzen. Dazu kommen Fallstudien zu einzelnen Autor:innen und dem Umgang mit ihren Nachlässen von 1700 bis in die Gegenwart. Nicht zuletzt nimmt der Band »das Ästhetische der Provenienz« in den Blick und zeigt das Potential, wie das Wissen um die Überlieferung und frühere Aneignungsakte von Büchern und Manuskripten die Lektüre verändern kann. Der Band bringt auf diese Weise zwei Ebenen in Verbindung - die Aufmerksamkeit für Überlieferungswege von Texten einerseits und die Aufmerksamkeit der Literatur für Überlieferungsfäden andererseits.
About the author
Sarah Gaber, geb. 1990, hat in Dresden, Washington DC und Tübingen Philosophie und Deutsche Literatur studiert, die Promotion erfolgte 2024 an der Universität Tübingen. Seit 2022 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und wissenschaftliche Referentin im Deutschen Literaturarchiv Marbach tätig. Ihre Forschungsinteressen umfassen die literarische Moderne, Kultursoziologie sowie literarische Sammlungs- und Überlieferungsgeschichte.
Zuletzt mitherausgegeben: »Provenienz. Materialgeschichte(n) der Literatur« (Wallstein 2024).Stefan Höppner leitete von 2015 bis 2023 an der Herzogin Anna Amalia Bibliothek der Klassik Stiftung Weimar Forschungsprojekte zu Goethes Bibliothek. Im Herbst 2023 wechselte er als Geschäftsführer der Literaturkommission für Westfalen zum Landschaftsverband Westfalen-Lippe.
Veröffentlichungen u.a.: Natur/Poesie: Romantische Grenzgänger zwischen Literatur und Naturwissenschaft: Johann Wilhelm Ritter – Gotthilf Heinrich Schubert – Henrik Steffens – Lorenz Oken( 2017).Stefanie Hundehege war von 2018 bis 2024 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Literaturarchiv Marbach und forschte zuletzt im Projekt »Transatlantischer Bücherverkehr. Migrationswege und Transferrouten vor und nach 1945«.
Summary
Provenienz ist heute ein zentraler Gegenstand für Sammlungs- und Gedächtnisinstitutionen: Wie schreiben sich die Überlieferungswege von Büchern und Manuskripten in die Literaturgeschichte ein?
Nicht nur Museen und Galerien, auch Bibliotheken und Archive stellen sich zunehmend der Frage nach der Rechtmäßigkeit der Herkunft und der Überlieferungswege ihrer Bestände. Die Aufarbeitung von Provenienz trägt dazu bei, der Forderung nach mehr Transparenz zu begegnen. Außerdem beleuchtet sie das Zusammenspiel von privatem Sammlungsinteresse, institutioneller Sammlungspolitik, gewerblichem Buchhandel und literaturwissenschaftlichem Forschungsinteresse. Der vorliegende Band lotet wesentliche Aspekte des Themas aus: die Akteur:innen privaten und öffentlichen Büchersammelns, die Instrumente der Provenienzforschung, den literarischen und literaturwissenschaftlichen Diskurs um Provenienzen. Dazu kommen Fallstudien zu einzelnen Autor:innen und dem Umgang mit ihren Nachlässen von 1700 bis in die Gegenwart. Nicht zuletzt nimmt der Band »das Ästhetische der Provenienz« in den Blick und zeigt das Potential, wie das Wissen um die Überlieferung und frühere Aneignungsakte von Büchern und Manuskripten die Lektüre verändern kann. Der Band bringt auf diese Weise zwei Ebenen in Verbindung – die Aufmerksamkeit für Überlieferungswege von Texten einerseits und die Aufmerksamkeit der Literatur für Überlieferungsfäden andererseits.