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Durch die bevorstehende Einführung der DIN 1053-100 kommt auch im Mauerwerksbau das Teilsicherheitskonzept zur Anwendung, wodurch zukünftig die Sicherheitskoeffizienten auf die Werkstoff- und Einwirkungsseite verteilt werden. Ein wichtiger Parameter ist dabei der erforderliche Sicherheitsbeiwert für Eigenlasten. Ziel ist es, Potenziale zur Absenkung dieses Beiwertes aufzudecken und somit eine kostengünstigere Bemessung von Wohngebäuden zu erreichen, welche zu über 90 Prozent aus Mauerwerk bestehen. In einem ersten Schritt wurden die stochastischen Kenngrößen des Eigengewichts von Mauerwerk, d.h. verschiedener Mauerstein-Mörtel-Kombinationen, untersucht und bestimmt. Dabei wurde das Eigengewicht des Mörtels, der Steine und auch der angrenzenden Stahlbetondecken betrachtet. Anschließend wurde die Zuverlässigkeit des Querschnitts unter Beanspruchung durch ständige Lasten mit Methoden der Zuverlässigkeitstheorie untersucht. Besonderes Augenmerk wurde auf die Modellierung der Modellunsicherheiten gelegt Sowohl zentrische als auch exzentrische Lasteinleitung wurde betrachtet. Es zeigte sich, dass ein starker Zusammenhang zwischen Querschnittszuverlässigkeit und Exzentrizität besteht Unter den getroffenen Annahmen ist Absenkung des Teilsicherheitsbeiwertes Y tief G für e/d gleich oder kleiner als 0,25 von Y tief G = 1,35 auf Y tief G = 1,25 möglich. Außerdem konnte gezeigt werden, dass, unter baupraktischen Randbedingungen, zusätzlich vorhandene veränderliche Lasten sich positiv auf die Querschnittszuverlässigkeit auswirken. Untersuchungen auf Systemebene (Knicken) sowie zum Schubversagen waren nicht Teil dieses Forschungsprojektes.