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Liebestragödie - Genealogien einer französischen Gattung des 17. Jahrhunderts

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Die 'klassische' französische Tragödie des 17. Jahrhunderts ist als Liebestragödie zu begreifen, in der (partnerschaftliche) Liebe erstmals wesensbestimmende Funktionen für die Konzeption von Handlungen und Figuren übernimmt. Nicht zufällig koinzidiert dies historisch mit fundamentalen Veränderungen der Geschlechterordnung, in deren Zuge sich ein dezidiert galantes Theaterpublikum herausbildet. Gattungsgenealogisch ist mit der Liebestragödie indes ein erhebliches Problem aufgeworfen, insofern sie in ein Spannungsverhältnis zum antiken Gattungsmodell tritt, das keine Liebestragödie im eigentlichen Sinne kennt. Die tradierte Bindung der Tragödie an einen Begriff 'starker' Männlichkeit wird kategorisch aufgesprengt, um neue - männliche und weibliche - Handlungsspielräume auszuloten. Die Liebestragödie wird damit als genuiner Beitrag Frankreichs zur Gattungsgeschichte der Tragödie und zugleich als privilegierter Ort der Verhandlung gesellschafts- und geschlechterpolitischer Fragen lesbar.

About the author










Hendrik Schlieper ist Juniorprofessor für Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Paderborn. Seine Forschung konzentriert sich auf die romanischen Literaturen und Kulturen seit der Frühen Neuzeit mit methodischen Schwerpunkten in den Gender Studies, den Postcolonial Studies und der Intermedialitätsforschung.

Summary

Die ‚klassische‘ französische Tragödie des 17. Jahrhunderts ist als Liebestragödie zu begreifen, in der (partnerschaftliche) Liebe erstmals wesensbestimmende Funktionen für die Konzeption von Handlungen und Figuren übernimmt. Nicht zufällig koinzidiert dies historisch mit fundamentalen Veränderungen der Geschlechterordnung, in deren Zuge sich ein dezidiert galantes Theaterpublikum herausbildet. Gattungsgenealogisch ist mit der Liebestragödie indes ein erhebliches Problem aufgeworfen, insofern sie in ein Spannungsverhältnis zum antiken Gattungsmodell tritt, das keine Liebestragödie im eigentlichen Sinne kennt. Die tradierte Bindung der Tragödie an einen Begriff ‚starker‘ Männlichkeit wird kategorisch aufgesprengt, um neue ‒ männliche und weibliche ‒ Handlungsspielräume auszuloten. Die Liebestragödie wird damit als genuiner Beitrag Frankreichs zur Gattungsgeschichte der Tragödie und zugleich als privilegierter Ort der Verhandlung gesellschafts- und geschlechterpolitischer Fragen lesbar.

Product details

Authors Hendrik Schlieper
Publisher Brill Fink
 
Languages German
Product format Hardback
Released 09.09.2024
 
EAN 9783770568765
ISBN 978-3-7705-6876-5
No. of pages 409
Dimensions 175 mm x 30 mm x 245 mm
Weight 831 g
Illustrations 5 SW-Abb., 1 Farbabb.
Series Poesis
Poesis 7
Subjects Humanities, art, music > Linguistics and literary studies > General and comparative literary studies

Geschlecht, Theater, Poetik, Emotion, Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft, Gender, 7, Emotionsgeschichte, History of Emotions, Theatre, Geschlechtergeschichte, Gender History, Kulturtransfer, Poetics, Galanterie, Cultural transfer, Querelle, gallantry

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