Description
Product details
Authors | Ursula Parrott |
Assisted by | Tilda Engel (Translation) |
Publisher | S. Fischer Verlag GmbH |
Original title | Ex-Wife |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 24.07.2024 |
EAN | 9783949465284 |
ISBN | 978-3-949465-28-4 |
No. of pages | 320 |
Dimensions | 129 mm x 25 mm x 209 mm |
Weight | 404 g |
Illustrations | 11 s/w Abbildungen |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Emanzipation, Party, Musik, Familienrecht, Nachtleben, New York, Klassiker, Familienleben, New York City, Greenwich Village, Scheidung, Sex and the City, Manhattan, Harlem, Brooklyn, Frauenunterhaltung, junge Frau, Wiederentdeckung, Exzess, Ex-Frau, The Great Gatsby, Long Island, Goldene 20er, Ehe- und Scheidungsrecht, Gaslighting, alte und neue Liebe, amerikanische Popkultur, Slutshaming, Alleine in New York |
Customer reviews
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Genauso aktuell wie vor 100 Jahren
Ein Roman, der bereits 1924 erschien und nun seinen Weg nach Deutschland gefunden hat. Das Cover passt gut in die Zeit und ist sehr schön gestaltet mit dem Protagonisten im Mittelpunkt und einer großen Schrift, die aber nicht überladen wirkt und ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Trotz des Alters des Buches sind dennoch viele Themen und Aspekte des Buches modern, so dass es zwar einen eigenen Charakter hat, aber in seinen Ansätzen nicht veraltet wirkt. Die Atmosphäre des New York der 20er Jahre wurde sehr gut umgesetzt und hat mir gut gefallen. Auch der Schreibstil ist modern und die Themen wirken auch heute noch aktuell, obwohl der Roman schon vor 100 Jahren veröffentlicht wurde. Insgesamt war es ein interessantes Werk, dass einen eigenen Charme versprüht, dabei jedoch nicht aus der Zeit gefallen wirkt. Die Protagonistin könnte genuaso heutzutage noch leben, wie bereits vor 100 Jahren durch ihren frischen Charakter und insgesamt war sie einfach ihrer eigenen Zeit weit vorraus.
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Eine Wiederentdeckung?
Die „Roaring Twenties“ in New York sind die Zeit des Wirtschaftsaufschwungs und der Prohibition, in den Flüsterkneipen fließt der harte Alkohol und neue Freiheiten verändern das Verhältnis der Geschlechter. Auch die Protagonistin Patricia ist gebildet, arbeitet als Werbetexterin in einem Kaufhaus und führt mit ihrem Ehemann Peter eine moderne Ehe, die beiden Partnern viele Freiheiten lässt. Beide geben sich tolerant und fortschrittlich, doch schnell zeigt sich, dass insbesondere Peter nicht mit der offenen Ehe zurechtkommt. Er ist eifersüchtig, obwohl er sich selbst entsprechende Freiheiten herausnimmt. Doch während Affären Männern gesellschaftlich zugestanden werden, sieht sich Patricia als „Flittchen“ diffamiert. Die Ehe scheitert, obwohl Patricia alles daran setzt, ihren Mann zu halten. Nach der Trennung hängt Patricia noch lange ihrer Ehe mit Peter hinterher und lebt gleichzeitig freizügig ihre Bekanntschaften mit anderen Männern. Als Ex-Wife, als zunächst getrennt lebende und später als geschiedene Frau, erfährt Patricia, dass die neuen Freiheiten, die Frauen Zugang zum Arbeitsmarkt und offenere Beziehungen ermöglichen, ihre Schattenseiten haben und auch mit einem Verlust von Sicherheiten einhergehen. So erleichtern sie dem Mann die Trennung, da er einer eigenständigen Frau keinen Unterhalt zahlen muss. Es gibt eine große Bandbreite an gesellschaftlichen Moralvorstellungen von viktorianisch-konservativ bis modern-freizügig, die sich miteinander vermischen. Da die alten Scheidungsgesetze eine Scheidung nur bei explizit schuldhaftem Verhalten des Partners ermöglichen, sind außereheliche Beziehungen zwar ganz und gäbe, werden aber dennoch gesellschaftlich nicht voll akzeptiert bzw. verdeckt gelebt. Auf der gesellschaftlichen Ebene liefert „Ex-Wife“ interessante Einblicke in die 20er Jahre in Amerika, und vieles war mir so nicht bekannt. Dennoch wurde ich mit diesem Buch nicht richtig warm. Es fiel mir sehr schwer, einen Zugang zu Patricia zu finden, die in ihrer Opferrolle verharrt und sich ständig nur um ihr eigenes Aussehen und ihre Wirkung auf andere Gedanken macht. Ihre extreme Eitelkeit und die ausufernden Schilderungen ihrer Garderobe fand ich ermüdend und extrem nervend. Sie beurteilt sich und die Menschen in ihrer Umgebung vor allem nach ihrem Aussehen und vergleicht sich ständig mit anderen. Sympathie konnte ich für Patricia nicht empfinden, und ihr exzessiver Alkoholkonsum und ihre ständigen Männerbekanntschaften empfand ich als abstoßend und billig. Als gebildete, intelligente Frau hätte sie so viel mehr aus sich machen können. Erst im letzten Drittel, als die Handlung eine entscheidende Wendung nimmt, kann ich bei Patricia eine Entwicklung erkennen und ihrem Handeln mehr Respekt entgegenbringen. Insgesamt hat das als „Meisterwerk“ angekündigte „Ex-Wife“ meine hohen Erwartungen nicht erfüllen können. Die gesellschaftlichen Aspekte fand ich sehr interessant, doch die Protagonistin und ihr Umfeld überzeugten mich über weite Strecken nicht.
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Wiederentdeckung eines fast 100 Jahre alten Skandalromans
Der Fischer Verlag hat "Ex-Wife", den Roman der amerikanischen Autorin Ursula Parrott, der bereits im Jahr 1929 anonym veröffentlicht wurde, nun in deutscher Übersetzung herausgegeben. Das Buch erregte damals in den USA sehr viel Aufsehen und löste einen Skandal aus. Es verkaufte sich mehr als 100.000 Mal und wurde zum Bestseller. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Patricia, die nach nur drei Jahren Ehe von ihrem Ehemann Peter verlassen wird. Sie haben früh geheiratet, Pat ist 21, Peter 22 Jahre alt. Wenig später kommt ihr Sohn Patrick zur Welt, der mit drei Monaten stirbt. Peter hat Affären mit anderen Frauen, und als Pat ihm untreu wird, reagiert er mit tiefer Enttäuschung, hielt er Pat doch immer für die reinste Frau der Welt. Als Pats Freundin Hilda aus Boston zu Besuch kommt, kommen Hilda und Peter sich näher. Nach drei Wochen bittet Peter seine Frau um die Scheidung, da er Hilda heiraten möchte. Die Handlung erstreckt sich über einen Zeitraum von nur wenigen Jahren und lässt uns eintauchen ins New York der zwanziger Jahre. Wir begleiten Pat, die in einem Kaufhaus tätig ist und sich nach der Trennung von Peter mit ihrer Freundin Lucia eine Wohnung teilt. Tagsüber schreibt sie Werbetexte, nachts besucht sie Clubs und Flüsterkneipen. Es wird getanzt, geraucht, gut gegessen, der Alkohol fließt in Strömen, und viele Männer liegen Pat zu Füßen. Doch ihr Herz gehört immer noch Peter ... Das Buch ist in der Ich-Form in schöner Sprache erzählt und liest sich sehr flüssig. Wir erhalten Einblick in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, als die Stellung der Frau in Ehe und Gesellschaft noch eine ganz andere war als heute. Scheidung war ein Skandal, und geschiedene Frauen wurden oft wie Freiwild behandelt. "Ex-Wife" ist eine Geschichte über Frauen, Ehe und Affären, Liebe und Freundschaft. Es werden auch traurige Themen behandelt, wie häusliche Gewalt, Übergriffigkeit, Verlust und Trauer. Mir hat Pats Entwicklung sehr gefallen. Anfangs versinkt sie in Selbstmitleid und wünscht sich sehnlichst, dass Peter zu ihr zurückkehrt. Mit Lucias Hilfe gelingt es ihr, ihr Leben neu zu gestalten. Die modebewusste Frau widmet sich nicht nur intensiv ihrem Äußeren, sondern entwickelt auch beruflichen Ehrgeiz in der männlich dominierten Werbebranche. Die Autorin hat die Charaktere sehr authentisch und bildhaft gezeichnet. Pat ist eine moderne Frau, die die neugewonnene Freiheit in vollen Zügen genießt. Trotz ihrer erfolgreichen Karriere sehnt sie sich nach Romantik, Ehe, Stabilität und Mutterschaft. Ich habe sie gern begleitet, auch wenn ich sie oft als oberflächlich empfand und ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen konnte. Meine absolute Lieblingsfigur war Lucia, die ihrer Freundin stets mit Rat und Tat zur Seite steht. Das fesselnde Buch hat mir sehr gut gefallen - Leseempfehlung!
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Das Leben einer geschiedenen Frau in den 20er Jahren
Bewertet mit 3,5 Sternen. Das Vorwort liest sich sehr interessant und zeigt die autobiographischen Parallelen zwischen dem Leben der Autorin und der Protagonistin. Noch faszinierender ist, dass der Roman bereits 1929 erstmals veröffentlicht wurde. Wenn man das Buch liest, könnte man sich die Geschichte auch sehr gut in der heutigen Zeit vorstellen. Auch sprachlich ist der Text gut ausgearbeitet. Das Buch beginnt sehr kurzweilig und recht spannend. Der Handlungsort ist New York. Man lernt die junge Frau Patricia kennen, die nach nur wenigen Ehejahren von ihrem Mann verlassen wird. In den 20er Jahren ist es für eine geschiedene Frau nicht gänzlich leicht, allein klar zu kommen. Doch Patricia findet ihren Weg. Beruflich kommt sie gut voran und privat teilt sie sich eine Wohnung mit einer anderen geschiedenen Frau. Abends sind sie auf Partys und treffen andere Männer. Doch eine neue Liebe ist schwer zu finden. Denn Patricia kommt nicht wirklich von ihrem Mann los. Große ständige Themen in dem Buch sind Fremdgehen, Eifersucht, Alkohol und Tabak. Der Mittelteil kam einem daher wie eine Endlosschleife vor und wirkte etwas fad und langatmig. Zum Ende hin hat mir die Geschichte dann wieder besser gefallen, weil in der Handlung nochmal Wesentliches passiert. Patricia wird wieder glücklich, doch auch das Schicksal schlägt zu. Gut gefunden habe ich die berufliche Entwicklung von Patricia. Frauen konnten in den 20er Jahre bereits etwas aus sich machen und mussten nicht nur von ihrem Mann anhängig sein. Diese Möglichkeit bestand wohl eher noch nicht allzu lange und galt gewiss nicht für viele Frauen. Insgesamt konnte mich das Buch trotz allem nicht komplett mitnehmen, denn ich fand besonders den Mittelteil sehr monoton und langatmig. Deshalb 3,5 Sterne.
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Eine vom Ehemann verlassene Ehefrau
Dieser Roman ist der Debütroman der Autorin, der bereits 1929 erstmalig veröffentlicht wurde. Nunmehr wurde er neu aufgelegt. Seinerzeit galt er als Skandalroman, weshalb die Autorin ihn wohl auch nur anonym publizieren ließ. Und skandalös ist er für mein Empfinden auch heute noch nach fast 100 Jahren. Das liegt nicht daran, dass Protagonistin eine junge Frau ist, die nach gerade einmal vier Ehejahren vom Mann verlassen und einige Jahre später von ihm geschieden wurde. Meiner Beurteilung liegt vielmehr zugrunde, wie diese Frau ihr Leben nach der Trennung gestaltet. Allein beruflich bringt sie es als Werbetexterin zu einem gewissen Erfolg, was meine Hochachtung erhält, während privat für sie das tägliche Ausgehen in Clubs, Kneipen und Bars, die Vergnügungssucht, die modische und luxuriöse Bekleidung, das sehr ausufernde Trinken und die kurzen amourösen Bekanntschaften mit einer langen Reihe von Männern im Vordergrund stehen. Allein hierum und um das Nicht-Loslassen-Können vom Ehemann dreht sich die ganze Geschichte, so dass sie mir ziemlich oberflächlich erscheint. Als ganz schlimm sehe ich es, dass die Protagonistin um ihr verstorbenes Baby nicht trauert und nicht einmal den Todestag von ihm benennen kann. Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Roman das Leben in der Metropole New York in den goldenen 20ern realistisch abbildet.
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Sittengemälde der 1920er Jahre
Der Roman EX-WIFE von Ursula Parrott ist schon 100 Jahre alt und wurde nun wieder neu aufgelegt und könnte genauso gut ein aktueller Roman sein. Patricia lebt mit ihrem Mann Peter ein recht unbekümmertes Leben im New York der 1920er Jahre. Es wird viel gefeiert, getanzt, getrunken, geflirtet. Die eigentlich bewegenden Dinge des Lebens wie Untreue, Geburt und Tod eines Kindes, Beziehung zu der Familie usw. werden nebenher behandelt. Auch Frauen werden eher nach dem hübschen Aussehen beurteilt als nach ihrem beruflichen Können. Als sich Patricia und Peter nach 4 Jahren Ehe scheiden lassen, ist die dann 24-jährige Patricia zunächst reduziert auf die Bezeichnung Ex-Frau. Aber nach und nach kennt sie alle Spielregeln und geht ihren eigenen selbstbestimmten Weg – mit allen Freiheiten und allen Widrigkeiten. Ein sehr angenehm geschriebenes Buch, bei dem ich nie vermutet hätte, dass es schon vor 100 Jahren geschrieben wurde. Auch etliche beschriebene Situationen könnten genauso gut heute stattfinden. Ein beeindruckendes Buch!
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