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Suche liebevollen Menschen - Mein Vater, sieben Kinder, und ihre Flucht vor dem Holocaust

German · Hardback

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Description

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Wien, 1938. Verzweifelt versuchen jüdische Eltern, ihre Kinder vor den Nazis in Sicherheit zu bringen. In ihrer Not schalten sie Kleinanzeigen im »Manchester Guardian«, in denen sie ihre eigenen Kinder ausschreiben, um ihnen ein Überleben in der Fremde zu sichern - obwohl sie wissen, dass sie sich nie wiedersehen werden. Jahrzehnte später stößt der Journalist Julian Borger auf eine dieser Anzeigen und erkennt den Namen eines der Kinder: Robert Borger. Sein Vater. Es ist der Beginn einer Recherche, die Julian Borger mitten hinein führt in ein dunkles Familiengeheimnis. Und Anlass für ihn ist, die Spuren von sieben weiteren Kindern zu verfolgen, deren Schicksalsreise von Wien aus ins Exil nach Shanghai, in die Arme von niederländischen Schmugglern, an die Seite französischer Widerstandskämpfer - oder ins KZ Auschwitz führte.

About the author

Julian Borger ist Leiter des Außenpolitik-Ressorts der britischen Tageszeitung »The Guardian«. Zuvor war der Brite »Guardian«-Korrespondent für Mittelund Osteuropa, den Mittleren Osten und die USA. Für die BBC berichtete er von Wien aus bzw. vor Ort von den Balkan-Kriegen. Für seine Recherchen zu den Snowden-Files wurden er und sein Team 2014 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. 2021 stieß er durch Zufall auf eine Kleinanzeige, mit der seine Wiener Großeltern das Leben seines Vaters zu retten suchten.

Additional text

„Eine kraftvolle, wunderbar erzählte, ergreifende Erzählung. Ich habe sie geliebt.“
Edmund de Waal, „Der Hase mit den Bernsteinaugen“

„Eine zutiefst bewegende Geschichte, teils Biografie, teils packende Spurensuche. Ein berührendes und faszinierendes Buch, das in einer Zeit wie der unseren, wichtiger denn je ist. Ich konnte es nicht weglegen.“
Philippe Sands, „Die Rattenlinie“

„Nicht nur unglaublich gut recherchiert, sondern auch liebevoll, aufrüttelnd und bewegend.“
Jonathan Freedland, „The Escape Artist: The Man Who Broke Out of Auschwitz to Warn the World”

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"Eine kraftvolle, wunderbar erzählte, ergreifende Erzählung. Ich habe sie geliebt." Edmund de Waal, "Der Hase mit den Bernsteinaugen" "Eine zutiefst bewegende Geschichte, teils Biografie, teils packende Spurensuche. Ein berührendes und faszinierendes Buch, das in einer Zeit wie der unseren, wichtiger denn je ist. Ich konnte es nicht weglegen." Philippe Sands, "Die Rattenlinie" "Nicht nur unglaublich gut recherchiert, sondern auch liebevoll, aufrüttelnd und bewegend." Jonathan Freedland, "The Escape Artist: The Man Who Broke Out of Auschwitz to Warn the World"

Product details

Authors Julian Borger
Assisted by Hainer Kober (Translation)
Publisher Molden
 
Original title I Seek a Kind Person
Languages German
Product format Hardback
Released 23.09.2024
 
EAN 9783222151316
ISBN 978-3-222-15131-6
No. of pages 308
Dimensions 165 mm x 25 mm x 232 mm
Weight 685 g
Subjects Non-fiction book > History > 20th century (up to 1945)

Drittes Reich, Antisemitismus, London, Familiengeheimnis, Familiengeschichte, entdecken, Biografien: historisch, politisch, militärisch, Pulitzer Preis, Guardian, Fluchtgeschichten, Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (ca. 1950 bis ca. 1999), Periode des Zweiten Weltkrieges (ca. 1938 bis ca. 1946)

Customer reviews

  • Geschichtsstunde anhand vieler Schicksale

    Written on 26. December 2024 by Ryria.

    Zufällig findet der Autor heraus, dass sein Vater damals durch eine Zeitungsanzeige nach England vermittelt wurde, um der Verfolgung der Juden durch die Nazis zu entkommen.
    Während seiner Recherche stößt er auf viele weitere, ähnliche Schicksale und berichtet über all diese Menschen in diesem Buch.
    Die Gestaltung ist meiner Meinung nach sehr gelungen, durch viel Bildmaterial wie Fotos der Menschen oder Zeitungsausschnitte hat man direkt besser vor Augen, wie echt das alles ist, dass diese Menschen wirklich mal gelebt haben und nicht nur erfundene Romanfiguren sind.
    Auch erzählt der Autor viel von seinem Vater sowie anderen Verwandten, was viele Teile des Buches sehr persönlich wirken lässt.

    Die Schicksale der Kinder und ihrer Familien waren alle sehr berührend, teilweise traurig und oft auch erschreckend, wahrlich keine leichte Kost, aber dafür umso wichtiger.
    Von den meisten historischen Begebenheiten hatte ich entweder noch nie etwas gehört oder nur sehr oberflächlich, durch das Buch konnte ich so viel dazulernen und in die Geschichte "eintauchen".
    Lediglich die Strukturierung hat mir nicht so ganz zugesagt, diese war mir teilweise doch ein wenig zu chaotisch. Mitten im Abschnitt oder Kapitel zieht der Autor manchmal Vergleiche zu anderen Personen und wechselt plötzlich den Fokus, was gerade am Anfang oft verwirrend war, wenn man die ganzen Namen noch nicht auseinanderhalten kann.
    Auch werden die Geschichten der Kinder oft mit historischen "Fun Facts" ergänzt, also Hintergrundwissen zu den Städten, Politikern etc. - dies liefert zwar interessanten Kontext, steht aber auch oft kaum in direkter Relevanz zu den einzelnen Schicksalen.
    Als Leser sollte man offen für eine solch umfangreiche Geschichtsstunde sein und auch Interesse an der Zeit mitbringen, nicht nur an den Erzählungen über die Kinder.
    Ein wirklich wichtiges Sachbuch, gegen das Vergessen und mit Lektionen für unsere heutige Gesellschaft.

  • Schwere Kost

    Written on 03. October 2024 by Anni.

    Der Buchcover zu Julian Borgers Buch "Suche liebevollen Menschen" könnte nicht passender gestaltet sein.

    Bereits beim Lesen der Leseprobe konnte man feststellen, dass es sich hier nicht um einen Roman, den man zwischendurch liest, handelt, sondern um ein wichtiges Sachbuch, welches unbedingt gelesen werden sollte.

    Julian Borger ist auf der Suche nach seiner eigenen Familiengeschichte und stößt bei seiner Recherche auf die Schicksale jüdischer Kinder in Wien.

    Teilweise hat mich der Schreibstil sehr gefordert, da er für mich nicht immer einfach war zu lesen, aber dennoch hat mich dieses Sachbuch sehr gefesselt, weil Julian Borger sehr einfühlsam die Geschichte seines Vaters und der anderen jüdischen Kinder aus Wien beschrieben hat.

    Die Personen die in diesem Sachbuch beschrieben wurden, sind alle authentisch, da es sich um wahre Begebenheiten handelt.

    Auf jeden Fall kann ich dieses Buch weiterempfehlen, da die Geschichte der Juden in Europa nicht vergessen werden darf.

  • Absolut lesenwert

    Written on 01. October 2024 by raschke64.

    Julian Borger ist Journalist und sein Vater hat Selbstmord begangen. Bei der familieninternen Recherche stößt Julian zufällig auf eine alte Anzeige in einer englischen Zeitung und den Namen seines Vaters. Die Anzeigen wurden 1938 von Wiener Juden geschaltet, die ihre Kinder in das sichere England bringen wollen. Sie bitten um Aufnahme in Familien oder um Arbeit als Dienstmädchen oder anderes. Hauptsache, zuerst können ihre Kinder Österreich verlassen, bevor die Nazis kommen.

    Das nimmt der Journalist zum Anlass, neben der Geschichte seines Vaters auch die Geschichten der anderen Kinder, für die am gleichen Tag in der Zeitung eine Anzeige stand, herauszufinden. Und er entdeckt, dass die Kinder in England, aber auch bis in die USA oder nach Shanghai gekommen sind. Und er verfolgt ihren weiteren Lebensweg. Das Ganze ist eine Mischung aus Sachbuch und Biografie. Wobei es sich sehr gut lesen lässt, denn die geschichtlichen Daten und Fakten halten sich im Hintergrund und es geht in erster Linie um die Geschichten der Kinder. Diese sind sehr berührend und in ihre Unterschiedlichkeit, aber auch Gemeinsamkeit zeigen sie ein besonderes Kapitel des Holocaust. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

  • Hilferufe von verzweifelten Wiener Eltern anno 1938 - Rette sich, wer kann!

    Written on 23. September 2024 by Frechdachs.

    Julian Borger schlägt in seinem aktuellen Sachbuch "Suche liebevollen Menschen - Mein Vater, sieben Kinder, und ihre Flucht vor dem Holocaust" ein für mich komplett neues Kapitel auf. Er schildert dabei exemplarisch sehr hochemotional einzelne Kinderschicksale aus Wien zu Zeiten des NS-Regimes.

    Gleich vorneweg möchte ich mich für diese sehr intensiven Einblicke bedanken, die Borger hier öffentlich macht, und den Manchester Guardian-Kindern damit posthum eine starke Stimme verleiht, die hoffentlich nie leise wird.

    Die Originalstimmen der Holocaust-Betroffenen verstummen leider nach um nach. Genau deshalb ist es immens wichtig, das Wissen um die Gräueltaten des damaligen NS-Regimes für alle uns nachfolgenden Generationen präsent zu halten, dass genau solche Verbrechen hoffentlich nie mehr wieder passieren mögen.

    In detektivischer Kleinarbeit machte sich Borger ans Werk als er eine Anzeige über seinen Vater im Manchester Guardian aus dem Jahr 1938 entdeckte.

    In der Zeitung von Manchester wurden damals zwischen anderen Anzeigen genau solche Annoncen über Wiener Kinder platziert. Die Eltern wollten in weiser Voraussicht ihre Kinder vor dem Zugriff der NS-Schergen, den ganzen damit verbundenen Repressalien sowie den Gräueltaten in Sicherheit bringen und suchten weitab der Heimat Pflegefamilien für ihre Sprösslinge mit zum Beispiel den beiden nachfolgenden erschienenen Anzeigentexten.

    "Gibt es einen Menschenfreund, der bereit ist, ein hochbegabtes Mädchen, 14 Jahre alt, Tochter eines jüdisch-österreichischen Rechtsanwalts, als Pflegekind aufzunehmen?"

    "Gesunder und bescheidener Wiener Junge, Sohn eines jüdischen Anwalts aus Wien, Gymnasiast, mehrmonatige Erfahrung im Maschinenstricken, sucht Aufnahme in englischer Familie zur Fortsetzung seiner Ausbildung."

    Die Kinder selbst wussten zu diesem Zeitpunkt mitunter noch nichts von ihrem baldigen Schicksal in für sie fremden Gefilden. Borger selbst schreibt dabei von elementaren Wendepunkten im Leben dieser Kinder. Sehr abrupt endete für diese jüdischen Wiener Kinder die Kindheit. Sie mussten urplötzlich ihre angestammte Heimat, ihre Familie und ihre Freunde verlassen. Der plötzliche Aufbruch von Wien bedeutete dann eben auch den Wegfall von Sicherheit und Gewissheit.

    Genau diese Zäsur drückt sich beispielhaft im folgenden Buchzitat von Fred aus.

    "Ich fühle mich zu alt zum Weinen, aber ich weiß sicher, dass meine Jugend jetzt vorbei ist."

    Diese verworrenen Wege von Borgers Vater und von sieben weiteren Wiener Kindern erzählt der Autor in seinem vorliegendem Werk. Dabei muss man mitunter echt hart im Nehmen sein, da bei mir wirklich beim Lesen alle verschiedenen Emotionen und Gefühle angesprochen wurden.

    Das globale Schicksal der Holocaust-Opfer dürfte denke ich vielen von uns bereits ein Begriff sein. Nur verblasst dieses globale Schicksal nach meiner Meinung leider viel zu schnell. Solche Einzelschicksale sind es, die meiner Meinung nach im Kopf viel präsenter bleiben und die genau veranschaulichen, was die NS-Schergen alles auf dem Kerbholz hatten.

    Die Wege der Kinder von Wien waren sehr vielfältig und so haben nicht alle den Weg nach England eingeschlagen, sich der menschenverachtenden NS-Diktatur zu entziehen. Immer mit dem Wissen, dass ein falscher Schritt auch das eigene Ende bedeuten konnte. So ist es dann beispielsweise leider auch nicht verwunderlich, dass man selbst nach der Flucht nach Shanghai nicht vor dem Rückgriff der NS-Diktatur sicher war.

    Für mich ist es ein ganz besonderes Kapitel in Deutschlands bzw. Europas dunkelster Stunde, die Borger hier versucht aufzuarbeiten und dadurch präsent hält.

    In den aktuellen herausfordernden Zeiten, in denen gesichert rechtsextremistische Parteien in Deutschland im extremen Aufwind sind, sind es vielleicht genau solche Geschichten aus dem letzten Jahrhundert, die erzählt werden müssen, um uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu werden.

    Wehret den Anfängen!

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