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Die vorletzte Frau - Roman | »Eine leidenschaftliche, eine heftige Liebe ... grandios erzählt!« Elke Heidenreich | Der neue Roman von der Autorin des Bestsellers »Marzahn mon amour«

German · Hardback

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»Ein wunderbares Buch über die Liebe. Und über das Menschsein.« (emotion)
Sie lernt ihn kennen, als sie noch jung ist und er beinahe schon alt. Er, der berühmte Schriftsteller. Sie, die mit dem Schreiben gerade anfängt und Mutter einer kleinen Tochter ist. Sie wird seine Schülerin, seine Geliebte, seine Vertraute, und beide schwören, sich einander zuzumuten "mit allen Meisen und Absonderlichkeiten". Eine Beziehung voller Lust und Hingabe und Heiterkeit.  
Dann aber, als die Tochter mitten in der Pubertät steckt, erhält er eine Diagnose, die alles ändert. Die Beziehung wird zum Ausnahmezustand und sie von der Geliebten zur Pflegerin. Sie will helfen, sie hilft, doch etwas schwindet, ihr Lebensmensch entfernt sich, die Zeit der Abschiede beginnt. Und noch etwas: ein neues Leben. 
Katja Oskamp erzählt zärtlich und rückhaltlos von den Verwandlungen, die das Dasein bereithält, von brüchigen Lebensläufen, von den Rollen einer Frau und den Körpern in ihrer ganzen Herrlichkeit und Hässlichkeit.  
Vor allem aber erzählt sie die Geschichte einer großen Liebe.

About the author










Katja Oskamp, geboren 1970 in Leipzig, ist in Berlin aufgewachsen. Sie arbeitete als Dramaturgin, veröffentlichte den Erzählungsband Halbschwimmerund die Romane Die Staubfängerin und Hellersdorfer Perle. Ihr Buch Marzahn, mon amour entwickelte sich zu einem großen Bestseller und wurde mit dem Dublin Literary Award 2023 ausgezeichnet.


Summary


»Ein wunderbares Buch über die Liebe. Und über das Menschsein.«
(emotion)

Sie lernt ihn kennen, als sie noch jung ist und er beinahe schon alt. Er, der berühmte Schriftsteller. Sie, die mit dem Schreiben gerade anfängt und Mutter einer kleinen Tochter ist. Sie wird seine Schülerin, seine Geliebte, seine Vertraute, und beide schwören, sich einander zuzumuten „mit allen Meisen und Absonderlichkeiten“. Eine Beziehung voller Lust und Hingabe und Heiterkeit.  
Dann aber, als die Tochter mitten in der Pubertät steckt, erhält er eine Diagnose, die alles ändert. Die Beziehung wird zum Ausnahmezustand und sie von der Geliebten zur Pflegerin. Sie will helfen, sie hilft, doch etwas schwindet, ihr Lebensmensch entfernt sich, die Zeit der Abschiede beginnt. Und noch etwas: ein neues Leben. 
Katja Oskamp erzählt zärtlich und rückhaltlos von den Verwandlungen, die das Dasein bereithält, von brüchigen Lebensläufen, von den Rollen einer Frau und den Körpern in ihrer ganzen Herrlichkeit und Hässlichkeit.  
Vor allem aber erzählt sie die Geschichte einer großen Liebe.

Additional text

»Katja Oskamps Bücher sind furchtlos.«

Report

»Eine leidenschaftliche, eine heftige Liebe ... grandios erzählt!« Elke Heidenreich digitaler Spiegel 20240922

Product details

Authors Katja Oskamp
Publisher park x ullstein
 
Languages German
Product format Hardback
Released 29.08.2024
 
EAN 9783988160201
ISBN 978-3-9881602-0-1
No. of pages 208
Dimensions 134 mm x 30 mm x 214 mm
Weight 308 g
Subjects Fiction > Narrative literature > Contemporary literature (from 1945)

Liebe, Erinnerung, Beziehung, Vergangenheit, Berlin, Deutschland, Schweiz, Swissness, Tochter, Pflege, Körper, Biografie, Krankheit, Altern, Alleinerziehend, Mutter, Schreiben, Erschöpfung, Schriftstellerin, Marzahn, Fußpflegerin, leichtlesen, Rollenverhältnisse, Erste Hälfte 21. Jahrhundert (ca. 2000 bis ca. 2050)

Customer reviews

  • Eine außergewöhnliche Liebe

    Written on 15. November 2024 by Bücherfreundin.

    In ihrem neuen autobiographischen Roman "Die vorletzte Frau" erzählt Katja Oskamp die Geschichte ihrer Liebe zu einem berühmten Schweizer Schriftsteller.

    Die Ich-Erzählerin Katja ist 30 Jahre alt und nicht mehr glücklich mit ihrem Ehemann, einem holländischen Generalmusikdirektor, mit dem sie eine kleine Tochter, Paula, hat. An einem Leipziger Institut, an dem sie Theaterwissenschaften studiert, begegnet sie in einem Dramatik-Seminar dem 49-jährigen Schweizer Schriftsteller Tosch. Die beiden sind fasziniert voneinander und beginnen eine stürmische Liebesbeziehung voller Leidenschaft. Da sie einen unterschiedlichen Lebensrhythmus haben, treffen sie sich meistens nur an den Wochenenden. Die Beziehung verändert sich und wird zum Ausnahmezustand, als Tosch schwer erkrankt und Katja immer mehr zu seiner Pflegerin wird ....

    Mit sehr viel Offenheit und stellenweise auch viel Humor beschreibt die Autorin ihre außergewöhnliche Beziehung zu Tosch, der bereits bei ihrem Kennenlernen ein gefeierter Star in der Literaturszene ist. Er hilft ihr beim Schreiben, korrigiert ihre Entwürfe und überarbeitet ihre Texte. Katja Oskamp gewährt dem Leser Einblicke in ihren Alltag mit Tosch und verschweigt auch nicht die persönlichen Eigenarten ihres stark ich-bezogenen Partners. Die beiden verbringen viele intensive Jahre, am Ende entfernen sie sich - bedingt durch Toschs Krankheit - langsam voneinander. 
     
    Die Autorin erzählt viel Persönliches und Intimes aus der gemeisamen Zeit und geht dabei auch sehr detailliert auf Toschs zahlreiche gesundheitliche Probleme ein. Damit überschreitet sie meiner Meinung nach bisweilen die Grenzen des guten Geschmacks. Laut Wikipedia erklärte sich der Schriftsteller, der im Buch "Tosch" heißt, "mit der Publikation dieses Schlüsselromans über ein Paar mit einem Altersunterschied von 19 Jahren ungefragt explizit einverstanden".

    Das fesselnde Buch ist in beeindruckender Sprache geschrieben und liest sich sehr flüssig. Die Protagonisten sind hervorragend gezeichnet. Ich habe die Geschichte über eine große und schmerzliche Liebe, Leidenschaft, Alter, Krankheit und Literatur sehr gern gelesen und mit der Autorin mitgefühlt und mitgelitten, als sie immer mehr zur Pflegerin ihres Lebensmenschen wurde und sich dadurch ihre Beziehung zunehmend veränderte und letztlich scheiterte.

    Leseempfehlung für diesen großartigen und berührenden Roman! 

  • Ruhig erzählt und trotzdem spannend

    Written on 04. November 2024 by Micky.

    Die vorletzte Frau von Katja Oskamp bietet eine fesselnde und zum Nachdenken anregende Lektüre, die sich auf tiefgründige Themen konzentriert. Oskamp, deren Schreibstil bereits durch ihre scharfsinnige Beobachtungsgabe und ihre einfühlsame Erzählweise in Mahrzahn, mon Amour mir gefallen hat, beweist erneut ihr Talent, indem sie komplexe Charaktere und emotionale Geschichten erschafft.

    Die Sprache des Romans ist sowohl poetisch als auch präzise, was der Erzählung eine bemerkenswerte Tiefe verleiht. Die Emotionen der Charaktere und die Atmosphäre der Schauplätze werden packend dargestellt und berühren den Leser.
    Ein bemerkenswerter Aspekt des Buches ist die Art und Weise, wie Oskamp soziale und zwischenmenschliche Themen anspricht, ohne ins Klischeehafte abzurutschen, was man doch leider sehr häufig liest. Obgleich die Handlung relativ ruhig ist, bleibt die Spannung durch die unaufdringliche, aber stetige Entwicklung der Charaktere und ihrer Beziehungen zueinander erhalten.

    Insgesamt ist Die vorletzte Frau ein bewegender und tiefgründiger Roman, der durch seine authentischen Charaktere und die kunstvolle Sprache überzeugt und hat mir gut gefallen!

  • Ein ungleiches Paar

    Written on 01. October 2024 by amara5.

    Die Autorin Katja Oskamp schöpft in ihrem neuen lesenswerten Roman „Die vorletzte Frau“ autobiografisch geprägt aus ihrem eigenen Leben – ehrlich, schonungslos und intensiv beschreibt sie in fünf pointierten Kapiteln ihre 19 Jahre währende Liebe zu ihrem Lebensmenschen Tosch, dem berühmten, vielfach ausgezeichneten Schweizer Schriftsteller Thomas Hürlimann.

    Die Ich-Erzählerin und junge Mutter von Tochter Paula steckt in einer kaputten Ehe mit einem selbstverliebten Generalmusikdirektor, putzt sich zwanghaft die Zerrissenheit vom Leib und besucht wöchentlich eine Psychoanalytikerin, als sie im Literaturinstitut auf ihren 19 Jahre älteren Dozenten Tosch und ihre große Liebe trifft – auch er steckt in einer unglücklichen Beziehung und beide erleben ein sexuelles Erwachen, das Oskamp eindringlich schildert. Auch intellektuell inspirieren sich die beiden, tauschen sich tiefgehend über Literatur und das Schreiben aus, beschließen einen Zumutungspakt und verbringen von nun an ihr Leben mit „Sex und Text“ am Wochenende zusammen. Doch Tosch ist nicht nur wichtiger Mentor und Lektor, er ist auch freiheitsliebend, hat dominante Seiten und erkrankt später schwer an Prostatakrebs – ein noch stärkeres Ungleichgewicht entsteht, als Oskamp mehr und mehr zur Pflegerin ihres Mannes wird und sich selbst verliert.

    Die Krankheit und ihre Auswirkungen auf den Alltag seziert Oskamp unbeschönigt sowie en détail und mutet ihren Leser*innen dabei viel zu – auf der anderen Seite versteht sie es auch, Humor sowie Lebensweisheit miteinzubinden und den Text flüssig-unterhaltsam zu halten. Bewegend erzählt sie von ihrem persönlichen Wendepunkt, als das pendelnde Dreieck Mutterschaft, Schreiben und Liebe langsam in sich zusammenbricht: Paula geht selbstständig ihren Weg und eine tiefe Schreibblockade taucht auf. Oskamp wird Fußpflegerin in Berlin, schreibt bittersüße Kolumnen über ihre Kundschaft und legt den Startschuss für ihren späteren erfolgreichen Roman „Marzahn, mon amour“.

    Das Aufflammen und Abbrennen einer großen Liebe, eine lebensbedrohliche Krankheit mit ihren Zumutungen, der Weg einer unterwürfigen Frau zur selbstbewussten Schriftstellerin – ergreifend, selbstironisch und mit viel mutig-explizitem Klartext, der unter die Haut geht, stülpt Katja Oskamp offenherzig ihr Innerstes nach Außen und erzeugt viele intensive, lebensnahe Momente, die länger in Erinnerung bleiben.

  • Von der Geliebten zur Pflegerin: Ein Roman über das Altern und die Rollen einer Frau

    Written on 26. September 2024 by xxholidayxx.

    „Die vorletzte Frau“ ist ein autobiografischer Roman von Katja Oskamp, der die Beziehung zwischen einer jungen Frau (sie selber) und einem berühmten Schriftsteller erzählt. Oskamp schildert ihre Rolle als Geliebte, Vertraute und Pflegerin eines Mannes, dessen Krankheit ihre Beziehung verändert. Dabei beleuchtet sie nicht nur die Höhen und Tiefen ihrer Liebe, sondern auch das Altern und die Veränderungen im Leben einer Frau. Katja Oskamp, geboren 1970 in Leipzig, arbeitete nach ihrem Studium unter anderem als Fußpflegerin, was ihr viele Geschichten über Menschen und ihr Leben lieferte. Neben ihrer literarischen Karriere, die 2003 mit „Halbschwimmer“ begann, ist sie auch für ihr Buch „Marzahn, mon amour“ bekannt.

    Worum geht's?

    Oskamp erzählt von der intensiven Beziehung zwischen einer jungen Frau und einem älteren Schriftsteller. Als sie sich kennenlernen, ist sie eine aufstrebende Autorin und Mutter, während er bereits ein etablierter Schriftsteller ist. Ihre Beziehung beginnt voller Leidenschaft und Heiterkeit, doch als er schwer erkrankt, wird ihr gemeinsames Leben zum Ausnahmezustand. Die junge Frau wird von der Geliebten zur Pflegerin, und das Lebensglück beginnt zu schwinden. In dieser schwierigen Zeit beginnt sie, sich mit ihrer eigenen Vergänglichkeit und den Veränderungen auseinanderzusetzen, die das Älterwerden mit sich bringt. Gleichzeitig entdeckt sie die Notwendigkeit eines neuen Lebens jenseits der Rolle, die sie für den Schriftsteller gespielt hat.

    Meine Meinung

    Ich bin sehr gut in das Buch reingekommen. Es war mein erstes Werk von Katja Oskamp, und ich war sofort angetan von der klaren und sensiblen Sprache. Die kurzen Kapitel und die übersichtlichen Abschnitte mit Zwischenüberschriften machten den Einstieg leicht. Besonders beeindruckt hat mich, wie Oskamp das Thema des Älterwerdens und die Rolle der Frau im Laufe der Zeit verarbeitet. Sie setzt sich nicht nur mit dem Altern generell auseinander, sondern schildert eindrucksvoll, wie sich der Blick von außen auf sie als Frau verändert hat. Eine sehr starke Passage ist unter der Zwischenüberschrift „Vom Rand aus“ zu finden. Aber auch anhand dieses kurzen Zitates hier wird es deutlich:

    "Heute weiß ich, dass die Krise eine Drei-Komponenten-Krise war. Als Mutter auf Eis gelegt, als Geliebte weder gebraucht noch brauchbar, als Schriftstellerin aussortiert: Die Bestandteile potenzierten sich zu einer dreifachen Unsichtbarkeit. Die Rollenauswahl sank auf null." (Seite 120).

    Dieser Satz hat mich besonders berührt, weil er so präzise die Zerrissenheit beschreibt, die viele Frauen im Laufe ihres Lebens erleben – zwischen Mutterschaft, Partnerschaft und beruflicher Erfüllung.

    Leider zog sich der Mittelteil des Romans für mich etwas in die Länge. Die Reflexionen, die zu Beginn noch sehr eindringlich wirkten, wurden für meinen Geschmack zu ausufernd und sorgten dafür, dass das Lesen zeitweise anstrengend wurde. Es fehlte hier ein wenig an Dynamik. Dennoch gibt es immer wieder wunderbare Passagen, in denen Oskamp die Schönheit und Hässlichkeit des menschlichen Lebens und Alterns auf eine sehr ehrliche und poetische Weise beschreibt.

    Was mich jedoch sehr gestört hat, war der Verzicht aufs Gendern. Gerade in einem Buch, das sich mit den gesellschaftlichen Rollen von Frauen so intensiv beschäftigt, hätte ich es als zeitgemäß empfunden, wenn Oskamp eine geschlechtergerechte Sprache verwendet hätte. Das hätte die Themen des Buches noch stärker unterstrichen.

    Fazit

    Insgesamt hat mir „Die vorletzte Frau“ trotz einiger langatmiger Passagen gut gefallen, vor allem wegen der feinfühligen Sprache und der tiefen Reflexion über das Älterwerden. Auch wenn ich das Buch aufgrund der Länge und der fehlenden Spannung im Mittelteil nicht durchweg packend fand, hat es doch viele wichtige und berührende Momente. Für mich ein solider Roman, der zum Nachdenken anregt. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

  • Eine ungewöhnliche Liebesbeziehung bei großem Altersunterschied

    Written on 20. September 2024 by anonym.

    Die Autorin ist manchem vielleicht bereits bekannt aus ihrem Buch „Marzahn, mon amour“, einer Ansammlung von Geschichten um ihren Nebenjob als Fußpflegerin in eben diesem Berliner Stadtteil. Schön ist es, dass das vorliegende Buch darauf eingeht, wie es dazu gekommen ist. Es selbst ist eine autobiografische Erzählung. In ihr schildert Katja Oskamp ihre 19 Jahre währende große Liebe zu einem 19 Jahre älteren Mann. Das geschieht schonungslos und ehrlich und ist interessant zu lesen. Es ist eine ganz besondere Liebesbeziehung zwischen der mit dem Schreiben gerade anfangenden Autorin und dem berühmten Schweizer Schriftsteller, die sich praktisch so ganz anders gestaltet als übliche Liebesbeziehungen. Mehr als einmal frage ich mich, ob diese Beziehung nicht sehr egoistisch vom Mann geführt wird, während sie sich zwischen ihrem Beruf, ihrer kleinen Tochter und dem Partner aufreibt, um ihm jeden Wunsch zu erfüllen. Aus ihrer Ehe mit einem ebenfalls erheblich älteren Dirigenten ist sie doch aus ebendiesen Gründen ausgebrochen, um dann meines Erachtens vom Regen in der Traufe zu landen. Erschreckend finde ich, dass sie zu ihren schriftstellerischen Fähigkeiten kein Zutrauen hat und bei allen ihren Texten den Rat ihres Partners einholt. Berührend ist, wie sie dann später, als er schwer erkrankt, ganz selbstverständlich die Rolle der Pflegerin übernimmt.
    Ich habe das Buch gerne gelesen.

  • Facetten der Liebe im Laufe der Zeit

    Written on 18. September 2024 by jana_f.s..

    "Die vorletzte Frau", im Sommer 2024 bei ullstein x park publiziert, ist das erste Werk, das ich von Katja Oskamp gelesen habe, und das auch mehr zufällig, es fiel mir in die Hände. Ich hätte nicht erwartet, dass es zu einem meiner Lieblingsbücherm avancieren würde:

    Mit diesem knapp 200 Seiten langen Buch legt uns Oskamp ein stark autobiographisch geprägtes Werk vor uns lässt uns in ehrlicher und ungeschönter Weise an den verschiedenen Beziehungsetappen der beiden Hauptfiguren teilhaben.
    Die Protagonistin, zu Beginn des Buches dreißig, Mutter einer jungen Tochter, unglücklich verheiratet, Studentin, und der Protagonist namens Tosch, zu Anfang neununviertig Jahre alt, unglücklich verheiratet, ihr Dozent, lernen sich in diesem ursprünglich sehr hierarchisch geprägten Lehrer-Schülerin-Setting kennen, doch gehen schnell eine Affäre miteinander ein, die dann überfließt in eine neunzehn Jahre andauernde Partnerschaft mit all ihren Höhen und Tiefen, Engen und Weiten. Beide Hauptfiguren schreiben bzw. sind schriftstellerisch tätig; das Verhältnis von Schreiben und Sein bzw. auch die Art und Weise, wie durch das schreibende Betrachten und Verarbeiten von Verhältnissen Dinge klarer und wahrer zutage treten können, schwingt im gesamten Buch mit. Der Mensch braucht das Wort.
    Während die Protagonistin selbst aufs Engste mit der Autorin verwoben zu sein scheint, ist Tosch an den schweizer Schriftsteller Thomas Hürlimann angelehnt. Die beiden waren auch im wahren Leben fast 20 Jahre lang ein Paar.

    Zwei Dinge gefallen mir an diesem Buch ganz besonders gut:

    1) Obwohl die Protagonistin in ihren Verhältnissen, ob Job, Ehe, Beziehung, Mutter sich in klassisch weiblichen Rollen und Mustern bewegt, in welche eine Frau in diesen Gesellschaften hineinsozialisiert wird, verliert sie sich nicht und gibt sich mit diesen auch nicht zufrieden. Auch in den Phasen und Momenten, in denen dies der Fall zu sein scheint, wird immer wieder ersichtlich, wie die Protagonistin trotz des ersten Anscheins die Rolle einer starken weiblichen Hauptfigur spielt, die um ihren Wert, ihre Bedürfnisse und ihre Ziele weiß. Das erinnert z. T. an die Romane von Deborah Levy, in denen das Motiv von weiblicher Stärke- und Unabhängigkeits-(Rück)Eroberung ebenfalls von zetraler Bedeutung ist.

    2) Liebe, Partnerschaft und (Langzeit-)Beziehung wird hier nicht romantisiert und in rosa geschildert, sondern ungeschmückt und unverheimlichend. Das partnerschaftliche Sein mit all den Abgründen, die sich auftun können, wird ehrlich betrachtet. Die Protagonistin und Tosch machen es sich von Beginn ihrer Nähe an zum Auftrag, sich "einander auf Gedeih und Verderb zuzumuten" (18). EIne solche Zumutung der ganzen Person in all ihren schilernden und dreckigen Facetten will gelernt, erprobt und jeden Tag neu entschieden sein. Und die Balance zwischen diesem Beisammensein mitsamt der vollen Zumutung der eigenen Person und einem gleichzeitigen Erhalten beider Individuen ohne symbiotische Verschmelzung, Abhängigkeit entlang eines Machtgefälles etc. ist eine schwierige Sache.

    Klare und große Empfelhung!

  • Einblicke in eine Beziehung

    Written on 12. September 2024 by div.

    Katja Oskamp’s „Die vorletzte Frau“ ist ein Roman über die Episoden einer Beziehung - man könnte ihn auch in die Kategorie "wie das Leben so spielt" einstufen. Der sehr ehrliche Schreibstil der Autorin, die mir neu war, ist absolut gelungen - fließend fliegt man durch das Buch.

    Das Cover finde ich gelungen - die pinke Katze sticht ins Auge.

    Die Balance zwischen dem Liebesleben der Beiden und dem Schreiben ist sehr detailreich dargestellt. Bei der Diagnose Krebs ändert sich das Buch und die Erzählung aber sehr drastisch - die Krankheit steht dann doch sehr im Vordergrund.
    Die Charaktere sind absolut gelungen und authentisch - wie denn auch anders, da sie aus der Realität kommen - das hat das Buch für mich sehr besonders und anschaulich gemacht.

    Eine tolle Erzählung, die ich in einem durchgelesen habe - absolut gelungen, auf die Autorin bin ich neugierig geworden.

  • Lieben und Schreiben

    Written on 10. September 2024 by bobbi.

    Die Bestseller-Autorin Katja Oskamp hat mit ihrem neuen Roman „Die vorletzte Frau“ teils autobiografisch ihrer turbulenten Liebe zu dem älteren Schweizer Schriftsteller Thomas Hürlimann ein bewegendes und direktes Denkmal gesetzt. Dabei liegen die Schwerpunkte auf dem Liebesleben der beiden sowie ihrer schriftstellerischen Laufbahnen in den 19 Jahren Beziehung voller Höhen und Tiefen.

    Ich-Erzählerin Oskamp ist Mutter einer kleinen Tochter sowie Studentin am Literarinstitut Leipzig, als sie ihrem 19 Jahre älteren Mentor Tosch verfällt – beide stecken in desolaten Ehen und blühen zu neuem Leben auf, als sie eine intensive Beziehung eingehen. Oskamp erzählt humorvoll-spritzig von Alltagssituationen zu Dritt, dem schwierigen Zusammenleben mit einem berühmten, eigenwilligen Künstler, aber auch von den teils skurril-dramatischen Zumutungen, die das Leben und vor allem Krankheiten an ein Paar stellt. Tosch erkrankt an Prostatakrebs und auch dieser Lebenseinschnitt wird in allen Einzelheiten eindringlich geschildert – das Liebesleben erliegt, die Tochter zieht in die Welt und der nächste schriftstellerische Erfolg lässt auf sich warten. An diesem Tiefpunkt trifft die Protagonistin Oskamp neue Entscheidungen, wird Fußpflegerin und mit diesem Weg entsteht ihr Bestseller-Werk „Marzahn, mon amour“. Aber die langjährige Beziehung zu Tosch gerät aufgrund der Herausforderungen und Veränderungen zu bröckeln.

    Katja Oskamp erzählt eine schonungslose Liebes- und Lebensgeschichte voller feinfühliger sowie drastischer Momente, von Auf und Abs und gibt humorvoll-ehrlich Einblick in eine faszinierende Liebe, die vom Denken und Philosophieren bestimmt und dann doch vom wirklichen Leben eingeholt wird. Unterhaltsam, emotional und lesenswert!

  • Literarisch klasse

    Written on 08. September 2024 by Treize.

    Katja Oskamp schreibt in „die vorletzte Frau“ über eine Frau, die von ihrem Leben erzählt, die Autorin und Fußpflegerin ist und doch ist sie auch noch so viel mehr: Mutter, Geliebte, Tochter, Pflegerin, Freundin, Katzenmutter und - eine Pendlerin. Sie schwingt wie ein Pendel von einer Aufgabe zur nächsten und scheint dabei nie irgendwo richtig anzukommen. Der Roman ist meiner Meinung nach literarisch sehr gelungen, die fast schon poetische Schreibweise hat mich sehr in ihren Bann gezogen, allerdings wirkte die Geschichte auf mich oftmals befremdlich und inhaltlich fehlte mir häufig die Spannung. Ein Fazit fällt mir schwer, da ich das Buch zwar zügig durchgelesen habe, aber es mir nichts mitgeben konnte. Schade, aber vielleicht bin ich auch einfach noch zu jung für diese Geschichte - mit Mitte dreißig…ist es eher ein Buch für „Frauen im besten Alter“?

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