Description
Product details
| Authors | Volker Jarck |
| Publisher | Insel Verlag |
| Languages | German |
| Product format | Hardback |
| Released | 01.09.2024 |
| EAN | 9783458644491 |
| ISBN | 978-3-458-64449-1 |
| No. of pages | 207 |
| Dimensions | 138 mm x 211 mm x 20 mm |
| Weight | 320 g |
| Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Zweiter Weltkrieg, Liebe, Desertion, Norddeutschland, Nordseeküste und -inseln, Kriegsende, Stade, Robert Seethaler, Dörte Hansen, Fahnenflucht, auseinandersetzen, Erzählerisches Thema: Vertreibung, Exil, Migration, leichtlesen, Periode des Zweiten Weltkrieges (ca. 1938 bis ca. 1946), Engelschoff, Alex Schulman, Desertation, Verbrenn all meine Briefe, Mai 1945 |
Customer reviews
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Berührt
Es ist März 1945. Johann Meinert ist 25, Pilot und in den letzten Kriegswochen desertiert. Er schafft es bis zu Onkel und Tante und versteckt sich in der Scheune. Eigentlich will er nach Hause zu seiner Frau und dem wahrscheinlichen Baby, denn er weiß nicht, ob er schon Vater ist. Der letzte Brief seiner Frau liegt viele Monate zurück. Doch so gut er auch versucht, unsichtbar zu bleiben, wird das Nachbarsmädchen Frieda auf ihn aufmerksam. Und damit steigt die Gefahr, dass er verraten, entdeckt und damit getötet wird.
Das Buch berührt. Der Stil ist sehr direkt und oft kurz und relativ trocken. Trotzdem kann man die Geschichte des jungen Soldaten stets nachvollziehen. Seine Pläne und Wünsche, aber auch seine furchtbaren Ängste vor Entdeckung und Tod sind gut beschrieben. Auch die Entwicklung vom begeisterten Soldaten zu einem nachdenklichen Menschen, der nur Frieden und zu seiner Familie will, ist nachvollziehbar. Die Gefährlichkeit der damaligen Zeit ist klar erkennbar. Man drückt ihm einfach nur die Daumen, dass er es nach Hause schafft. Die Geschichte ist grob an die Erlebnisse des Großvaters des Autors angepasst. Ich hätte mir nur gewünscht, dass man als Leser am Ende erfährt, ob er wirklich Vater geworden ist und ob er einen Sohn oder eine Tochter hat. Natürlich weiß man, dass es einen Sohn geben wird, der Vater des Autors ist. Aber ist es genau dieser im Buch erwähnte oder ein späteres Kind? Irgendwie wäre das für mich als Abschluss schöner gewesen. -
Behäbige Geschichte um einen Deserteur im Zweiten Weltkrieg – einer wahren Geschichte entlehnt.
Buchinhalt:
In den letzten Kriegstagen beschließen der Fliegeroffizier Johann Meinert und drei Kameraden, die Truppe unerlaubt zu verlassen und sich nach Hause durchzuschlagen. Der Krieg scheint inzwischen verloren und für Johann zählt nur noch eines: zurück zu seiner jungen Frau Emmy und dem noch ungeborenen Kind. Auf dem Heuboden bei Onkel und Tante versteckt er sich, ständig in Gefahr, von den Feldjägern entdeckt und erschossen zu werden. Als ihn eines Tages die sechzehnjährige Frieda, Tochter des Nachbarhofs, entdeckt, scheint alles vorbei. Doch Frieda hält dicht – und Johann lässt das letzte Kriegsjahr anhand seines Tagebuchs noch einmal revue passieren....
Persönlicher Eindruck:
Angelehnt an die Tagebuchaufzeichnungen seines eigenen Großvaters erzählt Autor Jarck die Geschichte vom desertierten Feldwebel Johann Meinert und rekapituliert durch dessen Erinnerungen in Rückblenden die letzten Kriegstage vor dem Auge des Lesers. Er lässt die Schrecken des Luftkrieges und die Zerstörung genauso wenig außen vor wie das tägliche Leben der Männer des Stader Luftgeschwaders, lässt den Leser teilhaben an deren Alltag als Soldaten, an ihren Ängsten und wachsenden Zweifeln, die schließlich für vier Männer in der Desertation gipfeln.
Der Roman an sich ist recht beschaulich und tröpfelt mehr oder minder vor sich hin, wenn man das bei einem so brisanten Stoff überhaupt sagen mag. Dennoch erreicht er den Leser tief drinnen und gibt Einblick in das, was die 25jährige Hauptfigur belastet und bewegt. Meinert ist frisch verheiratet und die zurückgelassene Frau ist mit seinem Kind schwanger. Zu ihr will Meinert zurück, kostete es, was es wolle.
Mit Nachbarstochter Frieda kommt ein Gefahrenelement in Meinerts Leben, denn dieses hängt sowieso schon an seidenen Faden und wenn das Mädchen redet, ist Meinert tot, und das nur 50 Kilometer von zuhause entfernt. Die ganze Geschichte spielt sich ab in acht Wochen des Versteckens auf dem Bauernhof der Verwandten.
Wer hier einen packenden Soldatenroman mit viel Action erwartet, spannungsgeladen und mit interessanten Wendungen, wird sicher enttäuscht sein. Das Augenmerk dieser Geschichte liegt vielmehr darauf zu zeigen, was einen jungen Mann anno 1945 dazu bringt, von der deutschen Luftwaffe zu desertieren und darauf, was kurz davor geschah. Sie gibt Einblick in das, was die Menschen in den letzten Kriegstagen alle mehr oder minder wissen, sich aber nicht zu sagen trauen: der Krieg und die Mär vom Endsieg sind verloren, die letzten Männer im Volkssturm aufgerieben. Dazwischen stehen die privaten Leben der Soldaten an der Front: wieder zurück zu ihren Liebsten zu kommen, neu anzufangen. Und das bringt Jarck gekonnt rüber.
Insgesamt ist es eine leise, gemächliche Geschichte aus der dunklen Zeit deutscher Geschichte, die ohne besonderen Tiefgang alles auszudrücken vermag. Eine bewegende Reise in die letzten Kriegstage, überschatten von drohender Vernichtung aber auch an der Schwelle zu einem Neuanfang und zur Liebe. -
Aus dem Tagebuch eines Soldaten
Durch den sehr schönen, hellen Cover beim Roman "Und später für immer" von Volker Jarck bin ich auf diesem Roman aufmerksam geworden
Beim Lesen der Leseprobe war ich sofort begeistert von diesem Roman, der schildert, wie es gewesen ist, wenn Soldaten desertieren, in welcher Angst Sie dann leben müssen.
Der Roman beruht auf die Aufzeichnungen von Volker Jarcks Großvater. Diese Aufzeichnung, sein Tagebuch, hat er auf dem Speicher gefunden, als die Großeltern verstorben sind.
Der Schriftsteller erzählt die Geschichte von Johann Meinert, der kurz vor Kriegsende mit seinen Kameraden in Norddeutschland desertiert ist.
Das Thema finde ich sehr interessant und man konnte beim Lesen auch merken, wieviel Angst desertierte Soldaten gehabt haben, in der schrecklichen Zeit des 2. Weltkriegs.
Die einzelnen Kapitel haben sich flüssig lesen lassen, so dass ich diesen Roman kaum aus der Hand legen konnte.
Leider hat mir in diesem Roman die Tiefe gefehlt, ich hätte mir gewünscht, dass mehr Inhalt erzählt wird.
Der Roman ist keine leichte Kost, er macht sehr nachdenklich.
Ich persönlich finde es schade, dass der Schriftsteller nicht mehr aus dieser Geschichte, die soviel Potential hat, gemacht hat, daher von mir nur 3 Sterne.
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