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Diese Monographie bietet einen einzigartigen Einblick in ein für das Deutsche bisher kaum erforschtes Phänomen: die Entwicklung der Dativalternation seit 1650. Dabei wird zwischen der Dativobjektkonstruktion (z. B. Er verkauft dem Kloster sein Haus) und der Präpositionalobjektkonstruktion (z. B. Er verkauft sein Haus an das Kloster) unterschieden. Ausführliche quantitative und qualitative Analysen historischer Korpusbelege legen für eine Auswahl von 28 Verben die relativen Verhältnisse zwischen beiden Alternanten bloß, und es werden verschiedene Faktoren identifiziert, die mit ihnen korrelieren. Außerdem zeigt die Durchsicht historischer Grammatiken, Lehrbücher und Wörterbücher, dass die Dativalternation bei bestimmten Verben wie geben, verkaufen und senden bereits ab dem 18. Jahrhundert nicht nur erwähnt, sondern mitunter auch beurteilt und kommentiert wird. Die Kombination dieser beiden Perspektiven liefert wertvolle Erkenntnisse für Forschende und Studierende der historischen Sprachwissenschaft und für alle, die sich für die deutsche Sprache und ihre Entwicklung interessieren.
List of contents
Einführung 1. Forschungsfragen, vorherige Forschung und der probabilistische Ansatz1.1 Forschungsfragen 1.2 Vorherige Forschung zur Dativalternation1.3 Probabilistischer Ansatz und der Begriff "Norm"2. Historische Grammatiken, Lehrbücher und Wörterbücher 2.1 Historische Grammatiken und Lehrbücher 2.2 Historische Wörterbücher3. Methodologie der diachronen Korpusuntersuchung 3.1 Datenerhebung 3.2 Datenannotation3.3 Datenanalyse 4. Ergebnisse der Korpusuntersuchung 4.1 Die Verben verkaufen, senden und schicken 4.2 Die Verben übergeben, zurückgeben, verleihen, übersenden und einsenden4.3 Qualitative Untersuchung: die übrigen Verben 5. Diskussion 5.1 Vorkommen und Verwendungsbereich der an-PP/zu-PP5.2 Unterschiede zwischen den beiden Alternanten 6. Schlussfolgerungen und Ausblick 6.1 Schlussfolgerungen 6.2 Ausblick LiteraturListe der Abkürzungen Anhang Anhang A - Das Verb verkaufen Anhang B - Das Verb senden Anhang C - Das Verb schicken Anhang D - Das Verb übergebenAnhang E - Das Verb zurückgebenAnhang F - Das Verb verleihen Anhang G - Das Verb übersendenAnhang H - Das Verb einsenden
About the author
Evi Van Damme studierte von 2012 bis 2016 Sprach- und Literaturwissenschaften an der Universität Gent. Nach ihrem Lehramtsstudium forschte sie dort als Doktorandin an der Abteilung für Allgemeine Sprachwissenschaft. Seit 2022 unterrichtet sie Niederländisch und Deutsch als Fremdsprachen am Sprachenzentrum der Universität.
Summary
Diese Monographie bietet einen einzigartigen Einblick in ein für das Deutsche bisher kaum erforschtes Phänomen: die Entwicklung der Dativalternation seit 1650. Dabei wird zwischen der Dativobjektkonstruktion (z. B. Er verkauft dem Kloster sein Haus) und der Präpositionalobjektkonstruktion (z. B. Er verkauft sein Haus an das Kloster) unterschieden. Ausführliche quantitative und qualitative Analysen historischer Korpusbelege legen für eine Auswahl von 28 Verben die relativen Verhältnisse zwischen beiden Alternanten bloß, und es werden verschiedene Faktoren identifiziert, die mit ihnen korrelieren. Außerdem zeigt die Durchsicht historischer Grammatiken, Lehrbücher und Wörterbücher, dass die Dativalternation bei bestimmten Verben wie geben, verkaufen und senden bereits ab dem 18. Jahrhundert nicht nur erwähnt, sondern mitunter auch beurteilt und kommentiert wird. Die Kombination dieser beiden Perspektiven liefert wertvolle Erkenntnisse für Forschende und Studierende der historischen Sprachwissenschaft und für alle, die sich für die deutsche Sprache und ihre Entwicklung interessieren.