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Ulrike Draesner, Barbara Köhler, Peter Waterhouse
to change the subject. Niemands Frau. Gesänge zur Odyssee - Waterhouse: DIE ÜBERSETZUNG DER WORTE IN SPRACHE. Draesner: TWIN SPIN Sonette von Shakespeare. Radikalübersetzungen. Köhler: NIEMANDS FRAU Gesänge zur Odyssee
German, English · Paperback / Softback
Description
Zwei Autorinnen stellen Auszüge aus ihren Übersetzungsprojekten vor: "Twin Spin" - Shakespeares Sonette waren zu ihrer Zeit skandalös, sie sind bis heute wunderbar in ihrer unbedingten, schamlosen Lebensgier - manisch, besessen und direkt handeln sie von Zeugung. Die Übertragung folgt diesem Prinzip, sie übersetzt sie als Reden an einen Klon, Wider-Reden des Klons, Reden von Klons in einer geklonten Welt. Durch die biologisch-technischen Möglichkeiten hat sich der Bezugsrahmen von Zeugung, Individualität und Reproduktion vollständig verändert. Klonen ist eine radikale Methode der Transformation von 'Natur' nach der Vorstellung des Menschen. Ulrike Draesners Radikalübersetzungen drehen Shakespeares Worte um, fassen sie bewußt an den 'falschen', nämlich nicht kanonischen Enden ihrer Vieldeutigkeit, zeigen die Gedichte als heutige Träume vom Überleben. "Niemands Frau" ist das Projekt einer Re-Lektüre der Odyssee, ein Test der Tragfähigkeit des Mythos für aktuelle Inhalte, seiner Wandlungen und Beständigkeiten. Der Homerische Text wird von Barbara Köhler einer Inversion unterzogen, ihr Interesse gilt eher den so zutage tretenden Links zwischen den Erzählungen als den bekannten erzählerischen Linien. Die Schriftlichkeit und mediale Vermittlung und Veränderung von Texten wird thematisiert, eine Pluralität von Sprachen und Übersetzungen praktiziert; so wird das Polytropos der ersten Zeile nicht mehr dem Mann, Odysseus, zugesprochen, sondern der näherstehenden Muse, der Sprache. Voraussetzung ist das Sprechen einer weiblichen Stimme. Die Grundlinien abendländischer Individuation und Hierarchiebildung konterkariert sie mit den Stimmen der Frauen, die für Odysseus Stationen seiner Reisen waren und für Telemach Stationen des Mundverbietens bis hin zur Tötung. Die Texte werden eingeleitet mit einem Essay von Peter Waterhouse. Pressestimmen: "Mit ihren 1999 im Druck erschienen neuen Sonett-Versionen holt Ulrike Draesner gerade den Lyriker Shakespeare in die Gegenwart. In gewisser Weise schafft sie etwas, was Theaterleute mit frischen, kühnen neuen Inszenierungen auch wollen: Spannung herzustellen zwischen dem Menschen heute und dem Shakespeare, mit dem er sich auseinandersetzt."Rainer Hartmann, Kölner Stadtanzeiger)"Welche Räume die Gentechnik für die experimentelle Literatur inhaltlich wie formal eröffnet, zeigen die unorthodoxen Übersetzungen der Sonette Shakespeares durch Ulrike Draesner, die sie selbst als "Radikalübersetzungen" charakterisiert. Im Frühjahr 1997, als die Nachricht von der Geburt Dollys, des ersten geklonten Schafes, um die Welt ging erschienen ihr diese klassischen Liebesgedichte in einem gänzlich neuen Licht: Die Texte, die vor dem Hintergrund eines scharfen Vergänglichkeitsbewusstseins Träume vom Überleben formulieren, sprachen plötzlich vom Klonen: "Die genmanipulativen Möglichkeiten, die 1997 Wirklichkeit wurden, haben den Bezugsrahmen von Zeugung, Mortalität, Individualität und Reproduktion vollständig verändert. Klonen ist fortgeschrittenste Ausformung des Überlebenstraums.""(Ruth Spietschka, Die Tageszeitung)
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"Mit ihren 1999 im Druck erschienen neuen Sonett-Versionen holt Ulrike Draesner gerade den Lyriker Shakespeare in die Gegenwart. In gewisser Weise schafft sie etwas, was Theaterleute mit frischen, kühnen neuen Inszenierungen auch wollen: Spannung herzustellen zwischen dem Menschen heute und dem Shakespeare, mit dem er sich auseinandersetzt." (Rainer Hartmann, Kölner Stadtanzeiger)
"Welche Räume die Gentechnik für die experimentelle Literatur inhaltlich wie formal eröffnet, zeigen die unorthodoxen Übersetzungen der Sonette Shakespeares durch Ulrike Draesner, die sie selbst als "Radikalübersetzungen" charakterisiert. Im Frühjahr 1997, als die Nachricht von der Geburt Dollys, des ersten geklonten Schafes, um die Welt ging erschienen ihr diese klassischen Liebesgedichte in einem gänzlich neuen Licht: Die Texte, die vor dem Hintergrund eines scharfen Vergänglichkeitsbewusstseins Träume vom Überleben formulieren, sprachen plötzlich vom Klonen: "Die genmanipulativen Möglich keiten, die 1997 Wirklichkeit wurden, haben den Bezugsrahmen von Zeugung, Mortalität, Individualität und Reproduktion vollständig verändert. Klonen ist fortgeschrittenste Ausformung des Überlebenstraums."" (Ruth Spietschka, Die Tageszeitung)
Product details
Authors | Ulrike Draesner, Barbara Köhler, Peter Waterhouse |
Publisher | Wallstein |
Languages | German, English |
Product format | Paperback / Softback |
Released | 01.01.2000 |
EAN | 9783892444039 |
ISBN | 978-3-89244-403-9 |
No. of pages | 56 |
Weight | 182 g |
Series |
Göttinger Sudelblätter |
Subject |
Fiction
> Narrative literature
> Essays, feuilletons, literary criticism, interviews
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