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Die gemeinsamen Werte nach Art. 2 EUV bilden Grundlage und Voraussetzung der europäischen Integration. Die fortschreitende Autokratisierung in Mitgliedstaaten der EU gefährdet damit nicht nur den Zusammenhalt unter, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und wirft die Frage auf, welche Handlungsoptionen seitens der Union bestehen.Aufbauend auf einer Analyse von Inhalt und Gestalt des Art. 2 EUV betrachtet die Arbeit zunächst die historischen und gegenwärtigen Herausforderungen für die gemeinsamen Werte. Im Anschluss werden die bestehenden und diskutierten präventiven sowie repressiven Handlungsoptionen dargestellt sowie auf ihre rechtlichen Grundlagen und auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. Dabei zeigt sich, dass die Kompetenzen der Union im Bereich der Wertesicherung weitgehend in der völkerrechtlichen Sphäre verhaftet sind. Gleichwohl arbeitet die Autorin ungenutztes Potenzial zum Schutz der gemeinsamen Werte in den bestehenden Verträgen heraus.
List of contents
1. EinführungAusgangslage - Ziel und Gang der Untersuchung2. Die Werteunion nach Art. 2 EUVDie historische Entwicklung: Von der Wirtschafts- zur Werteunion? - Der Wertebegriff - Inhalt und Umfang der Norm - Besondere Wirkung des Art. 2 EUV in der Unionsrechtsordnung? - Resümee3. Herausforderungen für die Werteunion in Vergangenheit und GegenwartKasuistik - Typologie der Gefahrenlagen4. Die präventiven Handlungsoptionen der UnionDie Sicherung der Werte beim EU-Beitritt - Finanzielle Förderungen - Die Berichte zum Stand der Werte - Der Rechtsstaatlichkeitsdialog des Rates - Der neue Zyklus zur Überprüfung der Rechtsstaatlichkeit - Die Einrichtung eines Sachverständigenrats als Perspektive - Resümee5. Die repressiven Handlungsoptionen der UnionZiele repressiver Maßnahmen - Die Art. 7-Verfahren - Das Vertragsverletzungsverfahren nach Art. 258 AEUV - Der Ausschluss aus der EU nach allgemeinem Völkervertragsrecht - Wertespezifische Handlungsoptionen - Maßnahmen im unionalen Parteienrecht als Perspektive - Resümee6. SchlussbetrachtungZusammenfassung der wesentlichen Untersuchungsergebnisse - Die grundlegenden Probleme des Werteschutzes - ResümeeLiteraturverzeichnis, Verzeichnis der Dokumente und Rechtsakte, Stichwortverzeichnis
About the author
Claudia Hainthaler studierte von 2012 bis 2017 Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt 'Politik, Regierung und Verwaltung' und begleitend Europarecht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Nach ihrer Ersten Juristischen Prüfung 2017 war sie bis 2020 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Europarecht von Prof. Dr. Markus Ludwigs an der Universität Würzburg tätig und promovierte dort im Jahr 2023. Ihr Referendariat absolvierte sie von 2021 bis 2023 im OLG-Bezirk Hamm, u.a. beim Rechtsstaatsprogramm der Konrad-Adenauer-Stiftung für den Nahen Osten und Nordafrika in Beirut, Libanon.
Report
»Das nicht nur juristisch, sondern auch rechtspolitisch komplexe und aktuelle Thema der Wertesicherung innerhalb der Europäischen Union ist in seiner Relevanz nicht zu unterschätzen. Hainthaler zeigt in ihrer durchdachten und mit innovativen Ansätzen angereicherten Dissertation die (noch) bestehenden Fehlstellen einer effektiven Durchsetzung des Art. 2 EUV auf. In der notwendigen Diskussion ihrer Reform bildet die Untersuchung damit einen lesenswerten Baustein.« Dr. Elisabeth Rossa, in: Deutsches Verwaltungsblatt, 2/2025 »Das Buch ist eine großartige Leistung, mehr kann man kaum von einer Dissertation erwarten. Schwächen im Stil oder sonst treten demgegenüber völlig zurück.« Prof. Dr. Dr. Helmut Goerlich, in: Die Öffentliche Verwaltung, 23/2024