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Der Band verknüpft die Lesesozialisationsforschung mit den Bezugsdisziplinen der sozialwissenschaftlichen Väterforschung und entwickelt ein Bedingungsgefüge kindlicher Lesesozialisation.
Beteiligen sich Väter verstärkt an Betreuungs- und Erziehungsaufgaben? Welchen Einfluss hat dies auf die Qualität der Vater-Kind-Beziehung? Verbinden sich damit veränderte Muster der Sozialisation und Enkulturation?
Gefragt wird hier nach der frühen familialen Lesesozialisation, das heißt nach der Vermittlung und Aneignung von mit dem Lesen verbundenen Handlungsformen und Rezeptionskompetenzen.
Die empirische Studie verknüpft erstmals die Lesesozialisationsforschung mit den Bezugsdisziplinen der sozialwissenschaftlichen Väterforschung. Auf der Basis von quantitativen und qualitativen Erhebungs- und Auswertungsverfahren entwickelt die Autorin ein Bedingungsgefüge kindlicher Lesesozialisation. Dabei bilden der Grad der Vorlese- und Lesekompetenz der Eltern, die Stabilität der sozio-emotionalen Beziehung sowie die Flexibilität in der Ausgestaltung der familialen Rollen wichtige Parameter für die produktive Gestaltung von Vorleseprozessen.
Der Band leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Lesesozialisationsforschung und eröffnet Perspektiven auf einen konstruktiven Umgang mit geschlechtsspezifischem Leseverhalten.
List of contents
Aus dem Inhalt:
Einleitung
Problemlage und Forschungsinteresse
Zielsetzung und Konzeption der Arbeit
I.Theoretischer Rahmen
1. Lesesozialisationsforschung: Familie als informelle Instanz der Lesesozialisation von Kindern
1.1 Familiale Lesesozialisation als ko-konstruktiver Prozess
1.2 Sprachlich-literarisches Lernen in der 'Zone der nächsten Entwicklung und in Situationen kommunikativen Handelns
1.3 Baby Talk, gemeinsame Aufmerksamkeit und Referenz als Voraussetzungen und Bedingungen gemeinsamer Bedeutungskonstitution
1.4 Bilderbuchrezeption von Kindern
1.5 Kulturelle Orientierung, kommunikatives Klima und Interaktionsstile als Hintergrundsbedingungen für die Lesesozialisation
1.6 Der Dialog als Grundeinheit der Begleit- und Anschlusskommunikation
1.7 Literarisches Lernen im Handlungskontext der gemeinsamen Bilderbuchrezeption
1.8 Zusammenfassung
2. Väterforschung im sozialwissenschaftlichen und psychologischen Kontext
2.1 Entwicklungslinien, theoretische Bezugsdisziplinen und Forschungsüberblick
2.2 Familie und Vaterschaft in soziologischer Sicht
2.3 Väter und familiale Erziehung: Modelle, Typologien, familiale Arbeitsteilung
2.4 Vaterschaft in der Perspektive von gender: Geschlechterstereotype, Geschlechterrollen und
-einstellungen, geschlechtstypisches Verhalten
2.5 Familienbeziehungen aus Sicht der systemischen Familienpsychologie
2.6 Konzepte der Bindungstheorie im Kontext von kindlicher Entwicklung und Eltern-Kind-Beziehungen
2.7 Zusammenfassung
II. Die empirische Untersuchung: Triangulation der Methoden Fragebogenuntersuchung und Fallstudien
1. Darstellung der quantitativen Studie: Väter-Fragebogen
1.1 Darstellung der Methode Fragebogenuntersuchung
1.2 Verlauf der Erhebung, Einrichtungen, Stichprobe
1.3 Dokumentation der Ergebnisse
2. Darstellung der qualit ativen Untersuchung - Bilderbuchrezeption in Familien mit Vorschulkindern
2.1 Darstellung der Methode Einzelfallstudie
2.2 Hypothesen über die zentralen Dimensionen und Bedingungs-faktoren der Prozesse familialer Lesesozialisation
2.3 Die Bilderbücher: Kriterien der Auswahl, Darstellung des Inhalts, Erzähltextanalyse
2.4 Die Fallbeispiele: Rekonstruktion der Vorlesegespräche und Dokumentation der Interviews
2.5 Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse
III. Fazit
Fazit
Verzeichnis der Abbildungen
Literatur