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Die gegenwärtige Wissenschaftsforschung hat Goethes naturwissenschaftlichen Studien und Experimenten neue und exemplarische Seiten abgewonnen. Demnach kann man hier eine 'science in the making' beobachten, die wissenschaftliche Praxis mit ästhetischer Reflexion verbindet und den Forschungsprozess zudem in einen Rahmen autobiographischer wie sozialer Selbstvergewisserung stellt.
Ausgehend von Goethes Naturforschung und insbesondere seiner Farbenlehre begreift der Band verschiedene Versuchsanordnungen um und nach 1800 als Experimente über das Experimentieren, die herausragende Schauplätze für die Entstehung moderner Wissenschaften bieten: vom Menschenversuch bis zu den Lebenswissenschaften, von physiologischen Experimenten bis zur epistemischen Erprobung einer neuen Empirie. Die Aufsätze des Bandes entwerfen verschiedene - wissenschafts-, medien- und kulturhistorische - Perspektiven auf die Experimentalkultur Anfang des 19. Jahrhunderts.
List of contents
7 - 12 Vorwort (Sabine Schimma, Joseph Vogl)13 Siglen17 - 38 Epistemisches Theater (Jan Frercks)39 - 50 »Dieses prüfe, mein Sohn, aber chemisch ...« (Jutta Müller-Tamm)51 - 68 Wissen auf Probe (Michael Gamper)69 - 83 Experiment und Leben (Nicolas Pethes)85 - 111 Kraft, Gestalt und der (biopolitische) Rest (Hubert Thüring)113 - 123 Bemerkung über Goethes Empirismus (Joseph Vogl)127 - 142 Über Kunst und Reproduzierbarkeit (Bernhard J. Dotzler)143 - 155 Die Geburt der Autobiographie aus dem Geist des Dilettantismus (Stefan Blechschmidt)157 - 173 Blau-Pausen (Sabine Schimma)175 - 188 »Ich lehre nicht, ich erzähle« (Armin Schäfer)189 - 198 Denkkollektive: Goethe mit Fleck lesen (Safia Azzouni)