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So hat alles angefangen. Zwei Damenschuhe, ein roter und ein schwarzer, mit hohen Absätzen. H. F. ging eine Weile in Richtung Büro weiter, aber nicht länger als eine Sekunde, dann machte er kehrt wie ein Automat und hob gleichzeitig den Kopf. Gibt es wirklich eine Frau, die zerstreut oder sonderbar genug ist, um in Schuhen umherzugehen, die nicht zusammenpassen? Er sieht eine Frau in etwa fünfzehn Metern Entfernung, er vergisst, sie aus den Augen zu lassen, und geht in eine Richtung los, die ihn von seinen dringenden Angelegenheiten entfernt.
About the author
Jean-Bernard Vuillème wurde 1950 in Neuchâtel geboren. Er hat Romane, Erzählungen und Essais, u.a. über die Firma Suchard sowie über die Welt der Stühle ("Les Assis. Regard sur le monde des chaises"), publiziert und arbeitet als Journalist, u.a. für die Zeitung Le Temps. "Mit dem Gesicht zum Rücken" ist sein fünfter Roman.
Summary
Eine Frau, die zwei verschiedenfarbige hochhackige Schuhe trägt, einen roten und einen schwarzen, bringt einen Mann aus dem Konzept. Statt wie gewohnt zur Arbeit zu gehen, beschliesst er, die schöne Unbekannte aus Neugier zu verfolgen. Was er nicht weiss: Er selbst wird beschattet, und zwar von Inpektor If, einem Meister seines Fachs, der den Mann im Auftrag einer mächtigen staatlichen Institution wegen seiner umstrittenen neuen PR-Kampagne ("Lyrik auf Toilettenpapier") eliminieren soll. Auf der stundenlangen Wanderung, immer den Rücken des beschatteten 2Objekts" vor Augen, der wie ein Spiegel wirkt, geraten der Manager und der Inspektor ins Sinnieren und ziehen, unabhängig voneinander, eine Art bizarre Bilanz über ihr bisheriges Leben.
Jean-Bernard Vuillèmes Roman – der erste, der von ihm auf deutsch erscheint, – ist absurd und ironisch, mitunter satirisch, voller Witz und Geist. Ein Spiel mit den geheimen Wünschen und erotischen Phantasien der Männer.