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Elias, Schulabbrecher, Taugenichts, macht sich mit zehntausend Dollar auf den Weg nach Brasilien, um dort sein Glück zu versuchen. Ein geplantes Drogengeschäft in Salvador de Bahia geht jedoch schief und er muß flüchten. Dabei entdeckt er das „schwarze Herz“ Brasiliens, das wenig mit den Klischeebildern des Landes – Karneval, Musik und endlose Sandstrände – gemein hat. In Ouro Preto hört er von den Niederlassungen entflohener Sklaven im Dschungel, nimmt in einem Vorort von Belo Horizonte, dessen Einwohner vom Teufel geplagt werden, an einem Exorzismus teil, begegnet den schillerndsten Charakteren, Auswanderern, Prostituierten, Priesterinnen und Landvermessern, wird unter Drogen gesetzt und findet sich, alles in allem, in einer Kultur wieder, die in ihrer Vielfalt und Lebendigkeit sein bisheriges Weltbild infrage stellt. Und nach und nach wird ihm bewußt, daß sein Außenseitertum und seine kultivierte Destruktivität nur Ausdruck der westlichen Wohlstandsprägung sind.
About the author
Alfred Goubran
Umfangreiche literarische Tätigkeit als Schriftsteller, Rezensent, Übersetzer, Herausgeber und Verleger (edition selene bis 2010). Seit 2010 betreibt er die Musikprojekte [goubran] und NABIL.
Infos: www.goubran.com
Von Alfred Goubran bei Braumüller erschienen:
Romane/Erzählungen: Ort, Erzählungen (2010); AUS., Roman (2010); Durch die Zeit in meinem Zimmer, Roman (2014); Das letzte Journal, Roman (2016); Herz, Eine Verfassung (2017); Die Hoffnungsfrohen, Erzählung (2023); Der große BlaBla, Roman (2024); Elias, Roman (2024)
Essays: Kleine Landeskunde, Essai (2012); Der gelernte Österreicher, Idiotikon (2013); Schmerz und Gegenwart, Ritzungen (2019)
Übersetzungen: Die gelbe Tapete (2011); Der parfümierte Garten (2020); Das abenteuerliche Leben. Eine Biographie von Richard & Isabel Burton (2020); Max Perutz und das
Geheimnis des Lebens (2022)
Summary
„Ich werde diesen Ort immer als Fluchtort im Gedächtnis behalten. Wie man ein Geheimnis bewahrt. Schon zu wissen, daß es diesen Ort wirklich gibt und daß man dort einmal gewesen ist, beruhigt.“
Brasilien. Das „Land der Zukunft“, wie es Stefan Zweig einmal genannt hat. Mit zwölftausendfünfhundert Dollar in der Tasche will Elias hier sein Glück versuchen. Er lässt das geplante Drogengeschäft in Salvador da Bahia platzen, dringt stattdessen immer weiter in das schwarze Herz Brasiliens vor, in die Geschichte des Landes, die tiefen Spuren, die der Kolonialismus hinterlassen
hat. Er begegnet den schillerndsten Charakteren, Auswanderern, Prostituierten, Priesterinnen, und findet sich, alles in allem, in einer Kultur wieder, die in ihrer Vielfalt und Lebendigkeit sein bisheriges Weltbild infrage stellt.