Description
Product details
Authors | Coco Mellors |
Assisted by | Lisa Kögeböhn (Translation) |
Publisher | Eichborn |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 30.08.2024 |
EAN | 9783847901860 |
ISBN | 978-3-8479-0186-0 |
No. of pages | 448 |
Dimensions | 145 mm x 35 mm x 220 mm |
Weight | 627 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Tod, Essstörung, Freundschaft, Feminismus, Musik, Gegenwartsliteratur, Abhängigkeit, Paris, London, Los Angeles, Lifestyle, Boxen, New York, Vintage, Fashion, Familienleben, Model, New York City, Deutsche Ausgabe, Verlust, Style, Malibu, Schwestern, Frauenfreundschaft, psychische Gesundheit, unglückliche Liebe, Anwältin, Musikerin, Mental Health, ungleiche Schwestern, Boxerin, Erzählerisches Thema: Identität / Zugehörigkeit, weibliche Solidarität, Erste Hälfte 21. Jahrhundert (ca. 2000 bis ca. 2050), cleopatra und frankenstein, Türsteherin, Cleopatra and Frankenstein |
Customer reviews
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Berührende und fesselnde Geschichte
Im Mittelpunkt von "Blue Sisters", dem neuen Roman von Coco Mellors, stehen drei sehr unterschiedliche Schwestern, die sich ein Jahr nach dem Tod der vierten Schwester im Elternhaus in New York treffen, um dessen Verkauf zu verhindern. Die Älteste der Schwestern ist Avery. Die 33-Jährige hat ein photographisches Gedächtnis und war lange heroinsüchtig. Inzwischen arbeitet sie als Rechtsanwältin, ihre Frau Chiti ist 7 Jahre älter und Psychotherapeutin. Bonnie ist 2 Jahre jünger als Avery. Bereits mit 15 Jahren fing sie mit dem Boxen an und wurde Profiboxerin. Nach einer sportlichen Niederlage arbeitet sie in einer Bar als Türsteherin. Die Jüngste ist Lucky. Sie ist 26, lebt in Paris, ist äußerst attraktiv und arbeitet als international erfolgreiches Model, seit sie 14 Jahre alt ist. Alkohol und Drogen sind ihre ständigen Begleiter. Jede Schwester trauert auf ihre eigene Weise um die sensible Nicky, die an Endometriose litt und mit 27 Jahren tot aufgefunden wurde. Die Geschichte ist in schöner Sprache erzählt und liest sich sehr flüssig. Die interessanten Charaktere sind sehr bildhaft gezeichnet, die Kapitel werden abwechselnd aus der Perspektive von Avery, Bonnie und Lucky erzählt. Das ermöglicht dem Leser einen intensiven Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Frauen. Die Lebensgeschichten der Schwestern sind sehr berührend, ich habe mit ihnen gefühlt und gelitten. Ich konnte nicht verstehen, dass die Mutter der Mädchen sich so intensiv um ihren alkoholkranken Mann kümmert, dass sie ihre Töchter darüber vernachlässigt. Avery wird dadurch bereits als Kind in die Mutterrolle gedrängt und fühlt sich für ihre Schwestern verantwortlich, während sie selbst mütterliche Liebe schmerzlich vermisst. Meine Lieblingsfigur war die mutige Bonnie, die ihre Erfüllung im Sport findet und für Lucky da ist, als diese sich in einer Notlage befindet. Ich habe das Buch über Familie, Schwesternschaft und Liebe, Verlust und Trauer sehr gern gelesen, es hat mich gefesselt, erschüttert und tief berührt. Die Themen Drogen- und Alkoholmissbrauch nehmen meiner Meinung nach etwas zu viel Raum ein, während das Verhältnis der Schwestern zu den Eltern durchaus etwas ausführlicher hätte beschrieben werden können. Auch über Nicky hätte ich gern mehr gelesen. Das Ende des Buches hat mich enttäuscht, es driftete leider ins Kitschige und Unrealistische ab. Trotz meiner Kritikpunkte vergebe ich gern 4 Sterne.
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Moderner Schwesternroman
Familie Blue hat vier Töchter. Was so idyllisch klingt, erzählt Coco Mellors wieder gekonnt, modern und gut lesbar. Erzählt wird das Buch aus der Gegenwart der drei verbliebenen Schwestern Avery, Bonnie und Lucky beginnend am ersten Todestag der Vierten: Nicky. Die Wurzeln der Familie liegen in New York, wo die sechsköpfige Familie eine bescheidene Wohnung besitzt. Nun hat es alle in verschiedene Himmelsrichtungen verschlagen. Schon als Heranwachsende waren die Kinder mit dem Alkoholmissbrauch ihres Vaters konfrontiert, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass eine jede von ihnen auf eine Suchtkarriere zurückblicken kann. Jede der Töchter ist dabei aber ganz unterschiedlich. Mir hat der Titel wirklich ausgesprochen gut gefallen, weil er so abwechslungsreich anders ist. Kapitel für Kapitel wird eine Facette von Nickys Tod aufgedeckt. Der Lesestoff fliegt bei der Lektüre nur so dahin, Langeweile lässt Mellors, wie schon bei ihrem ersten Werk, nicht aufkommen.
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Wunderschön und wortgewaltig erzählt
Dieses Buch ist wie eine Sucht – hat man erst einmal mit dem Lesen begonnen kann/will man gar nicht mehr aufhören. Wunderbar intensiv erzählt die Autorin hier die tragische Geschichte dreier Schwestern, die den Tod der vierten Schwester einfach nicht verarbeitet haben. Bis zu der Tragödie waren alle drei Schwestern erfolgreich in ihrem jeweiligen Beruf doch seit dem schmerzlichen Verlust sind ihre Leben aus den Fugen geraten. Während eines Familientreffens wollen sie nun die Zeit nutzen, um sich wieder anzunähern und einen Neustart zu versuchen. Sehr intensiv und packend erzählt die Autorin diese Geschichte von Verlust, Familie, Sucht und Zusammenhalt, wobei jede Schwester wunderbar charakterisiert ist. Blue Sisters ist ein Buch, das einen packt, direkt ans Herz geht, wunderschön und wortgewaltig erzählt ist und auch nach Beenden noch eine ganze Weile nachhallt. Ich kann das Buch absolut weiterempfehlen und vergebe hier gern volle 5 Sterne.
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Gut umgesetzt
Das Cover des Buches hat mich sehr neugierig gemacht und im Zusammenspiel mit dem Titel fand ich es sehr spannend zu sehen, wie alles mit der Geschichte zusammenhängt. Blue Sisters von Coco Mellors handelt von 3 Geschwistern, nach dem Tod des vierten Geschwisterteils tun sie sich zusammen um den Verkauf des Elternhauses zu verhindern. Doch der Verlust von Nicky macht den drei sehr schwer zu schaffen…. Ich habe bei dem Buch richtig mitgefühlt, die Trauer kam in dem Buch richtig gut rüber. Das Buch ist sehr tiefgründig und eher ein Buch welches man nicht so schnell vergisst sondern sich noch lange Gedanken drum macht. Ich kann das Buch weiterempfehlen, weil es voller Emotionen ist und mich auf jeden Fall überzeugt hat.
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Schwesternschaft
MIt "Blue Sisters", im Sommer 2024 im Eichborn Verlag erschienen, hat die junge Autorin Coco Mellors auf gleichem Niveau nachgelegt: Bereits ihr Debütroman "Cleopatra und Frankenstein", der 2023 publiziert wurde, war ein voller Durchbruch, internationaler Beststeller und wurde vor allem auf Plattformen wie Instagram von jungen Lesenden sehr gefeiert. Dies direkt ein zweites Mal hervorzurufen, lässt von schriftstellerischer Größe zeugen. In "Blue Sisters" sind die Hauptcharaktere die vier Schwestern Avery, Bonny, Nicky und Lucky. Ein Jahr nach dem Unfalltod der zweitjüngsten Schwester Nicky kommen die drei, die vollkommen unterschiedliche Leben mit unterschiedlichen Problemen und Herausforderungen leben, in New York zusammen. Mellors entspannt hier erneut ein grandioses Geflecht zwischen Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und sich doch in vielem ähneln. Authentisch und einwickelnd!
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Authentische Schwestern Geschichte
Das Buch „Blue Sisters“ von Coco Mellors porträtiert eine sehr authentische und emotionale Geschichte über drei Schwestern, wo zuvor vier waren. Es werden viele ernste Themen aufgegriffen wie etwa Verlust, Abhängigkeit und Missbrauch, mit diesen Themen wurde mein Augen gut umgegangen. Außerdem hat die Autorin auf das Thema Endometriose Aufmerksam gemacht, was mir sehr gut gefallen hat, wie sie dies ganz ungeschönt hervorgehoben hat. Im Grunde handelt es sich um die drei Geschwister Avery, Bonnie und Lucky Welche versuchen nach dem Tod der vierten Schwester Nicky wieder einen Weg zu finden, das Leben zu lieben. Dabei geht jeder der Schwestern anders damit um und versucht den eigenen Weg tapfer zu bestreiten. Was alle gemeinsam haben, ist, dass sie ungern über ihre eigene Probleme sprechen, wodurch sich bei jeder einzelnen immer mehr anbahnt und der Spannungsbogen der Geschichte somit sehr gut aufgebaut ist. Der Roman beinhaltet sehr viel schwerer, tiefe, vielschichtige und vor allem authentisch unperfekte Figuren.
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Jahreshighlight
Avery, Bonnie, Nicky und Lucky. Das sind die Blue Schwestern. Das waren sie zumindest immer - bis Nicky starb. Aufgewachsen in New York City hat es alle Schwestern (bis auf Nicky) woanders hin verschlagen: Avery lebt in London, Bonnie in Los Angeles und Lucky, sofern sie nicht gerade für einen Job um die Welt reisen muss, in Paris. Ein Jahr nach Nickys Tod soll ihre Wohnung, das ehemalige Elternhaus, geräumt und verkauft werden. Doch keine von ihnen hat die Kraft dorthin zurückzukehren - alles wurde nach Nickys Tod so hinterlassen, wie es war. Was ist in diesem Jahr passiert? Wie sind die Schwestern mit dem Tod ihrer Schwester umgegangen? Und was hat der Tod in ihren Leben aufgewühlt? Dies war mein erstes Buch von Coco Mellors und es hat sofort ins Schwarze getroffen. Die Geschichte von Schwesternschaft, Familie, Tod und Trauma(verarbeitung) ist so vielschichtig und man lernt als Leser*in die Schwestern, ihre Geschichte und ihre Probleme auf eine durchdringende Art und Weise kennen. Dieses Buch wird mir sicher lange in Erinnerung bleiben und mich noch oft zum Nachdenken bringen. Ein absolutes Highlight. Bitte mehr davon!
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Schwestern des Herzens
«Blue Sisters» von Coco Mellors erzählt die Geschichte von drei Schwestern, die in verschiedene Städte leben und mit inneren Kämpfen konfrontiert sind. Avery, die älteste Schwester, kämpfte nach ihrem Abschluss an der Columbia University mit Drogensucht, fand jedoch den Mut, ihr Leben neu zu gestalten und wurde erfolgreiche Anwältin. Bonnie, die zweite Tochter, wuchs mit einem alkoholkranken Vater auf und kämpfte sich nach einer Boxkampfniederlage zur Türsteherin in Los Angeles. Nicky, die verstorbene Schwester, war die fröhlichste von allen und eine einfühlsame Lehrerin, die an Endometriose litt. Lucky, die Jüngste, startete mit 14 eine Modelkarriere, fühlte sich jedoch nie glücklich und kämpfte bis zu ihrem körperlichen Zusammenbruch mit Drogenmissbrauch. Als ihre Eltern beschliessen, das Haus ihrer Kindheit verkaufen, verbünden sich die Schwestern, um den Verkauf zu verhindern. Ihr Wiedersehen in New York bringt unausgesprochene Geheimnisse und Emotionen wie Wut und Traurigkeit ans Licht. Können sie die Vergangenheit loslassen und ihre Zerrissenheit heilen? «Blue Sisters» ist ein herzzerreissendes Buch, das die Leserinnen und Leser mit den Charakteren und deren Kämpfen verbindet. Die kraftvolle und authentische Erzählung macht die Geschichte der Schwestern zu einem absoluten Muss!! 📚
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Aus vier wird drei
Avery, Bonnie, Nicky und Lucky sind vier Schwestern. Nicky verstirbt und lässt die drei anderen allein zurück, wodurch sich ihre Leben komplett ändern. Ein Jahr später treffen sie sich wieder, um den Verkauf ihres Elternhauses zu verhindern. Die Schwestern haben alle kein einfaches Leben. Jeder von ihnen hat ein Päckchen zu tragen und droht abzustürzen. Anfangs habe ich mich schwer getan, mit den Schwestern warm zu werden, die Ausnahme hier ist Bonnie. Sie mochte ich bereits am Anfang und das hat sich auch nicht im Verlauf des Buches nicht geändert. Bei Lucky und Avery ist es mir zu viel Drama gewesen, jedoch hat mir ihre Entwicklung im Verlauf des Buches sehr gefallen. Über Nicky erfährt man für mein Empfinden leider zu wenig, ich hätte da ein Kapitel aus ihrer Sicht interessant gefunden. Mir hat die Darstellung der Schwesternbande gut gefallen und ich finde die auch sehr realistisch dargestellt. Ab und zu gibt es Streit, doch in den wichtigen Momenten ist man füreinander da. Der Hauptaspekt der Handlung ist das Zusammenkommen der drei. Doch das passiert erst am Ende, die meiste Zeit über erfährt man etwas über das Leben der Geschwister und auch ihrer Fehler und Probleme, was sie letztendlich dazu gebracht hat, in die Wohnung zurückzukehren. Das Buch behandelt einige wichtige Themen, wie Drogen- und Alkoholsucht, leichte Kleptomanie, Fremdgehen und Abhängigkeit im allgemeinen. Ich finde es nicht schlecht, wenn solche Themen aufgegriffen werden, jedoch hatte ich hier manchmal das Gefühl, dass man es etwas erzwungen hat und immer mehr einbauen wollte. Das von einer sechsköpfigen Familie nur zwei ohne solche Probleme sind, finde ich doch ziemlich unrealistisch. Der Schreibstil ist sehr mitreißend und leicht zu lesen, weshalb man sich leicht in die Charaktere hineinversetzen kann und gut vorankommt. Jedoch musste ich mich erst an den Schreibstil gewöhnen, doch je länger ich gelesen habe, desto angenehmer wurde es für mich. Das Cover finde ich sehr passend. Die Frau auf dem Cover sieht für mich einerseits traurig aus und andererseits so, als hätte sie einen neutralen Gesichtsausdruck, was mir richtig gut gefällt. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der eine mitreißende und berührende Geschichte über Schwestern lesen möchte, die versuchen, ihr Leben nach einem Verlust wieder auf die Reihe zu bekommen. Die aufgegriffen Themen sind wichtig und die Entwicklung der Charaktere ist überzeugend.
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Feeling Blue
Blue Sisters knüpft sprachlich an Cleopatra & Frankenstein an. Genauso gehaltvoll, schön, sprachgewandt. Der Roman hat mich durchgehend emotional gemacht. Das Cover ist mindestens genauso schön. Ich hab mir immer vorgestellt, Nicky dort zu sehen. Und auch der Titel ist perfekt gewählt: zum einen der Name Blue und zum anderen das englische Idiom "feeling blue", wenn man traurig ist. Einfach sprachlich schön! Wir begleiten Lucky, Bonny und Avery, wie sie mit dem Verlust ihrer Schweter Nicky umgehen. Gleichzeitig werden Thematiken wie z.b. Suchtverhalten aufgegriffen. Das Buch tat weh beim Lesen und doch war es ein Kunstwerk. Einzige Kritik ist, dass ich mich nicht so richtig mit den Schwestern identifizieren konnte. Ich konnte sie verstehen und gleichzeitig auch nicht. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie großartig Coco Mellors mit Worten umgehen kann. An manchen Stellen so sacht und zart und dann wieder so bildgewaltig. Mochte ich richtig gerne!
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Blue Sisters: Ein bewegender Roman über Trauer, (Schwestern-)Liebe und Neuanfang
In "Blue Sisters" erzählt Coco Mellors die bewegende Geschichte von drei Schwestern, die ein Jahr nach dem tragischen Unfalltod ihrer ältesten Schwester Nicky in New York zusammenkommen, um den Verkauf ihres Elternhauses zu verhindern. Während sie versuchen, ihre Trauer zu bewältigen und ihre Leben wieder in den Griff zu bekommen, zeigt sich, wie tief die Wunden sind, die Nicky hinterlassen hat. Coco Mellors, die in London und New York aufgewachsen ist, hat bereits mit ihrem Debütroman "Cleopatra und Frankenstein" große Erfolge gefeiert. Mit "Blue Sisters" beweist sie erneut ihr Talent, vielschichtige und emotional tiefgehende Geschichten zu erzählen. Worum geht's? Der Roman beginnt ein Jahr nach Nickys Tod, als die Schwestern Avery, Bonnie und Lucky sich in New York treffen. Avery, die älteste der verbleibenden Schwestern, versucht, die Familie zusammenzuhalten, kämpft aber selbst mit den Folgen von Nickys Tod. Bonnie, die mittlere Schwester, ringt mit ihren eigenen Schuldgefühlen und der Frage, ob sie jemals die Familie haben wird, die sie sich wünscht. Lucky, die jüngste, versucht, ihre Trauer durch exzessiven Lebensstil und riskantes Verhalten zu verdrängen. Jede der Schwestern hat ihre eigene Art, mit dem Verlust umzugehen, und im Verlauf des Romans werden ihre individuellen Geschichten und Kämpfe beleuchtet. Durch Rückblenden und Erinnerungen wird auch Nickys Präsenz im Leben der Schwestern spürbar, und langsam zeigt sich, wie jede von ihnen versucht, aus dem Chaos einen neuen Weg zu finden. Meine Meinung Nachdem mich Coco Mellors' erster Roman - obwohl ziemlich gehypt - inhaltlich nicht besonders angesprochen hatte und ich ihn deshalb auch nicht gelesen hab, war ich bei "Blue Sisters" aufgrund des vielversprechenden Klappentexts sehr gespannt – und wurde nicht enttäuscht. Der Roman hat mich tief bewegt, ja regelrecht überwältigt. Besonders beeindruckend fand ich, wie es der Autorin gelungen ist, eine Vielzahl komplexer Themen wie Familie, Trauer, Schuldgefühle, Suchterkrankung, Verantwortung und Mutterschaft in die Geschichte zu verweben. Jedes Kapitel wird aus der Perspektive einer der drei Schwestern erzählt, was es ermöglicht, eine enge Verbindung zu jeder der Figuren aufzubauen. Die Charaktere sind so lebendig und authentisch beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, echte Menschen kennenzulernen. Besonders Avery, die älteste Schwester, hat mich durch ihre Geschichte und Persönlichkeit gefesselt – vielleicht, weil ich selbst die älteste Schwester bin. Der Roman umfasst über 400 Seiten - also kein dünnes Büchlein - aber der Spannungsbogen bleibt konstant, sodass ich das Buch in nur zwei Tagen verschlungen habe. Die Handlung spielt in verschiedenen Städten wie London, Paris, New York und Los Angeles - quasi für jede der Schwestern eine Stadt und New York, das alle miteinander verbindet. Die Dynamik zwischen den Schwestern, die einerseits kaum unterschiedlicher sein könnten, aber gleichzeitig tiefe emotionale Verbindungen zueinander haben, wird sehr feinfühlig und scharfsinnig beschrieben. Besonders gelungen fand ich die Art und Weise, wie die verstorbene Nicky trotz ihres physischen Fehlens im Buch präsent bleibt – durch die Erinnerungen und Emotionen ihrer Schwestern. Der Schreibstil von Coco Mellors ist flüssig und wunderbar zu lesen, was das Buch zu einem echten Lesevergnügen macht. Auch wenn ich das Cover der deutschen Ausgabe schön finde, gefällt mir das englische Cover, auf dem alle vier Schwestern abgebildet sind, noch besser. Fazit "Blue Sisters" ist ein fesselnder und tiefgründiger Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat. Die Autorin schafft es, schwere Themen mit einer solchen Feinfühligkeit und Ehrlichkeit zu behandeln, dass man sich den Charakteren sehr nah fühlt. Für mich ist es definitiv ein 5-Sterne-Buch, das ich jedem empfehlen kann, der Geschichten über Familie, Verlust und das Finden neuer Wege liebt. Ihr 1. Buch werde ich nach diesem Banger auf jeden Fall auch lesen
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Bewegende Familiengeschichte
Dies‘ ist der zweite Roman von Coco Mellors. Und während mich ihr Debüt ‚Cleopatra & Frankenstein‘ nicht ganz überzeugen konnte, wird ‚Blue Sisters‘ definitiv einen Platz in meinen Jahreshighlights bekommen. Der Roman handelt von den vier Schwestern Avery, Bonnie, Nicky und Lucky und die Handlung beginnt an Nickys erstem Todestag. Die Schwestern, obwohl charakterlich sehr unterschiedlich, standen sich sehr nahe, aber Nickys Tod hat die Beziehung und das Leben der drei anderen nachhaltig erschüttert. Im Laufe der Handlung wird offenbar, dass jede der Schwestern mit Süchten, ihrer Trauer und den Narben der Kindheit zu kämpfen hat. Jede versucht ihren Weg der Bewältigung und stößt dabei die Menschen, die sie lieben von sich. Schon der Titel des Romans ist treffend gewählt. Zum einen ist ‚Blue‘ zunächst einfach der Nachname der Familie. Blue bedeutet im Englischen aber auch traurig/depressiv. Außerdem wird die Farbe Blau im Buch immer wieder in verschiedenen Situationen als starkes Stimmungsbild gewählt. Und dass die deutsche Übersetzung von blue umgangssprachlich betrunken bedeutet, ist auch ein passender Zufall. Denn gerade das Thema Alkoholabhängigkeit wird im Roman intensiv und authentisch behandelt. Mellors‘ Schreibstil ist toll! Während ich bei dem Debüt der Autorin noch einige Längen empfand, bin ich hier nur so durch die Seiten geflogen. Allerdings waren auch Lesepausen nötig, um das Geschehen sacken zu lassen, denn die Geschichte der Schwestern ist berührend und nimmt einen stellenweise sehr mit. Einer meiner wenigen Kritikpunkte ist der Epilog, der für mich etwas zu gewollt wirkte und nicht so recht zur Gesamthandlung passen wollte. Ein etwas offeneres Ende hätte für mir besser gefallen. Fazit. ‚Blue Sisters‘ erzählt eine sehr emotionale Geschichte, die mich berührt hat und mir unter die Haut ging. Die Geschichte der Schwestern umfasst komplexe Themen wie Sucht, dysfunktionale Familienbeziehungen, Traumata, Trauerbewältigung und sogar noch einiges mehr. Nicht alles wird gleich tief behandelt, aber die Schwerpunkte wurden meiner Meinung nach richtig gesetzt. Ein wunderbares Buch!
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