Description
Product details
Authors | Ray Nayler |
Assisted by | Benjamin Mildner (Translation) |
Publisher | Tropen |
Original title | The Mountain in the Sea |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 20.04.2024 |
EAN | 9783608500134 |
ISBN | 978-3-608-50013-4 |
No. of pages | 464 |
Dimensions | 146 mm x 40 mm x 216 mm |
Weight | 658 g |
Subjects |
Fiction
> Suspense
> Crime fiction, thrillers, espionage
Klimawandel, Zukunft, Asien, Vietnam, Amerika, Thriller, Künstliche Intelligenz, entspannen, KI, Klimakatastrophe, Artificial Intelligence, Nature Writing, Der Gesang der Flusskrebse, Der Schwarm, Oktopus, Indoeuropäische Sprachen, Überfischung, Octopus, intelligentes Leben, Dirk Rossmann, Locus Award, Südchinesisches Meer, Der neunte Arm des Oktopus, My Octopus Teacher, Der Zorn des Oktopus, Neuer Thriller 2024, the arrival, Bradbury Prize, Neue Spannung 2024 |
Customer reviews
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Bewusstsein, Kommunikation, Intelligenz - menschlich, künstlich, nichtmenschlich
"Die Stimme der Kraken" ist eine sehr spannende dystopische Vision einer gar nicht so fernen und gar nicht so fremden, abwegigen Realität, auf die sich die Menschheit auf verschiedenen Wegen tatsächlich schon zubewegt.
Die verschiedenen Handlungsstränge bewegen sich alle im Spannungsfeld zwischen menschlicher Intelligenz, künstlicher Intelligenz und dem Menschen ebenbürtiger (oder überlegener?) anderer intelligenter Lebensformen in tierischer Intelligenz, in diesem Fall der Kraken, die eine faszinierende Zivilisation aufgebaut haben. Daneben sind auch die anderen Figuren, menschlich oder nicht, sehr faszinierende Charaktere.
So entstehen sehr philosophische Fragestellungen zum Verhältnis von Menschen zur Natur und von Menschen zur Technik, die auch (zum Teil erschreckende) Erkenntnisse über das Verhältnis von Menschen zu anderen Menschen zutagebringen.
Den Originaltitel "The Mountain in the Sea" finde ich daher (wie bei vielen übersetzten Büchern) sehr viel passender, weil sehr viel vielschichtiger, so dass er sich besser auf die verschiedenen Teilgeschichten beziehen lässt.
Kein Buch, welches man mal eben so wegliest, dafür ist es viel zu komplex, und hat mich beim Lesen stilistisch und atmosphärisch immer wieder an David Mitchell erinnert. Auf jeden Fall eine beeindruckende Erfahrung, die noch eine ganze Weile nachklingt und im Kopf weiterarbeitet. -
Formen von Bewusstsein
Ray Nayler entwirft in seinem packendem Roman „Die Stimme der Kraken“ ein dystopisches Science-Fiction-Szenario, das wichtige aktuelle Themen mit spannenden Erzählsträngen aus verschiedenen Perspektiven verwebt. Es treffen drei Formen von bewussten Spezien aufeinander, die alle unterschiedliche Absichten haben: forschende Menschen, eine fortgeschrittene Krakengattung mit eigener Kommunikation und Künstliche Intelligenz.
Eine neue Art von bewussten Kraken sorgt für brodelnde Gerüchte an einer vietnamesischen Küste vor dem Con Dao-Archipel – sie kommunizieren aufzeichenbar mit eigener Sprache und gelten schnell als angeblich gefährliche Ungeheuer. Meeresbiologin Dr. Ha Nguyen reist dorthin und nimmt sich der ausgiebigen Erforschung und Erstkontaktaufnahme an – im Auftrag eines KI-Technologieriesen namens Dianima, der die Inseln schon erworben und gesperrt hat. Auf der abgeschirmten Forschungsstation erhält sie Unterstützung von einem hochintelligenten Androiden namens Evrim, der sich schnell verselbstständigt, und von der undurchsichtigen, renitenten Kriegsveteranin Altantsetseg, die für scheinbare Sicherheit sorgen soll und dabei moralische Grenzen überschreitet.
Ray Naylers intelligenter Zukunftsroman entwickelt schnell einen tiefen Sog – faszinierend mischt er Thrillerelemente mit den zerstörerischen Ungeheuerlichkeiten, zu welchen Menschen fähig sind, und mit futuristischen KI-Themen. Philosophisch und nachdenklich gehen den kurzen Kapiteln Textauszüge aus fiktiven Büchern voran, die klug und tiefgründig das Wesen von Spezien im Meer und auf Lande untersuchen und Fragen zur Formen von Bewusstsein und Kommunikation stellen.
„Die Stimme der Kraken“ ist ein vielschichtiges Werk, das einige Handlungsstränge offen lässt und sehr nachdenklich stimmt – es werden Ausbeutung, Umweltzerstörung und die Gefahr von KI angesprochen, aber auch die Fehlbarkeit von menschlichen Handlungen und die Tücken der Kommunikation untereinander. Dabei tauchen noch weitere interessante Charaktere auf wie KI-Hacker, eine weitere Wissenschaftlerin oder Zwangsarbeiter auf einem KI-gesteuerten Fischerboot, das die Meere plündert. Dabei wechselt Nayler gekonnt zwischen Action, twistreichen Wendungen und vielen philosophischen Fragestellungen über Verantwortung.
Am Ende des lesenswerten und unterhaltsamen Romans bleiben viele Ideen, Fragen und Reflexionen, über die es sich nachzudenken lohnt – denn die nahe Zukunft steht vor der Tür. -
Intelligente Sci-Fi
Nachdem der Technologiekonzern DIANIMA den südvietnamesischen Insel-Archipel Con Dao nach der Entdeckung einer möglicherweise vernunftbegabten Oktopus-Spezies evakuieren lässt, fordert man die Hilfe der erfahrenen Meeresbiologin Dr. Ha Nguyen an. Gemeinsam mit dem hochintelligenten Androiden Evrim (dem einzigen seiner Art) und der wortkargen Kriegsveteranin Altantsetseg versucht Ha nun, die Geheimnisse vor der Küste zu erforschen und ein mögliches gemeinsames Kommunikationsmittel zu finden, doch ihre Bemühungen werden von Kräften sabotiert, die ganz andere Ziele haben.
Ray Naylers Debüt ist weniger der Öko-Thriller, als den der Verlag ihn beschreibt, sondern ein philosophischer Near-Future-SF-Roman, der näher an Klassikern wie CONTACT als an schnell getakteten Wissenschafts-Blockbustern á la DER SCHWARM angelehnt ist. Die genaue Figurenzeichnung und philosophische Gedankenexperimente stehen erfreulich stark im Mittelpunkt und werden vor allem von dem hochdetaillierten Weltenentwurf gestützt, der eine Zukunft entwirft, in der die alten Traditionen und Strukturen Südostasiens im ewig verregneten tropischen Dschungel nahtlos mit einer logisch weiterentwickelten Technologie verschmelzen, die selbstfahrende Autos, Passagierdrohnen, KI-gesteuerte Fischereiboote und Holo-Calls hervorgebracht hat. Das wirkt realistisch genug, um DIE STIMME DES KRAKEN nicht zur abgehobenen utopischen Spinnerei werden zu lassen und zeichnet trotzdem den Entwurf einer Welt von (beinahe) morgen, die zwar nicht das Paradies auf Erden ist, aber auch in all ihrer Imperfektion nie das übertriebene Ausmaß einer dystopischen Apokalypse erreicht. So ein geerdeter Mittelweg ist in der klassischen Öko-SF schon recht selten geworden und lässt den Roman angenehm "old school" wirken, ohne Naylers doch recht modernen, beobachtenden Stil zu verleugnen.
Definitiv keine Empfehlung für Fans schneller Thriller und sicher nicht der Katastrophen-Horror, den man anhand des Klappentextes erwarten könnte, aber gerade deswegen sei der Titel allen SciFi-Liebhabern ans Herz gelegt, die ihre Themen gern mit ein wenig Tiefgang und realistischem World Building serviert haben möchten. Ein zu recht vielfach ausgezeichnetes, starkes und vor allem unglaublich intelligentes Debüt. Lesen! -
Trotz der vielen Tentakel der Kraken konnte mich dieser "Öko-Thriller" leider nicht wirklich packen
Der Teasertext wie auch die Leseprobe zu Ray Naylers aktuellem Roman "Die Stimme der Kraken" klangen unheimlich spannend und vielversprechend. Die Empfehlung der Washington Post "Ein Öko-Thriller, der es in sich hat!" gab dann den finalen Ausschlag für mich, weshalb ich mich in das Abenteuer in der Tiefsee stürzte, tief abtauchte und dem Geheimnis der sehr speziellen Kraken auf den Grund gehen wollte.
Leider blieb der Roman über die komplette Länge weit hinter meinen ganz persönlichen Erwartungen zurück.
Gleich zu Beginn merkte ich sehr schnell, dass ich mir ziemlich schwer tat, um mich mit den unterschiedlichen Perspektiven wie auch den unterschiedlichen Handelnden zu identifizieren.
Für mich als Leser ist dies allerdings wirklich Grundvoraussetzung, damit bei mir ein richtiger Leseflow entsteht. Die wechselnden Perspektiven machen den Roman zwar sicherlich recht kurzweilig allerdings fehlte mir persönlich von aller Anfang an bis zum Finale hin dann der durchgängige rote Faden. Zum Teil dachte ich, ich sitze vor einem Puzzle mit tausenden von Teilen und weiß nicht, wie ich dies zusammensetzen soll.
Zur Spezies der Kraken wusste ich als Tier- und Natur-Dokunerd bereits vor diesem Buch einige interessante Details. Hier gibt der Roman zwar interessante Einblicke konnte mir aber auch nicht wirklich neue Erkenntnisse vermitteln.
Die eingangs jedes Lesekapitels vorangestellten Fakten sind durchweg lesenswert und waren für mich persönlich dann fast bereits schon der Höhepunkt des für mich sehr undurchsichtigen und mitunter stark verwirrenden Plots. Vielleicht würde hier auch ein Personenverzeichnis etwas mehr Klarheit und Struktur sorgen.
Das Zusammenspiel zwischen KI, der menschlichen Spezies und den Kraken liefert eigentlich eine gute Ausgangsbasis für einen spannenden angekündigten Öko-Thriller. Für mich kamen über das Buch hinweg diese ganz speziellen Thrillmomente nie richtig zur Geltung. Dort hatte ich persönlich dann beispielsweise schon ganz andere Kaliber in der Hand, die mich dann von Beginn an mitgerissen haben.
So bleibt für mich leider nach Abschluss des Romans nur eine interessante Idee übrig, die mich persönlich ziemlich kalt lies. Ich bin quasi blindlings mit hohen Erwartungen in die Tiefsee gesprungen, um hinter das Geheimnis der Kraken zu kommen. Bei meinem Tauchgang war die Sicht nahe Null und fast sprichwörtlich so vernebelt, dass ich an diesem Ausflug leider keinen rechten Lesespaß hatte. -
Tolle Idee, wirre Umsetzung
Die Thematik des Buches "Die Stimme der Kraken" mit einer fremdartigen Spezies auf der Erde zu kommunizieren fand ich sehr spannend, dem Buch ist auch anzumerken, dass der Autor sehr viel recherchiert hat, was er auch später nochmal in seiner Danksagung erwähnt. Bücher bei welchen häufig der Schauplatz zwischen den Kapiteln wechselt gefallen mir normalerweise sehr gut. In diesem Fall fand ich das Ganz sehr wirr und ich habe bis zum Ende nicht den Zusammenhang zwischen den einzelnen Handlungssträngen verstanden. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass mir viele Dinge zu ungenau erklärt werden, hier hätten dem Buch sicher einige Seiten mehr gut getan. Ich möchte gerne noch kurz die tolle Aufmachung des Buches erwähnen, hier muss man den Verlag loben. Ein farbiger Buchschnitt und ein sehr schön gestaltetes Cover. Insgesamt leider zu wenig, daher nur drei Sterne.
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