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Der renommierte Theologe und Religionswissenschaftler Friedrich Wilhelm Graf erläutert in seinem eleganten Essay, wie die Vorstellungen vom göttlichen Gesetz entstanden sind, welche Ausprägung sie in den verschiedenen Religionen erfahren haben und warum sie bis heute so machtvoll sind, daß sie immer wieder - und in letzter Zeit verstärkt - zu gewaltsamen Konflikten führen.
Die Diskussionen um die religiöse Verankerung von Verfassungen und Amtseiden, um das Kopftuch im öffentlichen Dienst und das Kruzifix in Schulen, um den Schutz ungeborenen Lebens oder den Verfassungsauftrag zur "Bewahrung der Schöpfung" zeigen, daß die Vorstellung vom "Gesetz Gottes" trotz Aufklärung und Säkularisierung eine nahezu ungebrochene Suggestivkraft entfaltet. Diese geht für manche religiöse Gruppen wieder so weit, daß sie das göttliche Recht dem staatlichen Recht vorordnen und damit die Geltungskraft des "positiven Rechts" unterminieren. Friedrich Wilhelm Graf bringt daher auch die Strategien zur Konfliktvermeidung und Beschränkung des göttlichen Gesetzes zur Sprache, die die Religionen selbst entwickelt haben.
About the author
Friedrich Wilhelm Graf, geb. 1948, ist Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Universität München und nimmt daneben zahlreiche weitere Aufgaben wahr, u.a. als Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Als erster Theologe wurde er 1999 mit dem Leibniz-Preis der DFG ausgezeichnet. Seine kirchenkritischen Einsprüche in großen Zeitungen haben ein lebhaftes Echo gefunden.
Summary
Der renommierte Theologe und Religionswissenschaftler Friedrich Wilhelm Graf erläutert in seinem eleganten Essay, wie die Vorstellungen vom göttlichen Gesetz entstanden sind, welche Ausprägung sie in den verschiedenen Religionen erfahren haben und warum sie bis heute so machtvoll sind, daß sie immer wieder - und in letzter Zeit verstärkt - zu gewaltsamen Konflikten führen.
Die Diskussionen um die religiöse Verankerung von Verfassungen und Amtseiden, um das Kopftuch im öffentlichen Dienst und das Kruzifix in Schulen, um den Schutz ungeborenen Lebens oder den Verfassungsauftrag zur "Bewahrung der Schöpfung" zeigen, daß die Vorstellung vom "Gesetz Gottes" trotz Aufklärung und Säkularisierung eine nahezu ungebrochene Suggestivkraft entfaltet. Diese geht für manche religiöse Gruppen wieder so weit, daß sie das göttliche Recht dem staatlichen Recht vorordnen und damit die Geltungskraft des "positiven Rechts" unterminieren. Friedrich Wilhelm Graf bringt daher auch die Strategien zur Konfliktvermeidung und Beschränkung des göttlichen Gesetzes zur Sprache, die die Religionen selbst entwickelt haben.