Description
Product details
Authors | Jörg Hartmann |
Publisher | Rowohlt Berlin |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 12.03.2024 |
EAN | 9783737101981 |
ISBN | 978-3-7371-0198-1 |
No. of pages | 304 |
Dimensions | 146 mm x 25 mm x 211 mm |
Weight | 394 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Novel-like biographies
Nationalsozialismus, Familie, DDR, Erwachsenwerden, Demenz, Berlin, Heimat, Autobiographie, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Dortmund, Familienleben, Mauerfall, Schauspieler, BRD, Memoiren, Berichte/Erinnerungen, Coming-of-Age, Aufbruch, NRW, Herkunft, Familiengeschichte, Memoir, Ruhrpott, Nazis, Christian Berkel, Tatort, Mukoviszidose, deutsche Teilung, Gehörlos, weißensee, Ulrich Matthes, Herdecke, Geschichte der Bundesrepublik, Rolf Boysen, Sonne und Beton, Thomas Ostermeier, Schaubühne, ca. 2010 bis ca. 2019, ca. 2000 bis ca. 2009, Peter Faber, Andrea Breth, Thomas Holtzmann, Falk Kupfer, Wilde Maus |
Customer reviews
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Die echte Lebensgeschichte
Der Lärm des Lebens. Das Buch beinhaltet 304 Seiten und ist als Hardcover zu erwerben. Jörg Hartmann erzählt in diesem Buch seine Lebensgeschichte. Teils auch die von seinen Eltern und Großeltern. Es ist eine Erzählung über eine Familie die zusammenhält und seine Wurzeln in NRW hat. Jörg hat mit der Familie viel erlebt, mit den gehörlosen Großeltern, die die Zeit des Nationalsozialismus erlebt haben, seine Mutter, die für die Familie zusätzlich Geld beigesteuert hat als Pommesbuden Betreiberin und das grosse Vorbild der Vater, der an Demenz erkrankt ist, der aber sein Handwerk als Dreher sehr gut verstanden und ausgeübt hat. Jörg H. wollte darstellen, wie es ist, zurück zu den Wurzeln zu finden. Sich Gedanken zu machen über die eigene Herkunft , die Heimat, über Anfang und Ende, wie schnell alles vergehen kann. Die Idee des Schreibens kam mit dem Tod des Vaters, er wollte alles in Worte fassen, was ihm wichtig war, es ist wie eine Verarbeitung des Verlustes. Im eigenen Leben Ordnung zu machen, zu schauen, was einen ausmacht, was einen geprägt hat. Es ist keine direkte Biographie. Den Jörg H. kennt man aus dem Dortmunder Tatort, als Kommissar Faber. Der Schreibstil ist leicht, locker, für den Leser verständlich und interessant geschrieben, es lädt zum Nachdenken ein. Bei mir kam keine Langeweile auf. Es gab immer wieder interessante Abschnitte aus dem Leben von Jörg H., die Situationen werden gut dargestellt und beschrieben. Sehr ausführlich auch die Zeit seiner Anfänge auf kleinen Bühnen bis auf die Berliner Schaubühne. Wie das Familienleben damit geprägt worden ist. Die aktuelle Situation, die er vor Kurzem, wie wir alle erlebt hat. Da wird die Covid 19 Pandemie und der Ausbruch des Ukraine Krieges thematisert. Meiner Meinung nach hätte ich mehr über die Zeit beim Film und Fernsehen erfahren wollen. Ich wurde trotzdem gut unterhalten, vergebe 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.
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Mischung aus eigener Biografie verwebt mit weiteren Themen sehr gelungen
In „Der Lärm des Lebens“ bringt uns Jörg Hartmann seine eigene Geschichte näher und verwebt sie geschickt mit der seiner Familie. Da mir Jörg Hartmann aus der Serie „Weißensee“ bekannt war und ich seine Verkörperung des ehemaligen Stasi-Offiziers extrem gelungen fand, war ich sehr gespannt darauf, mehr über ihn zu erfahren. Und solche Informationen bekommen wir auch: Hartmann erzählt von seinen ersten Erfahrungen an der Berliner Schauspielbühne und wie er trotz eigener harter Arbeit nach dem Vorspielen feststellen musste, dass er noch weit vom Ziel entfernt war. In weiteren Erzählungen wird deutlich, wie Hartmann zu der schauspielerischen Größe wurde die er heute ist. Daneben geht es aber auch um den demenzkranken Vater. Dieser Übergang zum Sentimentalen gelingt ihm geschickt. Besonders gut gefallen hat mir, dass er auch die ungeschönte Realität mit reinfließen lassen hat, z.B. wie schwer es ist, Schauspiel, Kinder und das Besuchen des demenzkranken Vater unter einen Hut zu bekommen. Es geht Hartmann aber auch um das große Ganze, weswegen sowohl historische Ereignisse wie den Mauerfall als auch aktuelle Entwicklungen in China oder die Bedeutung von Corona fürs Schauspiel beleuchtet. Insgesamt mal eine etwas andere Biografie, die mich durch Hartmanns Offenheit überzeugt hat.
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Familiengeschichte
Der bekannte Schauspieler Jörg Hartmann erzählt in dem Buch über seine Familie. Großen Raum nimmt sein Vater ein. Aber auch seine Kinder und sein Beruf werden vorgestellt. Mir hat das Buch gut gefallen. Der Autor erzählt sehr sachlich, mit großer Liebe zu seiner Familie und seinem Beruf, nimmt sich selbst aber nicht wirklich wichtig (so in Richtung Star), was ich als sehr angenehm empfunden habe. Ich hätte mir gewünscht, dass ein wenig mehr über seine Großeltern geschrieben wird, sicherlich war es für sie in der Nazizeit sehr schwer. Das wurde nur in wenigen Zeilen ausgeführt. Und außergewöhnlich gut hat mir aufgefallen, wie Jörg Hartmann über seinen Beruf reflektiert. Es wird ganz deutlich, welche Einschränkungen dieser Beruf (natürlich auch viele andere) für ein Familienleben bedeutet. Weniger gut gefallen hat mir, dass die Kapitel nicht mit einer Jahreszahl versehen wurden. So musste ich anfangs oft ein wenig ein raten, in welcher Zeit das entsprechende Kapitel gerade spielt. Doch insgesamt gibt es von mir eine Leseempfehlung
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Hatte mir mehr erwartet
In den letzten Jahren haben viele Schauspieler*innen autobiographische oder autofiktionale Bücher veröffentlicht, und normalerweise interessiere ich mich nicht dafür. Bei Jörg Hartmann war ich allerdings neugierig, da er auf mich sehr sympathisch, bodenständig und humorvoll wirkt, auch wenn er eher auf schwierige, oft negative behaftete Figuren abonniert scheint (Weißensee, Das Ende einer Nacht, Die vermisste Frau, Dortmunder Tatort). Jörg Hartmann schreibt überraschend persönlich, gibt teilweise tiefe Einblicke in seine Gedanken und Gefühle. Sehr berührend schildert er die letzten Besuche bei seinem dementen Vater und dessen Beerdigung. Eher nachdenkliche Passagen wechseln sich mit humorvollen ab, und an einigen Stellen musste ich laut lachen, etwa wenn er die Proben für ein Vorsprechen beschreibt, bei denen ein Mettbrötchen am Buffet eine Rolle spielt. Jörg Hartmann erzählt nicht chronologisch, sondern springt zwischen Begebenheiten aus der Kindheit und Aktuellem, zwischen seinen taubstummen Großeltern und seinen Schauspielberuf hin und her, dies allerdings sehr elegant, sprachgewandt und natürlich, so dass es stets flüssig zu lesen ist. Besonders gut gefielen mir die Passagen über Hartmanns Schauspielstudium, da diese mit viel trockenem Witz erzählt werden. Weniger anfangen konnte ich mit einigen Anekdoten aus dem Ruhrpott, diese wirkten teilweise sehr banal. In der zweiten Hälfte fällt das Buch leider meiner Meinung nach deutlich ab. Hartmann hadert mit den Problemen unserer Zeit, mit der Vergänglichkeit des Lebens, mit der Sattheit unserer Konsumgesellschaft. Allerdings fehlt mir in seinen Ausführungen der Tiefgang, und da ist nichts, was nicht den meisten von uns auch durch den Kopf geht. Das Buch zieht sich, Hartmann wirkt schwermütig und melancholisch. Etwas befremdet war ich von Hartmanns Art, andere Menschen zu bezeichnen. Eine der Krankenpflegerinnen seines Vaters nennt er immer nur "die Korpulente", einen Mann, dem er in China begegnete, den "Zahnramponierten" bzw. "Zahnlädierten". Über die neureichen Eltern eines Kindes aus der Kita seines Sohnes, bei denen seine Familie zum Kindergeburtstag eingeladen war, zieht er mit boshaftem Spott her. Auch wenn ich seine Antipathie gut verstehen kann, frage ich mich doch, ob hier nicht auch eine gehörige Portion Sozialneid mitspielt, und wie es sich für diese Familie anfühlen muss, wenn sie sich im Buch wiedererkennen sollte. Fazit: Für eingefleischte Hartmann-Fans ein empfehlenswertes, sehr persönliches und unterhaltsames Buch. Meine Erwartungen hat es leider nicht ganz erfüllt. Auch wenn Jörg Hartmann viel Sprachgefühl beweist und ich mir generell vorstellen könnte, ein weiteres Buch von ihm zu lesen, hat mich der Inhalt nicht überzeugt, da ich viele Passsagen als nichtssagend oder oberflächlich empfand.
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Lebendige Biographie
Der Roman DER LÄRM DES LEBENS von Jörg Hartmann ist eine besondere Biographie über eine Jugend im Ruhrgebiet und die vielfältigen Wege der Schauspielkunst. Jörg Hartmann ist in Herdecke großgeworden in einem umsorgenden Umfeld – seine liebevollen Eltern, aber auch andere Familienmitglieder sowie Freunde und Bekannte sind immer zur Stelle, wenn Bedarf besteht. Und ansonsten gibt es ganz viel Freiheit, die Jörg und seine Bezugspersonen genießen, so dass er sich stets geborgen und aufgehoben fühlt. Trotzdem war der Spieltrieb immer vorhanden, so dass er sich aufmacht zu den diversen Bühnen Deutschlands. Auch hier hilft ihm neben seiner Spielfreude seine authentische Art so manches Mal weiter und öffnet weitere Türen. Privat pflegt Jörg Hartmann eine liebevolle Beziehung zu seiner eigenen Familie mit Frau und Kindern. Auch hier spürt man den wertschätzenden Umgang miteinander, den er schon in seiner eigenen Kindheit erlebt hat. Insgesamt ein sehr persönliches und schönes Buch, in dem Jörg Hartmann über viele kleine Szenen seines Lebens erzählt – und das oft auch mit einem imaginären Augenzwinkern. Die diversen Stationen seines Lebens werden bunt gemischt beschrieben und eins lässt sich immer herauslesen: Die Liebe zum Leben und die soliden Wurzeln, die ihm mitgegeben wurden. Besonders!
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