Read more
Die Form einer Stadt, so schrieb Baudelaire, wandelt sich sprunghafter als das Herz eines Sterblichen.
Fünf Jahrzehnte nach seinem Aufenthalt in Nantes als Internatszögling unternimmt Gracq keine nostalgische Spurensicherung. Er entwirft eine atmosphärisch dichte Topologie der Stadt Nantes, er spürt den Verschränkungen von Traum und Wirklichkeit, von Geografie und Fantasie nach.
About the author
Julien Gracq, geboren 1910 in St. Florent-le-Vieil, großer Einzelgänger der französischen Literatur des 20. Jahrhunderts, dabei aber kritischer Beobachter des Literaturbetriebs; den Prix Goncourt (für Das Ufer der Syrten, 1951) lehnte er ab. Nach der anfänglichen Nähe zum Surrealismus (Auf Schloß Argol, 1938) wandte er sich später immer mehr einem fragmentarischen, nicht-fiktionalen Schreiben zu (Die engen Wasser, 1976, Rom. Um die sieben Hügel, 1988, Der große Weg, 1992). 2007 verstarb Julien Gracq.
Summary
Die Form einer Stadt, so schrieb Baudelaire, wandelt sich sprunghafter als das Herz eines Sterblichen. Fünf Jahrzehnte nach seinem Aufenthalt in Nantes als Internatszögling unternimmt Gracq keine nostalgische Spurensicherung. Er entwirft eine atmosphärisch dichte Topologie der Stadt Nantes, er spürt den Verschränkungen von Traum und Wirklichkeit, von Geografie und Fantasie nach.