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Hans bekommt von den Eltern den Auftrag, die Sachen seines Pflegebruders Arne zu verpacken und auf den Dachboden zu bringen. Stück für Stück stellen sich die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit ein.
Der zwölfjährige Arne kommt nach dem Tod seiner ganzen Familie als Pflegekind auf die Abwrackwerft von Harald Burger, der ein Freund seines Vaters war. Er soll in Hans, Wiebke und Lars neue Geschwister finden. Hans nimmt sich des neuen Bruders sofort an, die anderen betrachten ihn eher distanziert und eifersüchtig, obwohl Arne besonders Wiebke bewundert und alles daran setzt, sie zur Freundin zu gewinnen. Es gelingt ihm aber lange nicht, Anschluss an die Clique von Wiebke und Lars zu bekommen. Als er sogar seine Freundschaft zum alten Werftarbeiter Kalluk riskiert, um einer der ihren zu werden, kommt es zu einem Unfall, für den Arne sich verantwortlich fühlt. Er verschwindet spurlos.
About the author
Siegfried Lenz, 1926 im ostpreußischen Lyck geboren, gestorben 2014 in Hamburg, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Seit seinem Debütroman
Es waren Habichte in der Luft von 1951 veröffentlichte er alle seine Romane, Erzählungen, Essays und Bühnenwerke im Hoffmann und Campe Verlag. Mit den masurischen Geschichten
So zärtlich war Suleyken hatte er 1955 seinen ersten großen Erfolg, Sein Werk ist geprägt von der Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Problemen (z. B.
Der Mann im Strom, 1957, oder
Brot und Spiele, 1959) und mit dem Nationalsozialismus bzw. seiner Aufarbeitung. Zu Lenz' größtem Erfolg wurde der 1968 erschienene Roman
Deutschstunde. Bis heute ist die Geschichte eines Polizisten, der im Nationalsozialismus das Malverbot seines Freundes überwacht, eine bestechende Entlarvung eines pervertierten Pflichtgefühls. Das Buch wurde verfilmt, avancierte zur Pflichtlektüre an Schulen und war international ein großer Erfolg. Der
Deutschstunde folgten viele weitere große Romane (
Das Vorbild, 1973,
Heimatmuseum, 1978,
Der Verlust, 1981,
Exerzierplatz, 1985,
Die Auflehnung, 1994,
Landesbühne, 2009), welche Siegfried Lenz neben Schriftstellern wie Heinrich Böll, Günter Grass oder Martin Walser zu einem der wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren machte. Sein zweiter Roman Der Überläufer erschien postum im Jahr 2016 und wurde ein großer Erfolg. Für seine Bücher wurde er mit zahlreichen bedeutenden Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, dem Gerhart-Hauptmann-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte 2009.
Additional text
»Entfaltet eine melancholische, emotionale und leise daherkommende Atmosphäre.«
Report
»
Was Lenz in diesem Bändchen erzählt, gehört zum Anrührendsten, das deutsche Autoren in diesem Jahrzehnt geschrieben haben.
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