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Hilde Spiels Tagebuch von 1946 ist ein Zeitdokument besonderer Qualität. Es zeugt sowohl von der Scharfsinnigkeit der Autorin als auch - präzise und liebevoll beobachtet - vom übriggebliebenen Flair der bis in ihren Grundfesten erschütterten Stadt Wien. Nachdem Hilde Spiel 1936 vor den Nazis nach London geflüchtet war, kehrt sie als Nachkriegskorrespondentin nach Wien zurück. Feinfühlig und berührend schildert sie, was in der Stadt und in ihr selbst vorgeht, mit einer "fast blinden Passion für alle Verkörperungen des nur noch rudimentär und illusionär vorhandenen alten Österreich".
About the author
Hilde Spiel, geboren am 19. Oktober 1911 in Wien und dort aufgewaschen, war eine vielseitige Schriftstellerin und Journalistin. Als Kind jüdischer Eltern wurde sie dennoch katholisch erzogen. Sie besuchte die Reformschule der Eugenie Schwarzwald und studierte Philosophie und Völkerpsychologie. Promotion 1936. Bereits mit 22 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Roman. 1933 trat sie in die Sozialdemokratische Partei ein. Ende 1936 emigrierte sie nach London und heiratete ihren ersten Mann Peter de Mendelssohn. Ihre Kinder kamen 1938 und 1945 auf die Welt. 1963 kehrte sie nach Wien zurück und arbeitete für die "FAZ", die "Weltwoche", den "Guardian" und "Theater heute". Als Autorin von Romanen, Erzählungen, Essays und Erinnerungsbänden wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Goethe-Medaille des Goethe-Instituts für besondere Verdienste um die deutsche Sprache. Hilde Spiel starb am 30. November 1990 in Wien.
Summary
Hilde Spiels Tagebuch von 1946 ist ein Zeitdokument besonderer Qualität. Es zeugt sowohl von der Scharfsinnigkeit der Autorin als auch – präzise und liebevoll beobachtet – vom übriggebliebenen Flair der bis in ihren Grundfesten erschütterten Stadt Wien. Nachdem Hilde Spiel 1936 vor den Nazis nach London geflüchtet war, kehrt sie als Nachkriegskorrespondentin nach Wien zurück. Feinfühlig und berührend schildert sie, was in der Stadt und in ihr selbst vorgeht, mit einer „fast blinden Passion für alle Verkörperungen des nur noch rudimentär und illusionär vorhandenen alten Österreich“.