Description
Product details
Authors | Scott Alexander Howard |
Assisted by | Anke Caroline Burger (Translation) |
Publisher | Diogenes |
Original title | The Other Valley |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 20.03.2024 |
EAN | 9783257072822 |
ISBN | 978-3-257-07282-2 |
No. of pages | 464 |
Dimensions | 125 mm x 25 mm x 190 mm |
Weight | 402 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Liebe, Gerechtigkeit, Katastrophe, Pubertät, Trauer, Kanada, Schuld, Coming of age, Dystopie, Panem, Trauerbewältigung, Protagonistin, eintauchen, David Mitchell, Jenny Erpenbeck, Kazuo Ishiguro, kanadischer autor, Booktok, tiktok made me buy it, Alles, was wir geben mussten, booktok germany, Ruth Ozeki |
Customer reviews
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Regt zum Nachdenken an, aber komplex & distanziert
Scott Alexander Howard hat mit "Das andere Tal" sein Romandebüt gemacht, das sich durch eine Mischung aus Zeitreise und philosophischer Reflexion auszeichnet. Der Autor, promoviert in Philosophie und ehemaliger Postdoktorand in Harvard, wagt sich in seinem ersten Werk an ein komplexes Thema heran und setzt dabei auf eine packende Erzählweise. In "Das andere Tal" wird die Geschichte einer ungewöhnlichen Welt erzählt, in der die Zeit in verschiedenen Teilen des Tals um 20 Jahre versetzt ist. Die Protagonistin Odile entdeckt ein Geheimnis, das das Leben ihres Freundes Edme bedroht, und steht vor der Herausforderung, das ihr auferlegte Schweigen zu brechen. Das Buch erkundet die Themen Freiheit, Schicksal und die Konsequenzen von Entscheidungen auf fesselnde Weise. Meine Meinung zu "Das andere Tal" ist zwiegespalten. Während mich der Schreibstil des Autors fasziniert hat und ich die Idee der Zeitreise interessant fand, hatte ich dennoch Schwierigkeiten, mich in die Geschichte hineinzuversetzen. Der Wechsel zwischen verschiedenen Zeiten und Orten verwirrte mich oft, und die distanzierten Protagonist:innen haben es nicht geschafft, mich emotional zu packen. Gleichzeitig aber bietet das Buch reichlich Diskussionspotential und regt zum Nachdenken über philosophische Fragen an. Die düstere Atmosphäre und der trostlose Grundtenor der Geschichte sind aber weniger mein Fall. Insgesamt betrachtet ist "Das andere Tal" ein anspruchsvolles Werk, das eine Mischung aus Zeitreisethematik und philosophischer Reflexion bietet. Obwohl mich das Buch nicht komplett gecatcht hat und ich einige Kritikpunkte vor allem was die komplexe Handlung und die auf mich distanziert wirkenden Charaktere habe, fand ich den Schreibstil sehr gelungen und für alle die das mögen auch das Aufgreifen philosophischer Themen. Mein Fall ist es nicht wirklich. Daher vergebe ich 3 von 5 Sternen.
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Was würdest Du tun?
Die Geschichte von Odile hat mich absolut berührt und gefesselt. Ich fand die Vorstellung sehr bedrückend, in einem Tal gefangen zu sein welches durch hohe Zäune und Wachen begrenzt wird. Ich fand es ebenfalls sehr beklemmend zu lesen wie kontrolliert das Leben für Odile in dem Tal war und wie begrenzt beispielsweise ihre Wahl für einen Beruf war. Das Buch beschreibt finde ich sehr eindrucksvoll das Leben in einer Diktatur, gleichzeitig war es für mich eine sehr surreale Vorstellung unter Umständen 20 Jahre in die Vergangenheit oder 20 Jahre in die Zukunft reisen zu können. Viele Fragen nach dem was wäre wenn sind mir beim Lesen des Buches durch den Kopf gegangen. Die Geschichte handelt von Odile die mit 16 Jahren nicht nur ihren Freund und ihre erste heimliche Liebe Edme verliert, sondern sich durch diesen großen Schicksalsschlag auch ihr ganzes zukünftiges Leben verändert. Ein sehr mitreißender Roman der noch lange in mir nachklang.
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Spannende Grundidee, Umsetzung leider nicht besonders gelungen
Die Grundidee von Scott Alexander Howards Roman "Das andere Tal" laß sich für mich sehr interessant. Die angrenzenden Täler im Osten und Westen sind genau gleich, nur 20 Jahre zeitversetzt, entweder in die Vergangenheit oder die Zukunft. Nur in besonderen Fällen ist den Bewohnern der Besuch in einem der anderen Täler gestattet. Dies bedarf immer der Genehmigung des Conseils. Der Einstieg ins Buch ist gelungen, der Leser folgt der jungen Odile, die auf Wunsch Ihrer Mutter eine Ausbildung im Conseil anstreben soll. Der erste Teil des Buches hat mir gut gefallen und ist im Grunde ein Coming-of-Age Roman. Im Mitteilteil verliert sich die Geschichte leider immer mehr und konnte mich nicht mehr überzeugen. Erst am Ende kam wieder etwas Spannung auf, wobei doch sehr viele Logiklöcher vorhanden sind. Mich konnte "Das andere Tal" leider nicht überzeugen.
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Was wäre wenn…?
Was wäre wenn…? Hast du dich das auch schon so einige Male gefragt? Wenn das der Fall ist, dann ist das Buch eine wertvolle Leseerfahrung! Denn es spielt sich an einem ganz besonderen Ort ab. Verlässt man das Tal nach Westen, befindet man sich immer noch im selben Tal nur 20 Jahre in der Vergangenheit und verlässt man es nach Osten, befindet man sich 20 Jahre in der Zukunft. Doch so einfach ist es den Bewohnern nicht gestattet, die Grenzen zu passieren, dafür wurden bestimmte Regeln aufgestellt, welche eine Grenzüberschreitung nur in besonderen Fällen erlaubt. Also Odile die Eltern ihres Freundes Edme, welche aus der Zukunft zu Besuch kamen, erkennt, wusste sie, dass er bald sterben würde. Und ab da an begleitet man Odiles Leben und ihre Entscheidungen. Odile ist eine sehr authentische Protagonistin, welche Anfangs noch sehr fremdbestimmt ist und sich während der Geschichte immer mehr in Richtung Selbstbestimmtheit bewegt, dennoch war für mein Geschmack etwas zu wenig Charakterentwicklung vorhanden und auch die Tiefe der ganzen Charaktere war für mich nicht so richtig greifbar. Die Geschichte hat sich für mein Empfinden an einigen Stellen viel zu sehr gezogen und so richtig spannend wurde es dann erst ganz zum Schluss. Und dennoch war ich vom Ende wirklich sehr begeistert und mochte total wie sich dann alles zusammengefügt hat! Ich würde das Buch also mehr an Leute empfehlen die kein Problem damit haben, wenn sich eine Geschichte etwas in die Länge zieht und man nicht durchgehend eine Spannende, sondern mehr eine nostalgische Atmosphäre hat.
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Philosophisch interessantes Gedankenspiel, das sein Potential leider nicht ganz ausschöpft
Das Setting von "Das andere Tal" hat mich sofort neugierig gemacht. Ein Tal mit einem See und einer Stadt, eingefasst von einer Gebirgskette im Westen und einer Steppe im Osten, das sich in beiden Himmelsrichtungen wiederholt, wobei die Täler in Ostrichtung jeweils 20 Jahre versetzt in der Zukunft liegen, und in Westrichtung entsprechend jeweils 20 Jahre in der Vergangenheit. Besuche in einem Nachbartal sind nur in Trauerfall erlaubt, streng reglementiert und müssen von speziellen Gremien (Conseils) beider Täler genehmigt werden. Die Besucher dürfen sich nicht zu erkennen geben, nicht eingreifen und nur aus der Ferne beobachten. Die Geschichte um die Ich-Erzählerin Odile besteht aus zwei Teilen. Im ersten ist Odile 16 Jahre alt und wird zufällig Zeugin eines Besuchs aus dem Osten, in dem sie die Eltern von Edme erkennt, einem Jungen, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Hierdurch weiß sie, dass Edme bald sterben muss. Der 2.Teil spielt 20 Jahre später. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, und die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt. Allerdings habe ich mich etwas über die Figurenzeichnung gewundert. Odile erschien mir seltsam unbeteiligt und emotional kühl. Angesichts Edmes bevorstehenden Todes und ihrer ersten Verliebtheit hätte ich erwartet, dass sie stärker mit dem Schicksal hadert, Edme beschützen möchte und innere Konflikte um ihr Vorwissen eine größere Rolle spielen. Die anderen Figuren wirkten auf mich eher eindimensional und durchschaubar, es fehlten mir Ambivalenz und persönliche Entwicklungen. Generell empfand ich die Atmosphäre als auffällig kühl und empathiearm, was für einen Roman, in dem emotionale Belastung und starke Trauer angesichts eines Schicksalsschlags mit ausschlaggebend sind für eine Besuchserlaubnis in einem anderen Tal, beinahe paradox wirkt. Der promovierte Philosoph Howard bietet mit seinem Roman ein philosophisch höchst interessantes Gedankenspiel, das bemüht ist, die üblichen Widersprüche in Zeitreiseromanen zu vermeiden. Da mir Logik und Stringenz sehr wichtig sind, ist dies für mich ein großer Pluspunkt. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass Howard hier seiner Leserschaft noch deutlich mehr zutraut. So erfährt man nur oberflächlich von der Arbeit des Conseils und des Archivs, innere Strukturen bleiben unklar, und die Chance einer wirklich tiefgründigen Auseinandersetzung mit den Entscheidungskriterien für oder gegen eine Besuchspetition, der Abwägung von Nutzen und Risiken für den Einzelnen und die Gemeinschaft, die Ängste der Bevölkerung bei bevorstehenden Besuchen, bleibt ungenutzt. Auch sind die Folgen von Störungen, die durch Besucher hervorgerufen werden können, bei genauerem Hinsehen deutlich komplexer, als es im Buch zunächst den Anschein hat: Wenn ein Besuch aus dem Osten im Tal eine Störung verursacht, hat dies Auswirkungen auf die Existenz der Menschen in diesem und allen östlichen Tälern. Mit Voranschreiten der Zeit wird jedoch auch im ersten Tal westlich 20 Jahre später der Zeitpunkt erreicht, zu dem im Ausgangstal die Störung stattgefunden hat. Um Kontingenz zu erreichen, müsste nun ein Besuch aus dem Ausgangstal im Westtal dieselbe Störung hervorrufen. Doch was ist, wenn die damalige Störung im Ausgangstal dazu führt, dass der Grund für den auslösenden Besuch nicht mehr gegeben ist, etwa weil der zugrundeliegende Trauerfall hierdurch vermieden wurde? Dass dies dem Autor bewusst ist, klingt an, als Odile in Teil 2 Zeugin eines Fluchtversuchs wird und Überlegungen über die Konsequenzen für sich anstellt. Leider arbeitet er dies nicht stärker aus. Wendet man diesen Gedanken konsequent im Nachhinein auf das Buch an, erscheint manches in einem anderen Licht. Mich hat dieses Buch noch lange beschäftigt, v.a. hinsichtlich der komplexen Zusammenhänge, die sich erst bei gründlichem Durchdenken offenbaren. Bez. der Bewertung bin ich zwiegespalten. Einerseits hat mich die Idee des Buches wirklich begeistert, dennoch bleibt das Gefühl, dass hier das Potenzial nicht ausgeschöpft wurde.
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