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Nach dem Abitur 1964 zieht Einar Schleef zum Studium der Malerei an der Kunsthochschule Weißensee von Sangerhausen nach Ostberlin. Bereits nach einem halben Jahr wird er exmatrikuliert, weil er sich beleidigend über einen Professor geäußert hat. Zweieinhalb Jahre muß er sich"in der Produktion bewähren", dabei sammelt er erste Erfahrungen am Theater. 1967 wird er Schüler des Bühnenbildners Heinrich Kilger.
Auf abenteuerlichen Trampreisen nach Prag erlebt Schleef den"Prager Frühling"und dessen Ende. 1971 wird er Meisterschüler von Karl von Appen, einem Bühnenbildner Bertolt Brechts. Es kommt - in Zusammenarbeit mit B. K. Tragelehn - zu den ersten großen Theaterarbeiten: aufsehenerregenden, umstrittenen, rasch wieder abgesetzten und bald schon legendären Inszenierungen. Im Oktober 1976 benutzt er einen Arbeitsaufenthalt am Wiener Burgtheater zum Absprung in den Westen.
Das Tagebuch, unbestechliches Zeugnis des Lebens in Ost- und Westdeutschland, ist kein Fund unter nachgelassenen Papieren, sondern - nach Gertrud (1980/1984) und Droge Faust Parsifal (1997) - das dritte und letzte Hauptwerk des Autors, der daran bis zu seinem Tod am 21. Juli 2001 gearbeitet hat.
About the author
Einar Schleef wurde am 17. Januar 1944 in Sangershausen geboren und starb am 21. Juli 2001 in Berlin. Er ist heute hauptsächlich als Dramatiker und Regisseur bekannt, arbeitete aber auch als Bühnenbildner, Maler und Schauspieler. Er wurde mit seinen Stücken mehrfach zum Theatertreffen eingeladen und erhielt neben zahlreichen anderen Preisen auch den Mülheimer Dramatikerpreis 1995.
Winfried Menninghaus, geboren 1952, ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften an der FU Berlin.
Sandra Janßen, geb. 1973, studierte Literaturwissenschaft an der FU Berlin, in Paris wurde sie promoviert. Seit 2009 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Peter-Szondi-Insitut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der FU Berlin. Sie ist Mitherausgeberin der Tagebücher Einar Schleefs.
Summary
Nach dem Abitur 1964 zieht Einar Schleef zum Studium der Malerei an der Kunsthochschule Weißensee von Sangerhausen nach Ostberlin. Bereits nach einem halben Jahr wird er exmatrikuliert, weil er sich beleidigend über einen Professor geäußert hat. Zweieinhalb Jahre muß er sich »in der Produktion bewähren«, dabei sammelt er erste Erfahrungen am Theater. 1967 wird er Schüler des Bühnenbildners Heinrich Kilger.
Auf abenteuerlichen Trampreisen nach Prag erlebt Schleef den »Prager Frühling« und dessen Ende. 1971 wird er Meisterschüler von Karl von Appen, einem Bühnenbildner Bertolt Brechts. Es kommt – in Zusammenarbeit mit B. K. Tragelehn – zu den ersten großen Theaterarbeiten: aufsehenerregenden, umstrittenen, rasch wieder abgesetzten und bald schon legendären Inszenierungen. Im Oktober 1976 benutzt er einen Arbeitsaufenthalt am Wiener Burgtheater zum Absprung in den Westen.
Das Tagebuch, unbestechliches Zeugnis des Lebens in Ost- und Westdeutschland, ist kein Fund unter nachgelassenen Papieren, sondern – nach Gertrud (1980/1984) und Droge Faust Parsifal (1997) – das dritte und letzte Hauptwerk des Autors, der daran bis zu seinem Tod am 21. Juli 2001 gearbeitet hat. Die Ausgabe ist auf fünf Bände angelegt. Band 3 erscheint 2007 und umfaßt den Zeitraum von 1977 bis 1980, Schleefs erste Jahre im Westen.
Additional text
»Ein Glücksfall - für Literatur, Kunst, Theater und Wissenschaft -, dass Schleefs ›Tagebuch‹-Projekt nun in dieser umfassenden Form vorliegt.«
Report
"Einar Schleefs Maßlosigkeit kann man nun anhand seiner gesammelten Tagebücher anschaulich nachvollziehen: Mindestens vierhundert Seiten umfasst jeder der fünf Bände, die zugleich wütendes Vermächtnis und gezielte Selbststilisierung sind."
Karin Cerny profil 28