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Der Faschismus war eine der bedeutendsten politischen Kräfte des 20. Jahrhunderts und Quelle millionenfachen Unglücks. Das Geheimnis seiner Attraktivität erscheint angesichts der Horrorbilanz, die er hinterlassen hat, immer noch rätselhaft. Robert O. Paxton trägt zu einem neuen Verständnis des Phänomens bei. In einer vergleichenden Studie analysiert er, wie der Faschismus in den verschiedenen europäischen Ländern in Aktion trat, unter welchen Bedingungen er mächtig werden konnte und welche Gefahr noch heute von ihm ausgeht. In einer Zeit massiver sozialer und sicherheitspolitischer Herausforderungen neigen demokratische Gesellschaften dazu, bürgerliche Freiheiten zu beschneiden und nach rechts zu rücken. Das war in den zwanziger und dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts so, das kennzeichnet aber auch die Politik dieser Tage, sei es in Italien, den Niederlanden oder den USA. Paxton macht kenntlich, an welchen Punkten die zivilisatorischen Grenzen überschritten werden.
Die politische Verführungskraft des Faschismus ist nach wie vor vorhanden. Um so dringlicher ist es, seine Funktionsweise zu verstehen.
Faschisten rücken immer dann näher an die Macht, wenn die konservativen Kräfte der Gesellschaft beginnen, sich ihre Techniken auszuleihen.
About the author
Robert O. Paxton, geboren 1932, ist emeritierter Professor für Geschichte an der Columbia University, New York. Er hat zahlreiche Bücher über Europa und insbesondere Frankreich im 20. Jahrhundert veröffentlicht und wurde für seine Studien über Vichy-Frankreich mehrfach ausgezeichnet.