Description
Product details
Authors | Sehnaz Dost, Şehnaz Dost |
Publisher | Ecco |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 20.02.2024 |
EAN | 9783753001005 |
ISBN | 978-3-7530-0100-5 |
No. of pages | 272 |
Dimensions | 125 mm x 20 mm x 195 mm |
Weight | 323 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Migration, Einwanderung, Homosexualität, Berlin, Türkei, Trennung, Familienleben, Debüt, Zugehörigkeit, preisgekrönt, Deutsch-Türkisch, männlicher Protagonist, Diaspora, auseinandersetzen, Hengameh, Erzählerisches Thema: Identität / Zugehörigkeit, aydemir, Gümüsay, transgenerationell |
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Innere Einblicke
Das Buchcover von "ruh" ist malerisch gestaltet.
Ich habe den Titel erst als deutsches Wort (also wie "Ruhe") gelesen und erst später erfahren, dass "ruh" um türkischen "Geist, Gemüt, oder das Innere" bedeutet.
Die Geschichte handelt von dem dreißig-jährigen Cemal, der als Grundschullehrer arbeitet und eine kleine Tochter namens Ekin hat.
Cemal hat aber auch einen Freund und diese beiden Leben: das Leben mit Tochter und das mit seinem Freund, versucht er strikt voneinander zu trennen, was natürlich so manche Herausforderungen mit sich bringt.
Dieses Buch beschreibt die Suche von Cemal über seine eigene Identität. Dabei gibt es immer mal wieder gedankliche Reisen in seine Vergangenheit. Dabei geht es natürlich viel um seine türkische Herkunft und seine Familie. In diesem Zuge finde ich es super, dass es dafür ein Familien-Glossar für die bessere Übersicht gibt.
Insgesamt habe ich "ruh" gerne gelesen. Gegen Ende des Buches hatte ich das Gefühl, dass einige Dinge nicht richtig auserzählt wurden und mir etwas zu flüchtig behandelt wurden. -
Die Seele des Menschen
Ruh bedeutet in der islamischen Theologie die Seele oder der Geist des Menschen. Damit deutet der Buchtitel schon darauf hin, dass die Geschichte philosophische Bezüge hat. Und diese sind für mich nicht einfach zu verstehen. Das fängt bereits mit dem Ausgangspunkt an, dass der Protagonist Cemal nachts von seiner türkischen Großmutter träumt, die bereits kurz vor seiner Geburt gestorben ist. Diese soll wiedergeboren sein und alles, was sie sieht, soll wahr werden. Cemals Träume nehmen im Laufe der Geschichte zu, so dass für mich alles eine zu wirre Entwicklung nimmt. Sehr viel mehr konnte ich mit dem realen Geschehen in Gegenwart und Vergangenheit von Cemal anfangen, so dass die diesbezüglichen Passagen mir sehr viel besser gefallen haben. Hier geht es um das von ihm nie verarbeitete Trauma, von seinen Eltern bis zum Alter von acht Jahren alleine in der türkischen Heimat bei Verwandten zurückgelassen worden zu sein, weil diese als Gastarbeiter in Deutschland arbeiteten. Diese Erfahrung hat bei ihm Bindungs- und Verlustängste ausgelöst, die er auf seine kleine, bei seiner geschiedenen Frau lebende Tochter und seinen homosexuellen Freund überträgt. Interessant und aktuell ist auch, wie Cemal in seinem Alltagsleben als Grundschullehrer und Vater immer wieder auf Rassismus trifft.
Zum Formalen sei noch angemerkt, dass der Stammbaum am Ende des Buches sehr hilfreich ist. Hingegen habe ich ein Glossar vermisst, in dem die vielen türkischen Wörter und Sätze übersetzt werden, die häufig nicht selbsterklärend sind.
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