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Cosima und ihre Gang
Inhalt: --------------- Im Jahre 1899 lebt Cosima im Londoner "Heim für beklagenswerte Mädchen". Es wird so genannt, weil darin ausschließlich Mädchen mit Behinderungen aufgenommen werden, die gesellschaftlich betrachtet in einem "beklagenswerten" Zustand sind. Die meisten von ihnen haben Familien, die jedoch nicht in der Lage sind, sie aufgrund der Behinderung zu betreuen. Bei Cosima ist dies anders: Sie wurde schon als Baby abgegeben mit einem Stofftaschentuch, auf dem sich geheimnisvolle Hinweise auf ihre Eltern verstecken. Das Heim wird von den geizigen Geschwistern Herr und Frau Makel geleitet, die den Mädchen nur das Notwendigste bieten und sie Kinderarbeit (Taue zupfen, Hausarbeiten) verrichten lassen und ihnen den Zugang zum öffentlichen Leben verwehren. Doch Cosima ist clever und man sollte sie und ihre Freundinnen Diya, Mary und Pearl niemals unterschätzen! Vor allem mit Marys Planungstalent und Diyas Erfindungsgeist überlisten sie die Makels immer wieder, um ihren Aufenthalt erträglicher zu gestalten. Doch als der mysteriöse Lord Francis Fitzroy droht, das Heim aufzukaufen und die Mädchen für wissenschaftliche Experimente missbrauchen will, schmieden sie gemeinsam einen Plan, um ihm seinen wertvollsten Besitz zu stehlen und sein Vorhaben zu vereiteln. Mein Eindruck: --------------- "»Anscheinend wissen Sie nicht, wie unangebracht für diese Kinder der Kontakt mit … mit …« Auf der Suche nach Worten geriet sie ins Stocken. »… normalen Menschen ist. Man sollte sie weder sehen noch hören.« Die runzeligen Damen am anderen Tisch nickten zwischen ihren Teeschlürfern zustimmend. Cosima erschauderte. Klang, als wäre es Miss Makel am liebsten, ihre Schützlinge mitsamt ihren Behinderungen würden gar nicht existieren." In diesem Buch werden viele Themen zu einem großartigen Ganzen verwoben. Zum einen sind da Cosima und ihre Freundinnen. Jede von ihnen ist etwas Besonderes und ihre Behinderungen werden in diesem Buch zwar thematisiert, aber nicht dramatisiert. Sie lassen sich nicht unterkriegen und hecken mit Hilfe ihrer Freundschaft und ihrer Fantasie so allerlei Streiche aus, um das Leben im Heim erträglicher zu machen. Besonders begeistert hat mich Diyas Erfindungsgeist. Aus den vielen Teilen, die die Makels in den Jahren gesammelt und in ihrer Gerümpelkammer aufbewahrt haben, erschafft sie viele tolle Dinge, wie z. B. lange Greifarme, improvisierte Aufzüge für Rollstühle etc. Sie erinnerte mich etwas an MacGyver, wenn ich ehrlich bin. Ich bin mir nicht sicher, ob das alles so in der Realität funktionieren kann, aber der Ideenreichtum gefiel mir gut. Durch die Schilderungen und die schönen Schwarz-Weiß-Illustrationen ist diese Zeitreise ins alte London der Autorin gut gelungen. Auch die Art, wie das Thema Behinderungen und Inklusion hier behandelt wird, gefiel mir gut. Auf der einen Seite wird sehr gut beschrieben, wie damals (aber leider auch heute noch) Menschen von der Gesellschaft ausgeschlossen und vorverurteilt wurden. Auf der anderen Seite werden aber ihre besonderen Werte hervorgehoben und dass ihre Behinderungen in manchen Situationen sogar von Vorteil sein können. Die Handlung ist spannend durch den geplanten Diebstahl und die Rätsel um die geheimnisvolle Aggie sowie die Herkunft Cosimas. Dies alles ist zu einer spannenden und oft auch humorvollen Geschichte verwoben. Das Ende war stimmig und lässt einen auf die Fortsetzung freuen. So machen Geschichten über Inklusion Spaß: Cosima und ihre Gang sind alles andere als beklagenswerte Mädchen! Fazit: --------------- Spannende Inklusionsstory mit Fantasie, Spannung, Humor und MacGyver-Flair
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Ein etwas anderes Kinderbuch
Cosima lebt schon ihr ganzes Leben im Heim. Gegen die Tristesse des Alltags begeht Cosima kleine Diebstähle von Kuchen. Dann wird Lord Francis Fitzroy auf die Mädchen aufmerksam und will sie der Heimleitung abkaufen um mit ihnen ihre Ausstellungen zu bereichern. Ich fand die Bezeichnung "Heim für beklagenswerte Mädchen" richtig schlimm, war vielleicht 1899 normal, Kinder mit Beeinträchtigungen so zu nennen. Ich finde es furchtbar. Die Geschichte ist für mich auch schwierig zu bewerten, ich fand sie anders, nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Mir gefiel, dass die Kinder mit Beeinträchtigungen ein Buch bekommen haben und fand auch Cosima sehr interessant, denn Cosima hat ganz andere Pläne als der Lord. Die Übersetzung ist manchmal etwas zu "fortschrittlich" für den Zeiteaum, in dem Die Geschichte spielt. Geldern dürfte damals noch keine Rolle gespielt haben. Aber das nur am Rande. Alles in allem war es eine außergewöhnliche Geschichte mit außergewöhnlichen Chatakteren, die mich doch ganz gut unterhalten hat.
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