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In alltäglichen Interaktionen kommt es häufig vor, dass zwischen den Beteiligten ein Zustand relationaler Ungleichheit herrscht, der durch ein Ungleichgewicht der Kräfte, einen ungünstigen Kontext (zumindest für einen von ihnen) und einen unterschiedlichen Status gekennzeichnet ist. Die Diskrepanz zwischen den Positionen der Gesprächspartner in diesen Situationen bringt es mit sich, dass auf Mittel zurückgegriffen wird, die die Handlungsfreiheit des Gesprächspartners einschränken oder sogar neutralisieren, obwohl er/sie von einem privilegierten Status oder Umständen profitieren könnte. In diesem Buch geht es daher darum, verschiedene diskursive Strategien der Äußerung aufzuzeigen, die als indirekte oder Nebenstrategien fungieren, um einen ausgewogenen relationalen verbalen Austausch zu ermöglichen. Ausgehend von der Idee, dass die Botschaft in der Kommunikation nicht auf die sprachliche Aktualisierung beschränkt ist (jedes Verhalten ist eine Botschaft im Sinne der Palo-Alto-Gruppe), besteht im Großen und Ganzen eine Äquivalenzbeziehung zwischen dem Inhalt und der Aussage einerseits und zwischen der Beziehung und der Äußerung andererseits. Die von der Palo-Alto-Schule vorgeschlagene Bedeutung der Kommunikation setzt sich aus einer Inhaltskomponente und einer Beziehungskomponente zusammen.
