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Felix Philipp Ingold - man kennt ihn als dunklen Dichter, als eigenwilligen Übersetzer und anspruchsvollen Essayisten - überrascht mit einer Sammlung von Alltags- und Gelegenheitsgedichten, die in der Art eines poetischen Taschenkalenders Aphoristisches, Sprachspielerisches, Lyrisches, Triviales, Erinnertes, Geträumtes, Imaginiertes, Assoziiertes, An- und Aufgelesenes wie zufällig aufeinander folgen lässt. Was sich »wie zufällig« ausnimmt, ist aber das Ergebnis einer streng durchgehaltenen Schreibbewegung, der sich der Autor während eines Jahres unterzogen hat: jeden Tag, 366 mal, war ein Gedicht im stets gleichbleibenden Umfang von drei Zeilen zu notieren, wobei grundsätzlich jeder Impuls - eine Zeitungsschlagzeile, eine sinnliche Wahrnehmung, eine auftauchende Reminiszenz - genutzt und umgesetzt werden konnte. Bisweilen gibt es Doppelungen und Variationen, manchmal auch, bedingt durch Müdigkeit und Vergesslichkeit, Ausfälle und also Leerstellen im Text.
Das strenge Exerzitium jedoch ist dem Buch nicht anzusehen: Auf den Tag enthält nicht nur genaue Gedichte, sondern vor allem Witz, Sprachfantasie, Gedankenreichtum und Schönheit. Die Arbeit eines Dichters eben.
About the author
Felix Philip Ingold, lebt und arbeitet nach langjähriger Lehr- und Forschungstätigkeit als Schriftsteller, Publizist und Übersetzer in Romainmôtier/VD. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören der Petrarca-Preis für literarische Übersetzung, der Ernst-Jandl-Preis für Lyrik, der Erlanger Preis für Übersetzung als Poesie und der Basler Lyrik-Preis.
Summary
Felix Philipp Ingold – man kennt ihn als dunklen Dichter, als eigenwilligen Übersetzer und anspruchsvollen Essayisten – überrascht mit einer Sammlung von Alltags- und Gelegenheitsgedichten, die in der Art eines poetischen Taschenkalenders Aphoristisches, Sprachspielerisches, Lyrisches, Triviales, Erinnertes, Geträumtes, Imaginiertes, Assoziiertes, An- und Aufgelesenes wie zufällig aufeinander folgen lässt. Was sich 'wie zufällig' ausnimmt, ist aber das Ergebnis einer streng durchgehaltenen Schreibbewegung, der sich der Autor während eines Jahres unterzogen hat: jeden Tag, 366 mal, war ein Gedicht im stets gleichbleibenden Umfang von drei Zeilen zu notieren, wobei grundsätzlich jeder Impuls – eine Zeitungsschlagzeile, eine sinnliche Wahrnehmung, eine auftauchende Reminiszenz – genutzt und umgesetzt werden konnte. Bisweilen gibt es Doppelungen und Variationen, manchmal auch, bedingt durch Müdigkeit und Vergesslichkeit, Ausfälle und also Leerstellen im Text. Das strenge Exerzitium jedoch ist dem Buch nicht anzusehen: Auf den Tag enthält nicht nur genaue Gedichte, sondern vor allem Witz, Sprachfantasie, Gedankenreichtum und Schönheit. Die Arbeit eines Dichters eben.