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Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine endete das »Ende der Geschichte« (Francis Fukuyama). Unter dem Eindruck dieser Zeitenwende verhandelte die Rechts- und Staatswissenschaftliche Sektion der Görres-Gesellschaft im September 2022 über die Sicherheitsordnung in Europa. Der Sammelband umfasst die in Aachen gehaltenen Referate. Sie reichen vom sachverständigen Zeugenbericht des früheren deutschen Botschafters in der Ukraine über eine zeithistorische Einordnung, Referaten zur völker- und völkerstrafrechtlichen Bewertung des Krieges und seiner Vorgeschichte bis hin zu einem Hintergrundbeitrag zu inner-orthodoxen religiösen Konfliktlinien zwischen Russland und der Ukraine. Die Referate werfen einerseits analytisch den Blick zurück auf verpasste Chancen und die zunehmende Entzweiung zwischen Russland und dem »Westen«, wagen andererseits mit der gebotenen Vorsicht auch Ausblicke nach vorne und fragen nach den Grundzügen einer zukünftigen europäischen Sicherheitsordnung.
List of contents
Ernst ReichelZwischen Freiheit und Krieg. Der Konflikt um die Ukraine seit den Maidanprotesten 2013/14Martin AustDas Ende der Geschichte. Russland und der Westen 1992 - 2022 in zeitgeschichtlicher PerspektiveAngelika NußbergerEntzweiung im Völkerrecht. Das Ringen um die Deutung des Völkerrechts zwischen Russland und dem Westen 1992-2022Noëlle QuénivetTerritorial Conflicts on the Territory of the Former Soviet Union. Stabilised de facto Regimes between Territorial Integrity, the Right of Self-determination, and the Interests of Third PartiesKai AmbosStumpfes oder schneidiges Schwert der Justitia? Der Beitrag des Völkerstrafrechts zur Durchsetzung völkerrechtlicher NormenAndriy MykhaleykoDer Ukraine-Krieg als religiöser Konflikt? Die Auseinandersetzung um die Autokephalie der Orthodoxen Kirche in der UkrainePhilipp SauterDie nuklearen Gefahren in der Ukraine. Die Antwort des Völkerrechts auf die zerstörerische Wirkung des Atomkerns im KriegAutoren und Herausgeber
About the author
Prof. Dr. Matthias Friehe, Studium der Rechtswissenschaft in Marburg, Kaliningrad und Poitiers, Promotion durch die Philipps-Universität Marburg bei Prof. Dr. Steffen Detterbeck zur Dienstherrnfähigkeit der Kirchen. Referendariat im Bezirk des OLG Frankfurt a. M. Seit 2018 Qualifikationsprofessor für Staat- und Verwaltungsrecht an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht in Wiesbaden. Seit 2020 Leiter der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Sektion der Görres-Gesellschaft. Forschungsschwerpunkte u.a. im Parlamentsrecht, Wahlrecht, Staatsangehörigkeitsrecht, Religionsverfassungsrecht, Kulturgüterschutzrecht und Beamtenrecht.
Prof. Dr. Arnd Uhle, Studium der Rechtswissenschaften an der Juristischen Fakultät der Universität Bonn, Promotion und Habilitation an der Juristischen Fakultät der Universität München. Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, insbesondere für Staatsrecht, Allgemeine Staatslehre und Verfassungstheorie an der Juristenfakultät der Universität Leipzig, Leiter der dortigen Forschungsstelle 'Recht und Religion' sowie Richter des Verfassungsgerichtshofes des Freistaates Sachsen. Autor u.a. im Grundgesetz-Kommentar von Maunz/Dürig, im Handbuch des Staatsrechts, im Handbuch der Grundrechte sowie in weiteren Standardwerken. Mitglied im Vorstand der Deutschen Vereinigung für Parlamentsfragen sowie im Vorstand der Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft, zugleich Leiter der Sektion für Rechts- und Staatswissenschaft der Görres-Gesellschaft. Berater der Kommission VIII (Wissenschaft und Kultur) der Deutschen Bischofskonferenz sowie Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates des Instituts für Staatskirchenrecht der Diözesen Deutschlands. Ausgezeichnet u.a. mit dem Wissenschaftspreis des Deutschen Bundestages und dem Friedwart-Bruckhaus-Förderpreis der Hanns Martin Schleyer-Stiftung.