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Die Umwelt unterliegt einem stetigen Wandel. Trotz umfassender Prüfung von Umweltvorgaben in Anlagenzulassungs- und Planfeststellungsverfahren können später, etwa infolge naturräumlicher Veränderungen oder neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, unvorhergesehene Konflikte zwischen bestandskräftig zugelassener Tätigkeit und Natur eintreten. Kann die Tätigkeit hier unverändert fortgeführt werden oder bedarf es einer Beschränkung des zugelassenen Bestandes? Welchen Einfluss hat das Unionsrecht auf den notwendigen Ausgleich zwischen Bestands- und Umweltinteressen? Die Autorin geht diesen Fragen mit Blick auf die Vorgaben des europäischen Artenschutz-, Habitatschutz- sowie Umweltschadensrechts nach. Dargelegt wird, welche materiellen Anforderungen das EU-Umweltrecht an bestandskräftig zugelassene Tätigkeiten stellt. Ferner erfolgt eine Auseinandersetzung mit behördlichen Durchsetzungsinstrumentarien, differenzierend nach immissionsschutzrechtlich genehmigten und planfestgestellten Vorhaben.Die Arbeit wurde mit dem Wolf-Rüdiger-Bub-Preis 2023 ausgezeichnet.
List of contents
Einleitung1. Grundlegendes zum nationalen Bestandsschutzverständnis sowie den Anforderungen an die Umsetzung von EU-RichtlinienBestandsschutz im nationalen Recht - Allgemeine Anforderungen an die Umsetzung von EU-Richtlinien und denkbare Einflüsse auf den Bestandsschutz - Zusammenfassung und Folgerungen für die weitere Untersuchung2. Die Einflüsse des EU-Artenschutz- und Habitatschutzrechts auf den BestandsschutzEinführung - Die Bedeutung des Habitatschutzrechts für bestandskräftig zugelassene Vorhaben - Die Bedeutung des EU-Artenschutzrechts für bestandskräftig zugelassene Vorhaben - Handlungsinstrumente zur verfahrensrechtlichen Durchsetzung der
33 Abs. 1 S. 1, 44 Abs. 1 BNatSchG gegenüber bestandskräftig zugelassenen Vorhaben - Fazit: Relativierung des Bestandsschutzes durch das europäische Arten- und Habitatschutzrecht?3. Einflüsse des Umweltschadensrechts auf den BestandsschutzEinführung: Die Grundzüge des Umweltschadensrechts - Zur Bedeutung einer behördlichen Zulassungsentscheidung im umweltrechtlichen Haftungsregime - Fazit4. Zusammenfassung in ThesenLiteratur- und Stichwortverzeichnis
About the author
Danbi Cho studierte Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und legte im Jahr 2015 ihr erstes Juristisches Staatsexamen ab. Im selben Jahr begann sie ihr Rechtsreferendariat am Kammergericht Berlin, unter anderem mit Station beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). 2017 legte sie ihr Zweites Staatsexamen ab. Von 2018-2021 war sie promotionsbegleitend als Juristische Mitarbeiterin bei der Sozietät Linklaters tätig. Seit 2022 arbeitet sie bei der Sozietät Linklaters als Rechtsanwältin im Umwelt- und Planungsrecht.
Report
»Die Monographie verdeutlicht einmal mehr, dass das europäische Umweltrecht das nationale Recht in verschiedener Hinsicht beeinflusst und auch hergebrachte Rechtsfiguren im Lichte des europäischen Rechts betrachtet werden müssen. Die Bewältigung der Aufgabe, diese Einflüsse im Hinblick auf die Bestandschutzthematik zu analysieren, ist der Verfasserin in der - stilistisch gut lesbaren Monographie - gelungen.« Dr. Malte Petersen, in: Deutsches Verwaltungsblatt, 13/2025