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Die GmbH-Gesellschafterliste ist in ihrer Konzeption keine Neuschöpfung des Gesellschaftsrechts, sondern dient - ähnlich den allgemeinen Publizitätsträgern des BGB - dem Ausweis einer bestimmten Rechtsposition. Gleichwohl nimmt sie eine Sonderrolle ein und leidet in der Rechtsanwendung an Brüchen, die sich als Folge irrtümlicher Dogmatik für den betroffenen Gesellschafter spätestens dann schmerzlich offenbaren, wenn er gegen seinen Willen »aus wichtigem Grund« durch Beschluss seiner Mitgesellschafter aus der Gesellschaft ausgeschlossen und aus der Gesellschafterliste voreilig gestrichen wird.
Parallel zu ihrem historischen Vorbild und aktienrechtlichen Pendant, dem heutigen Aktienregister, zeigt der Autor die Fortentwicklung der Gesellschafterliste auf und beleuchtet kritisch ihre Handhabung in Wissenschaft und Praxis. Ausgehend von der Kernthese, dass die
16, 40 GmbHG einen aufeinander abgestimmten Rechtsscheintatbestand zugunsten der Gesellschaft bilden, wird schließlich ein Konzept zur verbandsinternen Rechtsstellung und Haftung desjenigen erarbeitet, der zu Unrecht (nicht) in der Gesellschafterliste als Verbandsmitglied ausgewiesen wird.
List of contents
A. Einführung
Anlass und Gegenstand der Untersuchung - Gang der Darstellung
B. Dogmatik der Gesellschafterliste
Aktienregister und Gesellschafterliste als Informationsträger - Eintragung des Namensaktionärs in das Aktienbuch / Aktienregister - Eintragung des Gesellschafters in die GmbH-Gesellschafterliste - Ergebnis zur Eintragung des Gesellschafters in das Aktienregister / die Gesellschafterliste
C.
16, 40 GmbHG als gesetzlicher Rechtsscheintatbestand zugunsten der Gesellschaft
System des Rechtsscheins im Zivilrecht - Rechtsschein der Falscheintragung in die Gesellschafterliste - Ergebnis zu
16, 40 GmbHG als gesetzlicher Rechtsscheintatbestand zugunsten der Gesellschaft
D. Stellung des Listengesellschafters in der GmbH
Ausübung von Mitgliedschaftsrechten - Haftung für Mitgliedschaftspflichten - Rechtsverhältnis zwischen Gesellschafter und Scheingesellschafter
E. Abschließende Thesen
Literatur-, Quellen- und Stichwortverzeichnis
About the author
Christian Conrad studierte von 2013 bis 2019 Rechtswissenschaften an der Universität Passau und der University of Iceland. Parallel arbeitete er mit Beginn des universitären Schwerpunktstudiums als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, insbesondere Finanz- und Steuerrecht (Prof. Dr. Rainer Wernsmann). Nach erfolgreichem Abschluss der Ersten Juristischen Staatsprüfung war er bis 2021 promotionsbegleitend als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht (Prof. Dr. Holger Altmeppen) tätig. Seit 2022 befindet er sich im juristischen Vorbereitungsdienst am Thüringischen Oberlandesgericht in Jena.