Description
Product details
Authors | Mikki Brammer |
Assisted by | Carolin Müller (Translation) |
Publisher | Knaur |
Original title | The Collected Regrets of Clover |
Languages | German |
Product format | Paperback / Softback |
Released | 01.11.2023 |
EAN | 9783426529591 |
ISBN | 978-3-426-52959-1 |
No. of pages | 400 |
Dimensions | 183 mm x 33 mm x 242 mm |
Weight | 476 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Freundschaft, Grossvater, Trauer, Trost, Hausboot, erste Hälfte 21. Jahrhundert (2000 bis 2050 n. Chr.), Reisen, New York, New York Times, Lebensmut, New York City, Liebesgeschichten, Fremde Kulturen, Central Park, Sterbebegleitung, große Liebe, Liebesgeschichte, Vermächtnis, warmherzig, Maine, Doula, Seelenverwandte, letzte Worte, Matt Haig, Sterbebegleiterin, Die Mitternachtsbibliothek, leichtlesen, Jo Leevers, gefühlvolle Unterhaltung, Knaur Paperback, lebensbejahende Lektüre, Mikki Brammer, Sterbe-Doula, Kindheit Großeltern, Clover, The collected regrets of Clover deutsch, This beautiful life |
Customer reviews
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Vorhersehbar und enttäuschend
Der Knaur Verlag hat "Dieses schöne Leben", den Debütroman der australischen Autorin Mikki Brammer, veröffentlicht. Das in schönen Farben und Prägedruck gestaltete Cover ist ein Hingucker, und der Klappentext machte mich sehr neugierig. Aufgrund der Thematik hatte ich auf tiefgründige Lektüre gehofft - doch ich wurde enttäuscht.
Die Ich-Erzählerin Clover hat bereits mit 5 Jahren ihre erste Begegnung mit dem Tod. Ihr Lehrer in der Vorschule fällt vor den Augen der Kinder tot um. Während die Kinder in Panik geraten, hält Clover die Hand des Lehrers. Ein Jahr später sterben ihre Eltern auf einer Chinareise bei einem Bootsunfall. Daraufhin holt ihr Großvater Patrick, ein Biologieprofessor, das Kind zu sich.
Die Jahre vergehen, mittlerweile ist Clover 36 Jahre alt. Sie lebt sehr zurückgezogen mit ihrem Hund George und den beiden Katzen in der kleinen New Yorker Wohnung des Großvaters. Eine Liebesbeziehung hatte sie noch nie, ihr einziger Freund ist der 87-jährige Leo, ein Nachbar und Freund ihres Großvaters. Ihren Lebensunterhalt verdient Clover als Sterbebegleiterin. Mittlerweile hat sie fast 100 Menschen sterben sehen. In einem Death-Café, in dem sich Menschen treffen, um über den Tod zu reden, lernt sie Sebastian kennen. Dieser bittet sie, seine schwerkranke Großmutter Claudia während ihrer letzten Tage zu begleiten ...
Der Roman ist in einfacher Sprache geschrieben und liest sich flüssig. Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt, im Hier und Jetzt begleiten wir Clover durch ihren Alltag, während sich auf der zweiten Ebene nach und nach ihre Vergangenheit aufblättert. Wir erleben die kleine Clover, die nach dem Tod der Eltern beim Großvater aufwächst und erfahren den Grund, der zu ihrer sehr speziellen Berufswahl führte. Wir sehen aber auch die einsame Frau, die heimlich ihre Nachbarn beobachtet und sich immer wieder die gleichen Liebesfilme ansieht.
Der erste Teil des Buches hat mir gut gefallen. Das Thema Sterbebegleitung nimmt ziemlich viel Raum ein, die Geschichte ist fesselnd zu lesen. Es gibt dann einige Wendungen, die Handlung wird zunehmend unglaubwürdig, vorhersehbar und driftet mit den Liebesgeschichten ins Kitschige ab. Der endgültige Abschied mit weisen Abschiedsworten ist vollkommen unrealistisch dargestellt. Diese romantisierende Darstellung des Ablebens fand ich unerträglich.
Auf seiner Rückseite wird das Buch als "berührend, klug und hoffnungsvoll" beworben. An einigen Stellen fand ich es zwar berührend, aber es war in meinen Augen weder klug noch hoffnungsvoll. Ich fand die Thematik des Buchs sehr interessant, habe mir viel Tiefgang erhofft und mich auf die Lektüre gefreut. Vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch, der Roman hat mich leider nicht überzeugen können.
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Liest sich wunderbar
Clover ist schon seit ihrer jüngsten Kindheit an dem Tod interessiert, jedoch nicht des Sterbens wegen. Nun als Erwachsene arbeitet sie als Sterbe-Doula und begleitet dabei Sterbende auf ihrem Weg. Dieser Beruf stößt bei anderen Menschen eher auf Ablehnung, daher hat Clover eigentlich keine Freunde, außer den über 80-jährigen Nachbarn. Doch dann treten gleich mehrere Menschen in ihr Leben, die sich nicht von ihrem Beruf abschrecken lassen.
Diese Geschichte von Clover liest sich wirklich wunderbar. Es ist erstaunlich mit welcher Leichtigkeit, aber auch wie emotional, die Autorin über den Umgang mit den Tod schreiben kann. Clover war mir sehr sympathisch und daher habe ich stets gehofft, dass sie es schafft, auch ihr Leben mal lebenswert zu machen. Aus der Figur Sebastian bin ich nicht ganz schlau geworden. Claudia war hingegen wirklich klasse, auch wenn ihre Situation sehr schmerzlich für alle war. Insgesamt kann ich das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen. Für mich war es ein Lesehighlight. -
Lesenswert
Clover, Mitte 30 und noch sehr unbeholfen in privaten Beziehungen, hat dafür das Talent Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Sie hat sich für diesen Berufsweg aus einem ganz persönlichen Grund entschieden und Erfahrungen gesammelt, sodass sie sich bis auf den wenigen Kontakten, die sowieso bald das Zeitliche segnen, keine weitere Menschen an sich ranlässt.
Ich finde den Roman ganz wunderbar geschrieben. Beim Lesen habe ich mir so viele Stellen markiert, wie in sonst keinem zweiten Roman bisher. Die Sprüche sind tiefgründig und wecken im Leser wirklich nach dem Motto leben zu wollen, dass man keine zweite Chance im Leben erhalten wird und daher jetzt das Leben genießen soll.
Gleichzeitig fand ich die Protagonistin etwas seltsam dargestellt. Sie war nach ihrer Schulzeit durch die Welt gereist, hat in Paris ihren Master abgeschlossen und in Asien verschiedene Erfahrungen für ihren späteren Berufsweg gesammelt. Und so eine Person endet wirklich mit Mitte 30 so einsam? Ohne eine Beziehung oder eine Freundin? Das wirkt bis jetzt für mich unlogisch und unrealistisch, aber wenn man dieses kleine Detail übersieht, ist der Roman absolut lesenswert! -
Leichtfüßig erzählte tiefschürfende Geschichte
Mikki Brammer (oder der Verlag) hat Mumm: Einer Geschichte über das Sterben den Titel „Dieses schöne Leben“ zu geben, könnte man auf den ersten Blick als verwegen bezeichnen – sachlogisch ist es aber wohl korrekt, denn Tod und Leben hängen unmittelbar zusammen.
Erzählt wird das Thema über Clovers Geschichte: Sie lebt ein sehr zurückgezogenes Leben bei ihrem Opa, einem Professor. Bücher, Wissen, Reflektiertheit spielen also eine große Rolle in ihrem Leben. Als sie verreist, stirbt er plötzlich und über Clovers Auseinandersetzung mit seinem einsamen Tod lässt sie sich zur Sterbehelferin ausbilden, wofür sie mit ihrer Art prädestiniert scheint. Doch nun zieht sie sich immer mehr zurück und durch die Hilfe für andere droht sie selbst auf der Strecke zu bleiben. Dem sind jedoch zwei glückliche Zufälle vor: Dass ihre neue Nachbarin sich für Clovers Tätigkeit interessiert und Clovers Klientin Claudia, die sie eine verflossene Liebe suchen lässt, schickt sie auf die „Umlaufbahn Leben“.
Wer sich nicht mit dem Thema Tod und Sterben auseinandersetzen will, sollte dieses Buch nicht lesen, das sei vorab gesagt. Denn das spielt eine sehr große Rolle im Leben der Protagonistin Clover, die schon früh mit dem Thema konfrontiert wurde (bei ihrem Opa wächst sie nicht von ungefähr auf und es gibt noch mehr solcher Momente, der Tod ihres Opas ist letztlich „nur“ der Auslöser für ihre Sterbebegleiter-Entscheidung …). Und da das Buch gerade anfänglich sehr stark um das Thema kreist, kann der Einstieg schwerfallen. Zunehmend mehr kommt aber im wahrsten Sinne des Wortes Leben rein, was stark mit dem Eintritt zweier Figuren in Clovers Leben zusammenhängt: Ihre quasi Antagonistin Silvie (lebensfroh, offen, lässt nichts aus – allerdings auch Clover und das Thema Sterben nicht) und Claudia, die trotz ihres nahen Todes sehr lebendig wirkt – weil sie ein gutes Leben hatte. Diese „Konstruktion“ ist zwar naheliegend und man könnte sie als „alles schon mal gelesen“ abtun, aber zum einen funktioniert sie und zum anderen geht es hier ohnehin weniger um Handlung bzw. Figurenkonstellation, sondern mehr um die grundlegende Aussage und die Art, wie die Geschichte erzählt wird. Natürlich geht es darum, sich selbst zu finden, aber auch einen Weg, sich mit dem Tod (dem nahestehender Personen, aber auch dem eigenen) auseinanderzusetzen, ein Thema, das in den meisten Gesellschaften viel zu sehr „tabuisiert“ wird. So kommt es denn auch, dass man vieles, worüber Brammer schreibt, nicht weiß: Es gibt Doulas fürs Sterben (auch das ist wie schon die Titelgebung sachlogisch, sowohl bei Eintritt ins und Austritt aus dem Leben für die „Handelnden“ eine solche Person zu haben). Doch das eigentlich Besondere an dieser Geschichte ist m. E. die Erzählweise: Erzählt wird aus Clovers Perspektive, teils in Rückblenden und das in einem erstaunlich leichten, aber liebevollen Ton, der aber nicht ins Pathetische abdriftet. Damit sorgt die Autorin für eines dieser Bücher, bei denen man unbedingt wissen will, wie es endet, gleichzeitig aber nicht will, dass es endet. Hätte das Buch nicht die eine oder andere Länge gehabt, hätte diese leichtfüßig erzählte tiefschürfende Geschichte die volle Punktzahl bekommen. -
Steigert sich
Clover ist Sterbebegleiterin. Ansonsten ist sie (sorry für den Ausdruck) „eine arme Sau“, denn sie hat so gut wie keine sozialen Kontakte, keine Freunde und ist einsam. Von einem schönen Leben kann keine Rede sein…
Die ersten 150 Seiten des Buches waren extrem schwierig für mich. Denn es ging nur um den Tod. Gut, den Teil der Sterbebegleitung fand ich in Ordnung und oft sehr berührend. Aber Clover hat nichts anders als den Tod: sie hat Thantalogie studiert und sie besucht als einzige Freizeitaktivität Death-Cafés. Ich habe mich mit dem Tod beschäftigt und in unserer Familie wird er nicht verschwiegen. Aber hier die ganze Zeit nur damit beschäftigt zu sein, machte mich depressiv und gleichzeitig fühlte ich mich genervt. Wie kann ein Leben so schieflaufen. Clover sieht die Welt nur durch Liebesfilme, steigert sich da rein und wenn in echt jemand nicht dem entspricht, zieht sie sich beleidigt und oft zu Unrecht verletzt auf Jahre in ihr Schneckenhaus zurück. Sie hätte dringend psychologische Hilfe gebraucht. Das alles ist supergut beschrieben und lesbar, nur das Thema machte mich immer reizbarer und ich wollte tatsächlich das Buch abbrechen.
Allerdings änderte es sich danach. Da passieren viele gute Dinge und es fallen kluge Sätze und das Buch dreht sich. Und die Autorin schafft es, dass es an keiner Stelle unrealistisch wird und vor allem nicht kitschig. Ich hatte dies auch für das Ende befürchtet – aber nein, auch hier gut gelungen. Und so wird dieses Buch dann eben doch noch richtig gut und ich kann eine Leseempfehlung ausprechen.
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