Description
Product details
Authors | Anne Becker |
Publisher | Beltz |
Languages | German |
Age Recommendation | from age 11 |
Product format | Hardback |
Released | 19.07.2023 |
EAN | 9783407757593 |
ISBN | 978-3-407-75759-3 |
No. of pages | 173 |
Dimensions | 140 mm x 15 mm x 220 mm |
Weight | 313 g |
Subjects |
Children's and young people's books
> Children's books up to 11 years of age
Schule, Freundschaft, Armut, Pubertät, Stricken, Streit, empfohlenes Alter: ab 11 Jahre, Freundinnen, erwachsen werden, Beltz & Gelberg, Königin des Sprungturms, Kinder/Jugendliche: Freundschaftsgeschichten, Die beste Bahn meines Lebens, Tanz der Tiefseequalle, Yarn-Bombing, preteens |
Customer reviews
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Eine ungewöhnliche Freundschaftsgeschichte
Cover:
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Das Titelbild ist sehr farbenfroh und das sonderbare Bild eines umhäkelten Baumes mit zwei herunterhängenden Beinpaaren und den farbigen Schnüren weckt gleich die Neugierde. Irgendwie gefällt es mir, dass man bewusst die Gesichter der Mädchen weggelassen hat und so mehr Raum für die Vorstellung gibt.
Inhalt:
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Matea, von allen Mats genannt, ist die Tochter der Pfarrerin und wird daher als neu hinzugezogenes Mädchen besonders oft angesprochen. Dies ist ihr sehr unangenehm, weswegen sie aus Schüchternheit so gut wie nie mit Menschen spricht. Ausnahme: Ihre Familie und ihre Freundin Charlotte. Und die alte Frau Loose, die ihrer Schüchternheit das erste Mal einen Namen gab: Madame Schüchtern. Sie ist eine Riesenkrake, die sich immer verknotet, wenn sich Mats nicht wohlfühlt und daher nicht sprechen kann. Frau Loose hat Mats auch das Häkeln beigebracht. Seitdem häkelt sie gerne und oft, weil sie dies beruhigt. Und dann kommt Ricci neu in die Klasse. Sie ist das genaue Gegenteil von Mats: laut und sie kümmert sich nicht um Regeln. Aber sie setzt sich für Mats ein, wenn andere sie ärgern und lässt Mats sie selbst sein. Doch Ricci hat ein Geheimnis und ihr eigenen Probleme und eines Tages ist sie verschwunden.
Mein Eindruck:
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"Ich antwortete nicht. Natürlich nicht. Das lag an Madame Schüchtern, der Tiefseekrake in meinem Bauch. Sie hatte sich vor Schreck zu einem großen, harten Ball zusammengerollt. Schon klar, dass es die nicht in echt gab. Aber der riesige Kloß, der von unten gegen meinen Hals drückte, fühlte sich genau so an - Antworten unmöglich."
Ein kleines Buch, das es in sich hat. Die Geschichte ist vollständig aus Mats Sicht geschildert. Besonders gut gefallen hat mir das Bild einer Krake als Symbol für Mats Schüchternheit. Das führte bei mir zu Kopfkino und oft musste ich schmunzeln. So konnte man ihre Gefühle viel besser nachvollziehen.
Die Geschichte erzählt abwechselnd vom ersten Tag des Kennenlernens die Tage der gemeinsamen Zeit MIT Ricci, immer unterbrochen von den einzelnen Tagen OHNE Ricci, also nach Riccis Verschwinden. Durch diese besondere Art von Countdown wird permanente Spannung erzeugt und das Geheimnis von Ricci enthüllt sich nach und nach. Bei der Entstehung der Freundschaft zwischen den ungleichen Mädchen und der dabei entstehenden positiven persönlichen Entwicklung der beiden habe ich richtig mitgefiebert. Schön finde ich auch, dass Mats in ihrer Familie in Form ihrer Eltern und des älteren Bruders so viel Rückhalt erfährt.
"Ich häkelte weiter. Das beruhigte. Die gleichmäßigen Bewegungen der Hände. Der Wollfaden, der weich durch die Finger rutschte. In jede Masche häkelte ich ein bisschen Traurigkeit über Riccis Schweigen. Und ein bisschen Angst vor Montag. Und ein bisschen Wut auf Fabienne und Charlotte. Bis nichts mehr von allem da war."
Die Idee, die Verbindung der beiden Mädchen über die Häkelprojekte zu gestalten, war mal was Besonderes. Auch das Ende gefiel mir sehr gut. Schade fand ich nur, dass die Hintergründe von Riccis Umfeld nicht vollständig aufgelöst waren und ihre Mutter keine aktive Rolle spielte. Da hätte ich mir zum Ende hin etwas mehr Klarheit gewünscht.
Fazit:
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Eine außergewöhnliche Geschichte über Freundschaft, Toleranz und wie man über sich selbst hinauswachsen kann. -
Eine ungleiche Freundschaft
Mats ist sehr schüchtern, sie spricht mir niemanden außerhalb ihrer Familie, auch in der Schule ist sie immer stumm. Dann kommt Ricci in ihre Klasse. Ricci ist das Gegenteil von Mats, vorlaut, frech und mutig. Ricci beschließt, Mats und sie werden Freunde und Mats kann mit Ricci sprechen. Eine besondere Freundschaft mir einigen Hindernissen
Es ist eine leise, ruhige Geschichte mit zwei ganz wunderbaren Charkteren, die zwar total unterschiedlich sind, aber trotzdem gut zueinander passen. Mats lernt von Ricci, Ricci von Mats und gemeinsam haben sie großartige, besondere Ideen und Stärken sich gegenseitig. Die Kapitel sind eingeteilt in Tage, an denen sie gemeinsam sind und Tage ohne. Das steigert die Spannung, man will wissen, warum die Tage ohne Ricci sind. Mir hat es ganz wunderbar gefallen, ich habe es sehr gerne gelesen, auch wenn auf den ersten Blick nicht viel passiert und am Ende doch so viel. Sehr empfehlenswert für LeserInnen ab zehn, elf Jahren.
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Von Häkelnadeln, Tiefseekraken und echter Freundschaft
Anne Beckers "Luftmaschentage" ist ein wunderbar einfühlsam geschriebenes Kinderbuch an der Schwelle zum Jugendbuch, das auch auf Erwachsene ganz schön emotional Eindruck macht. Hinter dem bunten Cover, dass eher an ein Bilderbuch oder Vorlesebuch für jüngere Kinder erinnert, steckt eine wirklich starke, berührende Geschichte,
Es ist vor allem eine Geschichte über Freundschaft, aber auch eine Geschichte über Familie, soziale Ungleichheit, und die kleinen und großen Schwierigkeiten des jugendlichen Schulalltags, einschließlich Mobbing und erstem Verliebtsein.
Die Protagonistinnen Mats und Ricci sind zwei Mädchen, die nicht viel gemeinsam haben, außer dass sie beide von ihrer Umgebung als irgendwie seltsam und unangepasst empfunden werden, die sich aber gegenseitig in ihren Eigenheiten wenn nicht immer verstehen, so doch wenigstens akzeptieren und vor allem mögen.
Anne Becker ist ein sehr behutsamer Umgang damit gelungen, dass nicht alle Kinder aus einem glücklichen Zuhause kommen, oder, aus den verschiedensten Gründen, nicht einmal einen Ort haben, den sie Zuhause nennen würden.
Besonders beeindruckt war ich von der Beschreibung des Innenlebens der Charaktere, die riesige Krake Madame Schüchtern, die Mats daran hindert, mit den meisten Menschen zu sprechen, und die selbst in ihren Handlungen großartig unterhaltsam charakterisiert wird. Dieses innere Tier, das unser Verhalten auf eine Weise steuert, die wir selbst gar nicht so leicht beeinflussen können und die uns vielleicht sogar mit unseren Mitmenschen in Schwierigkeiten und Konflikte bringt, ist ein wirklich anschauliches Bild, und hat in unserer Familie zu einem sehr aufschlussreichen Gespräch geführt, welche Lebewesen denn in unseren Bäuchen auf ihrem gemütlichen Sofa rumlungern und wie es ihnen passt dazwischenfunken könnten.
Die zwei parallel laufenden, versetzten Erzähl- und Zeitstränge, vor und nach dem Streit von Mats und Ricci, erhalten die Spannung aufrecht und zeigen die emotionalen Auswirkungen der Freundschaft einerseits und des Konfliktes andererseits. Für mich als erwachsene Leserin fand ich diese Erzähltechnik sehr gelungen, ob sie den Lesegewohnheiten und -erfahrungen von Kindern entspricht, bin ich mir allerdings nicht ganz sicher; meine zwei Töchter (gerade 11 und fast 13) waren davon jedenfalls eher verwirrt.
Die Geschichte an sich hat uns sehr gut gefallen, wegen der sehr spannenden Handlung, den toll geschriebenen Charakteren (auch Nebenfiguren sind wirklich super und mehrdimensional charakterisiert) und dem Schreibstil, der gleichzeitig emotional sehr nachvollziehbar, berührend und doch auch zwischendurch immer wieder sehr lustig ist.
Eine große Empfehlung, denn es ist wirklich toll, wie viele wichtige Themen und Gedanken in diesem recht kurzen Buch stecken! -
Guerilla-Knitting im Kirchgarten
Matea ist schüchtern, die neue Klassenkameradin Riccarda draufgängerisch; Matea schweigt, Riccarda spricht laut und oftmals ohne vorher nachzudenken. Matea kann häkeln und stricken, Riccarda kann zeichnen. Matea lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder gemeinsam in ihrem Haus. Riccarda…?
Von der ersten Seite an ist klar, worauf die Geschichte hinausläuft. Die Freundschaft zwischen Mats und Ricci ist zum Scheitern verurteilt. Oder nicht? Kann ein gemeinsames Häkelprojekt die sehr verschiedenen Mädchen miteinander verbinden?
Mir hat sehr gefallen, wie zaghaft und sensibel die Geschichte erzählt wird. Obwohl Ich-Erzählerin Matea ja direkt betroffen ist, gelingt es auch die anderen handelnden Personen und deren Charaktere deutlich zu zeigen.
Das Ende war ab einem gewissen Punkt recht vorhersehbar, trotzdem schön, kam nur für mich etwas sehr schnell. Ich hätte auch gern noch mehr über Riccis Familie/Vergangenheit/Geschichte erfahren. Für die meisten jungen Lesenden dürfte dies wohl kaum einen Unterschied machen.
Was mich deutlich mehr stört, ist, dass ich nicht erfahre, wie alt die Protagonistinnen im Buch sind. Vom Englischunterricht her zu schließen, tippe ich auf 12-13/6. Klasse, aber es wird an keiner Stelle erwähnt.
Fazit: Schöne Geschichte zweier ungleicher Mädchen und deren Freundschaft. -
Ricci und Mats
Zum Buch:
Matea ist furchtbar schüchtern und spricht mit keinem außer ihrer Familie und ihrer Freundin. Dann kommt eine neue in ihre Klasse, Riccarda. Sie ist ganz anders, sie kommt aus einer ProblemFamilie, hat eine große Klappe und auch sonst das ein oder andere Problem. Trotzdem freunden sich die beide an.
Meine Meinung:
Mich sprach zuerst das Cover an, ich mag die Häkelarbeiten, die man öfter mal sieht. Die Geschichte fängt mit dem eigentlichen Kennenlernen von Ricci und Mats an und erzählt was die beiden in der kurzen Zeit alles erlebt haben. Dazwischen kommen die Tage ohne Ricci als Chat.
Mir hat der Schreibstil und die Abwechselung mit dem Chat sehr gut gefallen. Die Geschichte ist sehr berührend und so authentisch erzählt. Die starke Ricci, zumindest wirkt sie so, und die schwache, schüchterne Mats werden beste Freundinnen und tun sich einander so gut. Es geht auch um Mobbing und eben um einen Klassenunterschied, der leider so oft vorkommt. Sehr gut verarbeitet und vor allem sehr lesenswert. Mich hat die Story jedenfalls sehr gut unterhalten und ich hoffe viele junge Menschen lesen das Buch. Es ist einfach wichtig auch auf andere zuzugehen und Mobbing keine Chance zu geben.
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